Huawei Eco-Connect Europe 2021 Nachhaltigkeit und neue Produkte bei Huawei
Huawei Deutschland hat parallel zu der virtuell stattfindenden „Huawei Eco-Connect Europe 2021“ in Düsseldorf auf einer Präsenzveranstaltungen neue Produkte und Lösungen vorgestellt. Außerdem im Fokus standen die Nachhaltigkeit und der Standort Europa.
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„Verlässt Huawei Europa?“ Diese Frage wird dem derzeitigen `Rotating Chairman´ von Huawei Gua Ping in jüngerer Zeit öfters gestellt. Immerhin hat der chinesische Hersteller eine Menge Server abgekündigt „Nein, auf keinen Fall“, sagt Ping mit Nachdruck in seiner Grußbotschaft an das deutsche Publikum. „Im Gegenteil, werden wir unser Engagement noch verstärken.“
Er verweist auf 10.000 Beschäftigte in der EU und Großbritannien, 3.000 Partner sowie Präsenzen in jedem EU-Land plus Großbritannien, geschäftliche Aktivitäten seit mehr als 20 Jahren. Und schließlich gebe es noch die „Open Labs“ in München und Paris. Zudem kann er auf ein steigendes Wachstum verweisen:
Laut Jörg Karpinski, Sales und Marketing-Chef, weist Huawei in Deutschland seit neun Jahre ein zweistelliges Wachstum aus. Für den ein oder anderen überraschend, stamme 34 Prozent des Umsatzes aus dem höchstkonservativen Public Sector. Mit einigen Bundesländern gebe es entsprechende Rahmenverträge und selbst die oberste Finanzbehörde zähle zu den Kunden.
Zudem habe Huawei auch während der Corona-Krise seine Lieferfähigkeit aufrecht erhalten können. Im Bereich Netzwerk-Equipment habe der Konzern ein Lager in der Nähe von Amsterdam eingerichtet und nun entschieden, dass dieses bis mindestens Ende 2021 bestehen bleibe.
Das Thema Nachhaltigkeit spielt auch für Huawei eine zunehmend wichtige Rolle, was sich auch im herbstlichen Veranstaltungsreigen zeigt, zum Beispiel in der Veranstaltung „Better World Summit“, die am 18. Oktober live in Dubai und virtuell stattgefunden hat. Hier haben sich vornehmlich die Huawei-Kunden aus dem Telekommunikationsumfeld als Vorreiter unter dem Motto „Green ICT for Green Development“ inszenieren können.
Grüne Netzwerke
Die Dubai-Veranstaltung hat Huawei zusammen mit Informa Tech aufgesetzt. Im Juni 2021 haben die beiden Unternehmen gemeinsam die Initiative „Network Carbon Intensity“ (NCI) ins Leben gerufen, in der die CO2-Emissionen pro Datenbit als neue Kennzahl für grüne Netzwerke definiert werden. Damit sollen Unternehmen ihre CO2-Reduzierung besser messen und verwalten können.
Neben der Rede von Dena Assaf, UN Resident Coordinator, United Arab Emirates bei den Vereinten Nationen, die über Chancengleichheit und Nachhaltigkeit referiert hat, ist es durchaus bemerkenswert gewesen, dass in den Unternehmen des Nahen Ostens durchaus über CO2-Neutralität und alternative Energien nachgedacht und gesprochen wird, wenn die Unternehmen ihre eigenen Bemühungen nachhaltiger zu wirtschaften erläutert haben. Darüber hinaus hat hier Green IT, also wie IT und Telekommunikation zur Energie-Einsparung bei der Kundschaft führen kann, die größte Rolle gespielt.
Diesen Faden hat auch die Düsseldorfer Veranstaltung aufgegriffen. Chairman Ping nennt das „Bits to manage Watts“, zum Beispiel in smarten PV-Anlagen, smartem Management von Energie für und in Rechenzentren und die Elektrifizierung der Mobilität. Diese drei Dinge bildeten die Voraussetzung, um Europa einerseits „grün“ werden zu lassen, andererseits die digitale Transformation zu vollziehen.
