Bilanzzahlen des ersten Quartals Brightpoint verhilft Ingram Micro zu höheren Margen

Autor / Redakteur: IT-BUSINESS / Michael Hase / Michael Hase

Ingram Micro hat den weltweiten Umsatz im ersten Quartal um 19 Prozent auf 10,26 Milliarden Dollar gesteigert. Dazu trugen organisches Wachstum und die Übernahme des TK-Distributors Brightpoint bei. Die Akquisition wirkte sich zugleich günstig auf die Marge aus.

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Alain Monié, CEO von Ingram Micro, sieht die Übernahme von Brightpoint als strategisch wichtigen Schritt an.
Alain Monié, CEO von Ingram Micro, sieht die Übernahme von Brightpoint als strategisch wichtigen Schritt an.
(Ingram Micro)

Der Broadliner Ingram Micro hat von Januar bis März weltweit einen Umsatz in Höhe von 10,26 Milliarden Dollar erzielt. Das entspricht einem Anstieg um 19 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Allein die Akquisition des TK-Distiburors Brightpoint, den Ingram im Schlussquartal 2012 übernahm, trug 1,1 Milliarden Dollar zum Wachstum bei.

Rundgang durch das Ingram-Micro-Lager in Straubing

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Der Zukauf wirkte sich zugleich günstig auf den Bruttogewinn aus, der im ersten Quartal bei 585,3 Millionen Dollar lag. Das entspricht einer Rohertragsmarge von 5,7 Prozent. Vor einem Jahr betrug der Gewinn noch 467,6 Millionen Dollar (bei 5,4 Prozent Marge). Damals trieben hohe Festplattenpreise die Gewinnspanne nach oben, ein Effekt, der nach der Normalisierung der Preise inzwischen wegfällt.

Verschärfter Wettbewerb in Europa und Nordamerika

Im abgelaufenen Quartal profitierte Ingram Micro vor allem von den deutlich höheren Margen, die Brightpoint im Value-Geschäft mit Endgeräte-Lifecycle-Services erzielt. Dieser Effekt glich Gewinnrückgänge mehr als aus. Die resultierten aus einem größeren Anteil von Produkten mit niedrigerer Marge wie Tablets und andere mobile Endgeräte sowie aus einem schärferen Wettbewerb in Europa und Nordamerika.

Trotz höherer Roherträge ging der operative Gewinn von Ingram im ersten Quartal von 104,1 Millionen Dollar im Vorjahresquartal auf 90,8 Millionen Dollar zurück, der Nettogewinn sank von 90 Millionen auf 49,8 Millionen Dollar.

Mit dem Ergebnis war Alain Monié, CEO von Ingram Micro, denn auch „nicht zufrieden“, wie er betonte. Zugleich wies der Topmanager darauf hin, der Distributor könne im Mobility-Geschäft mit Supply-Chain-Services für große OEMs und Service-Provider künftig besser Margen erzielen. „Wir haben diese Chancen frühzeitig im vergangenen Jahr erkannt, was uns dazu bewogen hat, Brightpoint als unser neues Mobility-Geschäft zu kaufen.“ Die Akquisition wirke sich bereits günstig auf Rohertragsmarge und Einnahmen aus.

TK-Distribution in Deutschland

Durch die Akquisition baut der Broadliner auch in Deutschland die Marktposition im Telco-Markt aus. Ein erster großer Schritt im Integrationsprozess war im Februar die Verschmelzung der Marke Brightpoint mit Ingram Micro zur Marke Ingram Micro Mobility. Alle bisherigen Brightpoint- Produkte laufen seitdem unter dieser Marke.

Als Maßnahme zur Effizienzsteigerung erwägt Ingram Micro Mobility, die beiden Standorte der Distributionszentren in Straubing und Trier ab 2014 in Straubing zu konzentrieren. Damit würden rund 60 Arbeitsplätze in der Logistik verlagert. Das kommerzielle Team („Go-to-market-Seite“) soll weiter von Trier aus tätig sein. Für Ingram wäre der Betrieb von zwei größeren Logistik-Zentren in Deutschland aber nicht kosteneffizient. □

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