Definition Was ist Corporate Social Responsibility (CSR)?

Autor / Redakteur: Jelsag / Sarah Böttcher

Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. CSR ist Bestandteil einer nachhaltigen Unternehmensführung. In der Praxis werden die Begriffe Nachhaltigkeit und CSR oft synonym verwendet.

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(Bild: © adiruch na chiangmai - Fotolia.com)

Corporate Social Responsibility (CSR) ist eine Anforderung an Unternehmen, die vor allem im Zuge der Globalisierung an Relevanz gewonnen hat. Ihre historischen Wurzeln hat CSR beispielsweise im Leitbild des ordentlichen Kaufmanns, das schon im Mittelalter galt oder im gesellschaftlichen Engagement von Unternehmern in der Gründerzeit. Diskussionen darüber, worin die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen im Industriezeitalter besteht, kamen in den USA bereits in den 1950er Jahren auf, seit den 1970er Jahren war auch ökologische Nachhaltigkeit ein relevantes Thema. Heute werden Erfolg und Reputation von Unternehmen zumindest in den klassischen Industrieländern auch an ihrer Corporate Social Responsibility gemessen. Ein entsprechendes Reporting wird zum Teil gesetzlich eingefordert.

Stakeholder-Konzept

Die Forderung nach Corporate Social Responsibility von Unternehmen beruht auf dem Stakeholder-Konzept. Der Stakeholder-Ansatz geht davon aus, dass die Wirtschaftstätigkeit von Firmen Einfluss auf verschiedene Anspruchsgruppen hat, deren Interessen die Unternehmen also auch berücksichtigen sollten. Zu den Stakeholdern von Unternehmen gehören beispielsweise die eigenen Mitarbeiter, Anteilseigner und Investoren, öffentliche und private Institutionen und die Gesellschaft insgesamt. Unter den Bedingungen der globalisierten Wirtschaft muss auch die CSR von Unternehmen globalen Charakter tragen.

CSR – ganzheitlich und mit dem Kerngeschäft verbunden

CSR lässt sich nicht auf einzelne Bereiche, Spenden oder Sponsoring reduzieren. Sie betrifft die Art und Weise, wie Unternehmen Gewinne erwirtschaften. Wenn sie wirksam sein soll, ist sie kein beliebig zu gestaltendes Add-on, sondern sollte aus dem Kerngeschäft erwachsen.

Für die Definition von CSR existieren verschiedene Modelle, die jeweils einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Eingeschlossen sind hier die ökonomische, die gesetzliche, die ethische und die ökologische Verantwortung von Unternehmen. In wesentlichen Bereichen gibt es daher Überschneidungen von Corporate Social Responsibility und Corporate Governance, also den Anforderungen an eine korrekte und transparente Unternehmensführung.

Verantwortungsbereiche von CSR

Die Europäische Kommission beschreibt CSR als ein Konzept, auf dessen Grundlage Unternehmen freiwillig soziale Standards und Umweltbelange in ihre Geschäftstätigkeit und die Beziehungen zu ihren Stakeholdern integrieren.

Zentrale Verantwortungsbereiche von CSR sind:

  • Die Beziehungen zu den eigenen Mitarbeitern; Mitarbeiterzufriedenheit
  • Die Einhaltung von Sozial- und Umweltstandards in globalem Maßstab.
  • Energieeffizienz
  • Nachhaltige Produktgestaltung
  • Korruptionsbekämpfung
  • Corporate Citizenship als unmittelbares gesellschaftliches Engagement von Unternehmen. Hierzu zählen beispielsweise Sponsoring, Spenden, die Tätigkeit von Unternehmensstiftungen oder die Freistellung von Mitarbeitern für soziale Aufgaben und Projekte.

Wichtig und inzwischen allgemeiner Standard ist, dass die CSR-Grundsätze nicht nur einem Unternehmen und seinen Tochtergesellschaften, sondern für die gesamte Supply-Chain gelten. Entsprechende Codes of Conduct werden dafür in die Vertragsgestaltung mit den Lieferanten aufgenommen.

CSR-Reporting

Ihre Aktivitäten im Bereich der Corporate Social Responsibility dokumentieren Unternehmen in ihren Nachhaltigkeitsberichten. Das Reporting erfolgte lange auf freiwilliger Basis, war jedoch für viele Firmen aus Reputations- und Marketingperspektive attraktiv. Seit dem 1. Januar 2017 werden große Unternehmen per Gesetz dazu verpflichtet, in ihre Konzern- und Lageberichte auch ein sogenanntes „nichtfinanzielles Reporting“ – also einen CSR- oder Nachhaltigkeitsbericht – zu integrieren. Diese Berichtspflicht betrifft börsennotierte Unternehmen sowie mittelgroße und große Kapitalgesellschaften, die bestimmte Grenzen im Hinblick auf ihre Bilanzgewinne, Umsatzerlöse und Mitarbeiterzahlen überschreiten.

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