Channel Fokus: Managed Security Services Sicherheit von extern
Durch vermehrte Cyber-Angriffe sowie die daraus resultierenden steigenden Sicherheitsbedenken gewinnen Managed Security Services an Bedeutung. Aufschluss über den Markt mit der ausgelagerten IT-Security gibt das IT-BUSINESS-Panel.
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Das Schlagwort des Jahrzehnts: Digitalisierung. Die Vorteile von automatisierten, digitalen Geschäftsprozessen sind jedem bekannt, gleichzeitig werden durch die Digitalisierung auch die Angriffsflächen größer. Und die Zahl der Cyberattacken steigt, anstatt zu sinken. Laut einer Umfrage des Bitkom wurden 2019 mehr als die Hälfte aller Onliner Opfer einer Attacke im Netz. Das sind fast fünf Prozent mehr als 2018. Allein im letzten Jahr hat das BSI rund 114 Millionen neue Schadprogramm-Varianten registriert. Das heißt, die IT-Abteilung in einem Unternehmen muss mehr Zeit in den Schutz von Netzwerken, Applikationen und Daten investieren. Und das kostet. Zudem fehlt den Mitarbeitern oft das Knowhow.
Eine Abhilfe schaffen hier Managed Security Services. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen haben in der Regel Schwierigkeiten, ihre IT-Sicherheit mit ihren eigenen IT-Abteilungen und Mitarbeitern abzudecken. Angesichts der steigenden Cyberangriffe sowie deren Komplexität ist es nicht verwunderlich, dass Unternehmen offen für externe IT-Sicherheitsservices sind. Und der Markt damit ist auf dem Vormarsch. Das zeigen auch die Ergebnisse des IT-BUSINESS-Panels. Bei der Frage, wie sich der Anteil der Managed Security Services in den kommenden eineinhalb Jahren entwickeln wird, sind sich beide Gruppen einig: sie werden steigen. Dieser Ansicht sind 87 Prozent der befragten Hersteller und Distributoren und 77 Prozent der befragten ITK-Fachhändler und Systemintegratoren. Von letzter Gruppe glauben 23 Prozent, dass der Geschäftsanteil gleichbleiben wird. Das sehen 13 Prozent der befragten Distributoren/ Hersteller auch so. Dass das Geschäft mit Managed Security Services sinken wird, glaubt niemand.
Doch die Aufgaben eines Managed Security Providers sind vielfältig: das Erkennen und Verhindern von Spam, die Durchführung von Security- und Penetrationstests oder das Management von Firewalls. Daher verfügen 13 Prozent der befragten Hersteller/Distributoren über eine dezidierte Einheit für Managed Security Services. 87 Prozent planen ihren Aufbau.
Daueraufgabe IT-Security
Bei der Frage, was derzeit die größten Herausforderungen bei der Unternehmenssicherheit sind, sind sich die Channel-Akteure einig. Auf Platz eins steht das mangelnde Security-Bewusstsein der Belegschaft (ITK-Fachhändler / Systemintegratoren 77 %; Distributoren / Hersteller 73 %), gefolgt von dem Fachkräftemangel (ITK-Fachhändler / Systemintegratoren 58 %; Distributoren / Hersteller 66 %). Den dritten Platz belegt die Gerätevielfalt (ITK-Fachhändler / Systemintegratoren 40 %; Distributoren / Hersteller 65 %). Bei dem Punkt IoT / OT scheiden sich die Einschätzung. 40 Prozent der befragten Distributoren / Hersteller sehen darin ein Sicherheitsrisiko. Das sehen nur 28 Prozent der Partner so. Auch Mobility als Security-Problem bewerten die Umfrage-Teilnehmer unterschiedlich.
Das Service-Angebot boomt
Angebot und Nachfrage bestimmen das Geschäft. Das Portfolio an Managed Security Services der befragten Teilnehmergruppen ist durchaus vielfältig. Auf Platz eins der befragten Partner liegt mit 88 Prozent Antivirus. Das sehen nur 81 Prozent der befragten Hersteller / Distributoren so. Ihre Nummer eins ist E-Mail- und Web-Security (87 %). Mit 82 Prozent der Platz zwei der befragten Partner. Den dritten Platz belegt Backup als Service (ITK-Fachhändler / Systemintegratoren 73 %; Distributoren / Hersteller 62 %). Bezüglich Managed Firewalls scheiden sich die Meinungen. 70 Prozent der befragten Partner bieten diesen Service, dem schließen sich lediglich 20 Prozent der befragten Distributoren / Hersteller an. Diese setzen vermehrt auf Intrusion Detection und / oder Prevention (75 %).
Zusammenarbeit im Channel
Partner können zufrieden sein mit der Unterstützung durch Hersteller / Distributoren. So benötigen 58 Prozent der befragten ITK-Fachhändler / Systemintegratoren Technologien und Lösungen, und 81 Prozent der befragten Distributoren / Hersteller stellen sie bereit. Oder: 36 Prozent der befragten Partner wünschen sich Geschäftsmodellberatung, die 56 Prozent der Distributoren / Hersteller anbieten. Jedoch gibt es in Sachen Recht und Vertragsgestaltung noch Nachholbedarf von Seiten der Distributoren / Hersteller.
Weitere Ergebnisse des IT-BUSINESS-Panels finden Sie in der Bildergalerie:
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