Update 3. Juni 2019 Ingram Micro kauft französischen Security-Spezialisten

Autor Michael Hase

Der Distributor Ingram Micro übernimmt Abbakan, einen französischen VAD, der auf IT-Sicherheit spezialisiert ist. Zudem benennt das Unternehmen mit Brian Verburg den Leiter seines europäischen Kompetenzzentrums für Security.

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Ali Baghdadi, Cybersecurity-Chef für EMEA bei Ingram Micro, verfolgt ehrgeizige Ziele.
Ali Baghdadi, Cybersecurity-Chef für EMEA bei Ingram Micro, verfolgt ehrgeizige Ziele.
(Bild: Ingram Micro)

Als Security-Distributor hat sich Ingram Micro bislang noch kaum einen Namen gemacht. Das soll sich künftig ändern. Seit Kurzem bündelt der Broadliner seine Kräfte auf diesem Feld. In Frankreich übernimmt er jetzt den VAD Abbakan, der auf IT-Sicherheit spezialisiert ist. Vom Kauf des Pariser Unternehmens, das weitere regionale Standorte unterhält, verspricht sich Ingram Micro auch einen Effekt auf das internationale Security-Geschäft. „Diese strategische Übernahme bietet uns die Möglichkeit, unsere Wertschöpfungskapazitäten weiter zu verbessern und gleichzeitig unsere Cybersecurity-Präsenz in Frankreich und dem Rest von EMEA zu erweitern“, betont Ali Baghdadi, der seit Februar als Senior Vice President die Security-Division des Distributors in EMEA leitet.

Zeitgleich mit der Akquisition von Abbakan gibt Ingram Micro bekannt, dass Brian Verburg ab sofort das neugegründete Cybersecurity Center of Excellence (CoE) in den Niederlanden leitet. Die Einrichtung soll das Geschäft des Unternehmens in Europa, unter anderem im deutschsprachigen Raum, unterstützen. Verburg kommt vom Dienstleister Verizon Enterprise Solutions, bei dem er für das Geschäft mit Managed Security Services verantwortlich zeichnete. Der erfahrene Manager ist seit mehr als 25 Jahren in der IT-Branche tätig. Neben dem CoE in den Niederlanden hat Ingram Micro zwei weitere Kompetenzzentren für Security in Belgrad und Dubai eingerichtet.

Ehrgeizige Pläne

In der Vergangenheit war IT-Sicherheit vor allem eine Domäne klassischer VADs wie Arrow ECS, Exclusive Networks, Infinigate, Nuvias oder Westcon-Comstor. Seit einigen Jahren engagieren sich die Broadliner stärker auf diesem Feld. So hat Tech Data seit 2016 in mehreren europäischen Ländern dedizierte Business Units für Security aufgebaut. Seit diesem Jahr forciert Ingram Micro das Tempo. „Wir haben ehrgeizige Pläne für Cybersecurity und werden dieses Segment konsequent weiterentwickeln“, kündigt Baghdadi an. Ziel sei es, in dieser Disziplin ein weltweit führender Anbieter von Lösungen und Services zu werden.

Das Thema gewinnt auch bei Ingram Micro in Deutschland zunehmend an Bedeutung. Schon heute biete das Unternehmen ein umfassendes Cybersecurity-Portfolio an mit Herstellern wie Cisco, IBM, Microfocus, Trendmicro und Kaspersky sowie Code 42 und Stormshield über den Cloud Marketplace, erläutert Alexander Maier, Chief Country Executive Germany bei Ingram Micro. „Wir werden weiter konsequent unsere lokalen Ressourcen aufstocken und sind in Gesprächen mit Herstellern, um unser Portfolio zu erweitern“, kündigt der Manager an.

Deutschland profitiert

Gerade der Ausbau des COE in den Niederlanden sei für den Distributor ein wichtiger Baustein seiner übergeordneten Strategie, führt Maier weiter aus. „Wir bauen grenzübergreifend Fähigkeiten auf, von denen wir auch im deutschen Markt profitieren.“

Für dieses Geschäft spielt seinen Worten zufolge auch das neue Solution Center, das Anfang April in Dornach eröffnet wurde, eine große Rolle. Ingram Micro bildet dort Security-Infrastrukturen ab, zeigt Lösungen im Betrieb und erstellt maßgeschneiderte Proofs of Concepts für Systemhäuser. „Ein weiterer Fokus liegt auf dem Enablement unserer Partner im Bereich Cybersecurity.“ So biete das Unternehmen beispielsweise Trainings für die Hersteller Kaspersky, Veeam, McAfee und Stormshield an.

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