Neue Services für Partner Mit Ingram Micro zur guten AWS-Architektur

| Aktualisiert am 04.02.2022Von Michael Hase

Wie nutzen Kunden die Cloud so sicher und effizient wie möglich? Der Distributor Ingram Micro bietet AWS-Partnern dazu jetzt neue Services an. Sie beziehen sich auf das „Well-Architected Framework“, eine Sammlung von Best Practices zum Aufbau von Cloud-Umgebungen.

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Bei der Migration von Workloads auf AWS sollte die Zielumgebung möglichst den „Well-Architected“-Leitlinien entsprechen.
Bei der Migration von Workloads auf AWS sollte die Zielumgebung möglichst den „Well-Architected“-Leitlinien entsprechen.
(Bild: bakhtiarzein-stock.adobe.com)

Wenn die Hardware mal aufgebaut ist, lässt sich eine Infrastruktur nur noch bedingt anpassen. Anders in der Cloud: IaaS-Plattformen, bei denen die Ressourcen und ihr Zusammenspiel komplett durch Software gesteuert werden, bieten wesentlich mehr Möglichkeiten der Nachjustierung. Cloud-Umgebungen können so flexibel verändert und immer weiter verbessert werden. Für viele Systemhäuser, die aus der klassischen ITK-Welt kommen, sind diese Optionen neu. Daher bringt ihnen Ingram Micro jetzt über zwei Dienstleistungsangebote das AWS „Well-Architected Framework“ (WAF) nahe. Dabei handelt es sich um eine Sammlung von Leitlinien und Best Practices, die dafür sorgen sollen, dass Systeme in der AWS-Cloud so sicher, stabil, zuverlässig und verfügbar wie möglich laufen.

Igor Guss, Group Manager IaaS bei Ingram Micro, hält das „Well-Architected Framework“ für einen Business-Treiber.
Igor Guss, Group Manager IaaS bei Ingram Micro, hält das „Well-Architected Framework“ für einen Business-Treiber.
(Bild: Ingram Micro)

Somit empfiehlt es sich für Dienstleister, die Cloud-Umgebungen für Kunden aufbauen, sich beim Design am WAF zu orientieren. Genau darauf bezieht sich der erste neue Service von Ingram Micro. Im Zuge eines „Well-Architected Framework Review“ (WAFR) überprüfen Experten, inwiefern die Lösung eines Partners im Einklang mit dem Rahmenwerk steht. Anschließend erhält er Verbesserungsvorschläge, die er entweder selbst oder mit Hilfe des Distributors umsetzen kann. „Beim WAFR steht der Kundennutzen klar im Vordergrund“, erläutert Igor Guss, Business Group Manager IaaS bei Ingram Micro Deutschland.

Der Benefit eines solchen Reviews kann in Kostenersparnissen durch Senkung des Ressourcenverbrauchs, einer höheren Performance durch technische Verbesserungen oder einer Effizienzsteigerung durch Automatisierung von Betriebsprozessen liegen. Die meisten Leitlinien beziehen sich Guss zufolge auf Security und Governance, sodass der Cloud-Betrieb durch eine Überprüfung sicherer wird. „Endkunden haben ein absolutes Interesse daran, dass ihre Infrastruktur im Einklang mit dem WAF aufgebaut ist.“ Ein zusätzlicher Aspekt, den das Framework seit Ende 2021 berücksichtigt, ist Nachhaltigkeit: Die Nutzung von Cloud-Diensten soll die Umwelt so wenig wie möglich belasten.

Potenzial für den Channel

Für Partner birgt das WAFR nach den Worten des Ingram-Experten „ein riesiges Geschäftspotenzial“. Wie auch die IaaS Migration oder die IaaS Cost Optimization Services des Distributors können Systemhäuser das neue Angebot als Whitelabel beziehen und an ihre Kunden weiterverkaufen, sodass sie zusätzliche Umsätze erzielen. Zudem werde ihr eigenes Business angekurbelt, so Guss weiter. „Vor allem Security und Governance sind ein großer Treiber für das Dienstleistungsgeschäft der Partner.“ Nicht zuletzt profitieren Managed Service Provider von dem Review, weil sie dadurch ihre Betriebseffizienz erhöhen. „Wenn Partner einfache Tasks mithilfe unserer Dienstleistungen automatisieren, können sie sich bei ihren Kunden spannenderen Themen zuwenden und mehr Business-Probleme für sie lösen.“

Aufwand und Zeit für das WAFR hängen von der Größe und Komplexität einer Umgebung ab. Bei deren Überprüfung setzt Ingram Micro spezifische Tools des kalifornischen Cloud-Management-Spezialisten nOps ein. Die Ergebnisse werden von einem zertifizierten Lösungsarchitekten interpretiert. Im Rahmen des „Well-Architected Partner Program“ können Dienstleister selbst die Review-Kompetenz erwerben. Dazu müssen sie mindestens zwei Mitarbeiter zu AWS Certified Solutions Architects (Professional) ausbilden und anschließend mindestens vier Reviews pro Quartal bei ihren Kunden vornehmen. Für Partner, denen dafür die Ressourcen fehlen oder deren AWS-Geschäft sich noch im Aufbau befindet, bietet sich der Service von Ingram Micro an.

Review für Lösungsanbieter

Eng verwandt mit dem WAFR ist das „Foundational Technical Review“ (FTR), Es richtet sich an Software-Anbieter (ISVs) ebenso wie an Dienstleister, die eigene Produkte entwickeln und vermarkten. Wollen sie ihre Lösungen als Service bereitstellen und über den AWS Marketplace vertreiben, ist ein solches Review dafür zwingende Voraussetzung. Zertifizierte SaaS-Angebote müssen die Anforderungen des WAF erfüllen. Mit dem FTR Service bereitet Ingram Micro die Softwarehersteller auf die Prüfung vor und hilft ihnen beim Architekturdesign. Dabei erhalten sie direkten Zugang zu AWS-Consultants. Außerdem begleitet der Distributor die ISV-Partner bei der formellen Abwicklung des Reviews. Haben die Anbieter das FTR erfolgreich durchlaufen, bekommen sie ein „Reviewed by AWS“-Abzeichen.

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