#IThelpsUkraine Sanktionen gegen Russland: gut oder schlecht?

Von Ann-Marie Struck

Russland führt Krieg gegen die Ukraine. Westliche Länder haben deshalb Sanktionen gegen Russland verhängt. Zudem distanzieren sich Unternehmen und Organisationen. Doch wie steht die ITK-Branche dazu? Eine Studie des Bitkom gibt Antworten.

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Die deutschen ITK-Unternehmen befürworten laut dem Bitkom die Sanktionen gegen Russland.
Die deutschen ITK-Unternehmen befürworten laut dem Bitkom die Sanktionen gegen Russland.
(Bild: vladimircaribb - stock.adobe.com)

Nord Stream 2 liegt auf Eis, Ausschluss aus dem Zahlungssystem SWIFT und Sportler dürfen nicht an Turnieren teilnehmen, das sind nur ein paar Sanktionen, die Russland gerade treffen. Angesichts des Ukraine-Kriegs haben westliche Länder sukzessive Sanktionen gegen den Kreml verhängt. Gleichzeitig ziehen sich Unternehmen und Organisationen aus Russland zurück. Doch wie sieht das die deutsche Digitalwirtschaft?

96 Prozent befürworten die Maßnahmen. So das Ergebnis einer Befragung des Bitkom. Dafür wurden 100 aus der Digitalbranchen online vom 3. bis zum 7. März 2022 befragt. 66 Prozent der Befragten sprechen sich dafür aus, dass die Sanktionen bei Bedarf noch verschärft werden sollten. Gleichzeitig erwarten 49 Prozent eine negative Geschäftsentwicklung durch den Krieg.

„Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ, geben aber ein aussagekräftiges erstes Stimmungsbild. Die deutsche Digitalbranche steht geschlossen an der Seite der Ukraine. Wir müssen gemeinsam das Mögliche tun, um das Töten und die Zerstörungen zu stoppen“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Die Ukraine ist mit seinen vielen jungen Tech-Unternehmen und engagierten IT-Spezialistinnen und -Spezialisten ein wichtiger Partner der deutschen Digitalwirtschaft.“

Firmen in Deutschland sind betroffen

Der Befragung zufolge ist der Ukraine-Krieg für deutsche ITK-Firmen schon spürbar. Einmal hat jedes fünfte Digitalunternehmen (18 Prozent) Mitarbeiter in der Ukraine oder arbeitet dort mit Freelancern zusammen. Zudem halten 32 Prozent der befragten Unternehmen Geschäftsbeziehungen in die Ukraine, nach Russland oder Belarus.

Von den Sanktionen sind bisher nur 13 Prozent der Unternehmen betroffen. Dabei geht es um den Verlust von Kunden, den Wegfall von Entwicklungspartnern, den Ausfall von Mitarbeitern oder aber einen Mangel an Roh- und Grundstoffen oder Bauteilen. 12 Prozent befürchtet jedoch eine künftige Rohstoffknappheit.

Staatliche Hilfen

Obwohl einige Unternehmen bereits betroffen sind, sind die Rufe nach staatlicher Unterstützung gemäß der Befragung bislang eher verhalten. 36 Prozent wünschen finanzielle Zuschüsse bei wirtschaftlichen Auswirkungen der Sanktionen, respektive sehen 25 Prozent aktuell keinen Bedarf an einer Unterstützung durch die Politik. 16 Prozent sind dazu noch unentschieden und machen keine Angabe.

Bei den Unterstützungsleistungen würden 15 Prozent kostengünstige Kredite befürworten und 19 Prozent sprechen sich für eine erweiterte gesetzliche Absicherung aus, etwa bei Schadenersatzansprüchen früherer Geschäftspartner. Zudem erwarten 25 Prozent allgemein bessere und verlässlichere Informationen durch die Politik.

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