Angetestet: Microsoft Surface Studio Tolles Convertible mit falscher CPU

Von Klaus Länger

Das Surface Laptop Studio in unserem Hands-on-Test ist das erste Convertible-Notebook von Microsoft und mit seiner Geforce-RTX-Grafik auch das stärkste Pferd im Microsoft-Stall. Allerdings passt die Tiger-Lake-H35-CPU nicht so ganz zum High-Performance-Anspruch.

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Das 14,4-Zoll-Display im 3:2-Format im Microsoft Surface Studio liefert eine Auflösung von 2.400 x 1.600 Pixel. Eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz sorgt für flüssiges Scrollen und Spielen.
Das 14,4-Zoll-Display im 3:2-Format im Microsoft Surface Studio liefert eine Auflösung von 2.400 x 1.600 Pixel. Eine Bildwiederholfrequenz von 120 Hz sorgt für flüssiges Scrollen und Spielen.
(Bild: Vogel IT-Medien)

In den USA ist das Surface Laptop Studio bereits seit knapp einem halben Jahr auf dem Markt. Nun ist es auch in Deutschland verfügbar. Für uns ein Anlass, dem 14,4-Zoll-Convertible in einem Hands-on-Test auf den Zahn zu fühlen. Beim Surface Laptop Studio hat sich Microsoft vom Konzept des Surface Book verabschiedet. Statt eines ­Tablets mit zusätzlicher Basiseinheit, in der die GPU steckt, ist das Laptop Studio ein echtes Convertible-Notebook, bei dem nur das Display für die Tablet-Nutzung umgeklappt wird. Allerdings folgt Microsoft hier nicht dem Yoga-Vorbild mit 360-Grad-Scharnier, sondern nutzt zwei Scharniere, um das 3:2-Panel mit Blick nach oben auf dem Keyboard abzulegen, das so im Tablet-Modus geschützt wird. Zudem lässt sich das Display noch in zwei weiteren Modi nutzen, in denen es schräg von einem Magneten hinter dem Touchpad fixiert wird oder nach hinten umgeklappt ist. Ohne magnetische Arretierung hält das Display nicht in einer Position, da die Aufhängung sehr leichtgängig ist. Der Vorteil der Convertible-Bauart beim Laptop Studio gegenüber dem Surface Book ist, dass im Chassis unter dem Keyboard mehr Platz für eine leistungsstärkere Kühlung und damit einen potenteren Prozessor bleibt. Dar Nachteil liegt im höheren Gewicht als Tablet. Mit 1,8 kg ist das Microsoft-Convertible kein ausgesprochenes Leichtgewicht.

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Tiger-Lake-CPU mit vier Kernen

Allerdings setzt Microsoft im Laptop Studiomit dem Intel Core i7-11370H zwar einen Tiger-Lake-H-Prozessor ein, aber trotz der relativ großen Bauhöhe des Gehäuses mit entsprechendem Kühlpotential nur ein H35-Modell mit vier Kernen und lediglich etwas höherem Takt als bei den Tiger-­Lake-U-Modellen. Als zusätzliche Grafikeinheit neben der im Prozessor integrierten Iris-Xe-GPU sitzt im 2.199 Euro teuren Test­gerät noch eine Nvidia Geforce RTX 3050 Ti mit 4 GB GDDR6 als zusätzlichem Grafikspeicher. Langsam ist das Surface Laptop Studio mit dieser Ausstattung keineswegs: Im Anwendungsbenchmark PCMark 10 Advanced von UL erreicht das Gerät immerhin 5.539 Punkte und im 3DMark Night Raid ordentliche 23.654 Zähler. Damit ist es auch für aktuelle Spiele tauglich. Bei der 512 GB großen SSD hat Microsoft mit der Samsung PM991 nur ein Modell der Einstiegskategorie eingebaut, das nicht zum High-End-Anspruch des Laptop Studio passen will. Sehr gut ist die Akkulaufzeit: Im Battery-Benchmark des PCMark 10 hält das Gerät zwölf Stunden und zehn ­Minuten durch.

Tolles Display und satter Sound

Sehr gut ist das Touchdisplay im 3:2-Format mit einer Auflösung 2.400 x 1.600 Pixel und 120 Hz Bildwiederholfrequenz für flüssiges Scrollen und Spielen. Es liefert brillante Farben und unterstützt mit Dolby Vision auch HDR. Prinzipiell unterstützt das Display des Laptop Studio den neuen Surface Slim Pen 2 und kann den Stift magnetisch an der Front des Gehäuses halten sowie laden. Allerdings muss der Stift mit 130 Euro extra bezahlt werden und war bei unserem Testgerät auch nicht mit dabei. Über dem Panel sitzen eine hochwertige Full-HD-Webcam mit IR-Sensor für Windows Hello und zwei Mikrofone.

Einen sehr guten Eindruck hinterlassen im Hands-on-Test das beleuchtete Keyboard, das großformatige Touchpad mit haptischem Feedback sowie das sehr gut klingende Audiosystem mit vier Lautsprechern und Dolby Atmos. Etwas mager ist die Schnittstellenausstattung mit zwei Thunderbolt-4-Ports und dem Surface-Connect-Anschluss. Im Netzteil sitzt wenigstens noch ein USB-Ladeanschluss mit Typ-A-Buchse. Das WLAN-Modul ist mit WiFi 6E auf dem neusten Stand.

Schwäche bei der CPU-Performance

Ein hervorragendes Display, eine flexible Nutzung, eine hohe Qualität bei den Komponenten und eine sehr gute Akkulaufzeit sind die Pluspunkte des Surface Laptop Studio. Toll ist auch das sehr gute Soundsystem. Die Leistung ist zwar prinzipiell gut, genügt aber nicht dem von Microsoft gesetzten High-End-Anspruch. Hier wäre ein schleuniges Upgrade auf eine schnellere und sparsamere Alder-Lake-P-CPU sinnvoll. Bei den Schnittstellen bekommt man zwar zwei schnelle Thunderbolt-4-Ports aber dafür nur noch USB-C-Buchsen. Hier würden wir uns wenigstens einen Adapter auf Typ-A im Lieferumfang wünschen.

(ID:48045734)