- 1. Eine robuste ICT-Infrastruktur: Laut Ping hat Huawei im vergangenen Jahr mehr als 20 Milliarden Euro in die Forschung und Entwicklung investiert, rund 15,9 Prozent des weltweiten Umsatzes. „Wir sind so gut in Hard- wie in Software und damit das Unternehmen der Wahl, wenn es darum geht, eine hochverfügbare Infrastruktur zu verwirklichen.“, setzt Denis Zuo, CEO von Huawei Deutschland hinzu.
- 2. Bits to manage Watts: ICT könne den CO2-Ausstoß bis 2030 um 20 Prozent reduzieren, so Ping. Huawei liefere Produkte, die den Kunden helfen könnten, den CO2-Fußabdruck zu minimieren
- 3. Aktive Unterstützung für Unternehmen, damit sie ihrer gesellschaftlichen Verantwortung (Corporate Social Responsibility, CSR) nachkommen können. Das Beispiel, das Ping hier anführt, ist eine Huawei-App „Storysign“, die Kinderbücher für Gehörlose übersetzt. Mittlerweile gibt es 70 Bücher aus 15 Ländern.
KI und Modularität
Die Frage aber, wie bringt Huawei Nachhaltigkeit in seine eigenen Produkte, findet sich nach einhelligen Aussagen aller, die Huawei auf der Veranstaltung repräsentiert haben, in der Künstlichen Intelligenz. Dies baut der Hersteller nach und nach in alle Infrastrukturprodukte ein. Die Prinzipien, die Huawei für „lossless networks“ (siehe Bildergalerie) entwickelt habe, finden sich auch mehr denn je in den Rechenzentren wieder in den Routern und Storage-Devices, um genau zu sein.
Die mit dem „Ascend“-Chip eingebaute Intelligenz sorge dafür, dass Nutzerverhalten „gelernt“ wird aber auch, dass nicht immer ein Hardware-Austausch notwendig wird, wenn die Anwendung oder die Datenmenge dieses erforderte. Laut Karpinski ergänzt sich die intelligente Software mit dem Prinzip der Modularität.
Ein Beispiel dafür liefere Lego; die Bausteine selbst seien nun einmal aus Plastik, doch lasse sich eine 30, ja 40 Jahre alte Lego-Platte selbst für die jüngsten Lego-Bausteine nutzen. So ähnlich solle es auch für Huawei-Hardware funktionieren: Das Einspielen von Software-Updates solle mindestens einen Hardware-Austauschzyklus erübrigen, zumal sich auch einzelne Komponenten austauschen ließen.
Neue Produkte
Zu den Produkten, die Huawei in Düsseldorf sowie zeitgleich in Paris, Rom, Madrid und Den Haag vorgestellt hat, gehören „Ocean Protect X8000“ und „X9000 Backup Storage“ sowie die Appliance „Ocean Protect A8000“ und „Oceanstor Pacific“, das für Massendaten konzipierte verteilte Storage-System. Dabei ist Ocean Protect als Kernstück dieser Infrastruktur konzipiert.
Das Datenschutzsystem eignet sich für viele Anwendungsszenarien während des gesamten Datenlebenszyklus: Vollständige Notfallwiederherstellung von aktuellen Daten, schnelle Sicherung und Wiederherstellung von weniger aktuellen Daten und Archivierung von älteren Daten. Laut Huawei bietet das Produkt in jedem der Fälle ein Datenszenario in größerem Umfang, effizienter und zuverlässiger als frühere Generationen es abdecken.
Huawei habe erkannt, führt Henning Czeny, Vice Director of Networking Solution Sales und CTO bei Huawei Deutschland, aus, dass Unternehmen mehr Daten in der gleichen Zeit sichern müssten. Ocean Protect sei somit für eine effiziente Speicherung und hohe Sicherungsgeschwindigkeit optimiert. Durch die Verwendung einer verteilten parallelen Architektur könne eine Bandbreite von 155 Terabyte pro Stunde erreicht werden – dreimal höher als der Branchen-Benchmark – mit einem Datenreduzierungsverhältnis von bis zu 72:1.
