Angetestet: HP Elite Dragonfly Libelle auf Arbeit
Das indigoblaue Elite Dragonfly ist das einzige Business-Notebook von HP, das einen Namen trägt. Nach einem typischen Bürorechner sieht das elegante und kostspielige Convertible auch nicht aus. Der natürliche Lebensraum von HPs Libelle dürfte wohl die Chefetage sein.
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Die Consumerization von IT-Geräten geht in Firmen in zwei Richtungen: Eine davon ist das BYOD-Modell. Die andere ist, dass Geräte wie Business-Notebooks sich im Design und teilweise der Funktionalität an hochklassige Consumer-Geräte annähern. Mit dem Elite Dragonfly hat HP dafür ein Paradebeispiel abgeliefert. Das Gehäuse des schlanken, nur 1.123 Gramm schweren 13,3-Zoll-Convertibles besteht aus CNC-gefrästem Magnesium mit einem indigoblauem Farbton – daher wurde auch das feingliedrige blaue Insekt zur Namensgeberin. Das in sehr schmale Rahmen gefasste Full-HD-IPS-Panel ist nicht entspiegelt. Das sorgt zwar für eine brillante Farbdarstellung, macht aber die Nutzung bei direktem Sonnenlicht trotz 400 Nits Helligkeit etwa schwierig. Gegen Aufpreis bietet HP das Gerät auch mit HP Sure View an, einem auf Tastendruck aktivierbaren 1.000-Nits-Privacy-Display. Ein nicht ganz so helles Sure-View-Display war in dem HP Elitebook x360 1040 G5 eingebaut, das wir letztes Jahr für einen Hands-on-Test in der Redaktion hatten und das damals überzeugend funktioniert hat.
Ein aktiver Stift gehört ebenfalls zum Lieferumfang. Er wird über eine hinter einer Abdeckung versteckte USB-C-Buchse aufgeladen und erkennt 4.096 Druckstufen. Er arbeitet präzise und bietet mit einer weichen Spitze ein angenehmes Schreibgefühl. Via Bluetooth kann mit einer Taste am Ende des Stifts eine App gestartet werden. Zudem übermittelt er seinen Ladezustand, und das Dragonfly gibt eine Warnung aus, wenn der Stift außer Reichweite ist.
Whiskey-Lake-Prozessor und Optane-Hybrid-SSD
Als Prozessor arbeitet im Testgerät ein Intel Intel Core i5-8265U mit vier Kernen, 1,6 GHz Basistakt und 3,9 GHz Turbo Boost. Für die Grafik ist die im Prozessor integrierte UHD-620-GPU zuständig. Der bereits Ende 2018 vorgestellte Whiskey-Lake-Prozessor kommt zum Einsatz, da es hier auch vPro-Varianten gibt, die HP ebenfalls im Dragonfly einsetzt. Die CPU in unserem Testgerät unterstützt die Intel-Managementtechnologie allerdings nicht. Der auf dem Mainboard aufgelötete Arbeitsspeicher ist mit 16 GB LPDDR3-2133 für ein Business-Notebook großzügig dimensioniert. Die gesteckte M.2-2280-SSD mit NVMe-Interface ist in unserem Fall eine Intel Optane H10. Sie kombiniert 512 GB QLC-NAND-Flash mit 32 GB Optane-Memory, der für eine höhere Leistung bei wahlfreien Zugriffen auf kleine Dateien sorgt. Die sequenzielle Leseleistung ist mit 1.362 MB/s weniger überzeugend, hier bremst der kleine Cache eher. Die Intel-SSD sitzt mittig auf dem Mainboard des Dragonfly, das nach dem Lösen von fünf Torx-Schrauben gut zugänglich ist. Der 56-Wh-Akku ist ebenso gut zugänglich. Er sorgt im Test für eine sehr gute Akkulaufzeit von mehr als sechs Stunden unter Dauerlast. In der Praxis kann man daher mehr als zwölf Stunden mit dem Dragonfly arbeiten, bevor es wieder an die Steckdose muss. Die Leistung des leichten Convertible reicht für alle Business-Tätigkeiten leicht aus. Wir messen im Futuremark PCMark 8 immerhin 4.568 Punkte. Die 3D-Performance ist durch die integrierte UHD-620-Grafik natürlich limitiert.
Eine weitere wechselbare Komponente im Innern des HP ist das LTE-Modul Intel 7360 mit Cat-10-Unterstützung. Die zugehörige Nano-SIM-Halterung sitzt auf der linken Seite des Convertible. Ebenfalls von Intel stammt der WLAN-Adapter AX200 mit WiFi 6 und Bluetooth 5.1.
Praxistaugliche Ausstattung
Trotz der kompakten Abmessungen ist das Dagonfly mit immerhin zwei normal großen Schnittstellen ausgestattet. Das leicht keilförmige Chassis lässt auf der linken Seite Platz für einen USB-Typ-A-Port mit Ladefunktion und auf der rechten Seite für einen HDMI-Ausgang. Zudem sitzen hier zwei USB-C-Ports mit Thunderbolt-3-Unterstützung. Sie dienen gleichzeitig als Ladebuchsen für das kompakte Netzteit und als Docking-Anschluss. Ein Speicherkartenleser fehlt dem Business-Notebook allerdings.
Das sehr gute Keyboard mit zweistufiger Tastenbeleuchtung wird von zwei der vier Bang&Olufsen-Lautsprecher flankiert. Zwei weitere sitzen auf der Unterseite des Rechners und verbessern so den Sound bei der Nutzung des Convertible im Tent-Modus. Die vier Lautsprecher liefern zwar wenig Bass, dafür aber eine sehr gute Qualität bei der Sprachwiedergabe. Die Mikrofone für Videokonferenzen auf beiden Seiten der Webcam lassen sich mit einer eigenen Funktionstaste abschalten. Die mit einem IR-Sensor versehene Webcam wird mit einem Schieber verdeckt. Das Synaptics-Touchpad mit Glasoberfläche ist präzise.
Fazit: Attraktives Business-Convertible mit langer Akkulaufzeit
Unter allen Business-Convertibles ist das Elite Dragonfly von HP sicher eines der attraktivsten. Es ist leicht und trotzdem solide, sieht sehr gut aus und ist ordentlich ausgestattet. Zudem wartet es mit einer sehr guten Akkulaufzeit und einer ordentlichen Leistung auf. Weitere Pluspunkte sind der verschraubte Akku und die gesteckte SSD, die sich ohne große Klimmzüge erreichen lassen, und die zusätzlichen Sicherheitsfunktionen. Ein gewisses Manko beim Testgerät ist das spiegelnde Display, das Arbeiten im Freien schwierig macht. Das helle Sure-View-Display kostet rund 200 Euro Aufpreis. Und mit knapp 2.330 Euro reißt das Dragonfly schon so ein erhebliches Loch in die Firmenkasse.
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