Unerlässlicher Schutz
Darüber hinaus könne Ocean Protect mit seiner einheitlichen Speicherarchitektur Daten für jeden Anwendungsfall im gleichen Format speichern, was ein schnelleres systemübergreifendes Kopieren ermögliche und letztlich die Konfigurationseffizienz um 50 Prozent verbessere.
Sascha Oehl, bei Huawei in Deutschland im Presales von Cloud und KI, pflichtet bei: „Wir beobachten eine rasante Entwicklung bei den Primärspeichern – von mechanischen Festplatten hin zu Flash-Laufwerken.“ Allerdings genüge die gesamte Speicherinfrastruktur, insbesondere der Schutz der Daten, nicht den Anforderungen, die mit dem raschen Unternehmenswachstum einhergehen. „Sicherungssysteme müssen schneller werden,“ sagt er.
Ocean Protect löse Probleme wie geringe Datensicherungseffizienz, hohe Betriebskosten und schwierige Datenwiederverwendung. Das Produkt gewährleiste, dass es keine Datenverluste gebe und die Services effizient funktionierten.
Gartner bewertet Huawei
Oceanstor Pazifik 9950 dagegen stellt ein hochdichtes und leistungsstarkes Speichersystem dar. Mit der High-Density-Hardware und High-Ratio-EC kann es, laut Huawei, die Raumausnutzung auf 93 Prozent erhöhen und gleichzeitig den Platzbedarf um 40 Prozent und die Betriebskosten um 30 Prozent senken.
Im Magic Quadrant von Gartner (Oktober 2021) gehört Huawei zu den „Leader“. Das Produktportfolio des Herstellers, das in die Bewertung eingeflossen ist, besteht aus den SSAs der Serien „Oceanstor“, „Dorado v6“ und „Oceanstor F v5“ sowie den hybriden Speichersystemen „Oceanstor v5“, die zusammen die Anforderungen von Midrange- und High-End-Storage-Arrays erfüllen.
Nach Einschätzung von Gartner ist Huawei hauptsächlich in China, Lateinamerika und Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) tätig. Die Kunden von Huawei stammen in der Regel aus den Bereichen Großunternehmen, öffentliche Clouds in China und Kommunikationsdienstleister (CSP). Huawei habe stark in KI/ML-Funktionen investiert, die in seine Produktangebote integriert sind.
Die Stärken der Speicherprodukte
- Zu den Stärken der Speicherprodukte zählen nach Einschätzung der Analysten das dreischichtige, KI-gestützte Datenverwaltungssystem von Huawei, das eine stapelübergreifende Verwaltung, Visualisierung, Arbeitslastsimulation und -analyse zur Vereinfachung des Infrastrukturbetriebs bietet.
- Zudem habe Huawei seine Produktfähigkeiten verbessert, was zu beschleunigtem Wachstum und Marktakzeptanz außerhalb seiner Basisregion Asien/Pazifik (APAC) geführt habe. Trotzdem beruhe die Entscheidung der Kunden, Huawei gegenüber Konkurrenzprodukten zu bevorzugen, in der Regel auf der Preisgestaltung, Aber auch eine hohe Leistung und Investitionen in die Roadmap spielten die Hauptrollen
Warnungen
Vorsicht sei geboten, weil US-Sanktionen und geopolitische Probleme die Marktexpansionsbemühungen und Partnerinitiativen von Huawei außerhalb Chinas und Teilen der APAC-Region, Lateinamerikas und Osteuropas beeinträchtigen könnten.
Zudem hinke Huawei mit einem globalen, zentral verwalteten, Cloud-nativen STaaS-Angebot für die automatisierte Bereitstellung von Speicher- und Datendiensten über hybride Multi-Cloud-Workloads hinter den großen Anbietern hinterher. Auch das Angebot an einem Cloud-nativen, vollständig verwalteten, Software-definierten Blockspeicherprodukt für die Verwendung mit großen öffentlichen Clouds oder Nicht-Huawei-Infrastrukturen bleibe hinter den Branchenkonkurrenten zurück, was die Kundenoptionalität und -flexibilität einschränke.
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