Channel Fokus: Digital Learning & Homeschooling Goldgrube Homeschooling?

Autor Ann-Marie Struck

In Deutschland gibt es Destatis zufolge 42.660 Schulen, die derzeit überwiegend geschlossen sind. Um den Unterricht digital fortzuführen, brauchen Schulen die nötige Technik. Wie sich der Markt mit dem Bildungsbereich gestaltet, zeigen die Ergebnisse des IT-BUSINESS-Panels.

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Mit unserem IT-BUSINESS Panel sammeln wir Meinungen, Wünsche und Einschätzungen aus dem ITK-Channel zu aktuellen Branchen-Themen.
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(Bild: apinan - stock.adobe.com)

Sei es der Lehrplan oder seien es neue Lehrmethoden: Im Bildungssektor gehen tiefgreifende Veränderungen oft nur im Schneckentempo voran. Das ist beim Thema Digitalisierung nicht anders. Dabei ist die fehlende Digitalisierung laut einer Umfrage des Bitkom am Anfang letzten Jahres ­eines der dringlichsten Probleme an deutschen Schulen, noch vor überfüllten Klassenzimmern (38 %) und inkompetenten Lehrern (28 %).

Allerdings ist der Bildungsbereich für den ITK-Fachhandel kein Zuckerschlecken, denn langsame Verfahren, komplexe Bürokratien und starre Hierarchien erschweren den Zugang zum Markt. Hinzu kommen spezielle Produktanforderungen und viel Beratung und Service. Kompetenzen, die vor allem der Fachhandel leisten kann. Nichtsdestotrotz ist der Bildungsmarkt in den letzten Jahren, auch aufgrund der ­zunehmenden politischen Förderungen, für den IT-Fachhandel immer interessanter geworden, wie die Ergebnisse des IT-BUSINESS-Panels aufzeigen. Für 64 Prozent der befragten ITK-Fachhändler und Systemintegratoren ist der Bildungssektor „wichtig“ für ihr Geschäft. Davon halten es sogar 41 Prozent für „sehr wichtig“.

Aktuell ist der Bedarf an Technik und Support bei Schulen gefragter denn je, denn kaum eine Schule war auf die Schulschließung vorbereitet, so das Ergebnis des Deutschen Schulbarometers. 66 Prozent der ­befragten Lehrkräfte fanden, dass ihre Schule in Bezug auf die technische Ausstattung weniger gut oder schlecht ausgestattet war. Die größte Herausforderung lag den Umfrageteilnehmern zufolge jedoch in der mangelnden Ausstattung der Schüler, gefolgt von dem Erstellen digitaler Unterrichtsinhalte. Der Unterricht von zuhause gestaltet sich durchaus schwer, wenn die Eltern den Unterrichtsstoff vermitteln müssen und die Schüler keinen alleinigen ­Zugang zu Endgeräten haben.

Dementsprechend hat sich die Nachfrage an Lösungen durch das Homeschooling verstärkt, wie die IT-BUSINESS-Panel-Teilnehmer bestätigen. 63 Prozent der ITK-Fachhändler und Systemintegratoren berichten von einer starken Nachfrage durch den Heimunterricht. Diese Ansicht teilen auch 70 Prozent der befragten ­Distributoren und Hersteller, die eine verstärkte Nachfrage nach Lösungen bei ihren Partnern verzeichnen.

Top drei der Schul-Bestseller

Bei der Frage, welche Produktbereiche derzeit besonders begehrt sind, sind sich die Panelteilnehmer uneinig. Die befragten ITK-Fachhändler / Systemintegratoren erfahren die größte Nachfrage bei Clientgeräten (88 %). Das sehen auch 52 Prozent der befragten Distributoren und Hersteller so. Kein Wunder, immerhin sind vor allem mobile Clientgeräte durch das Homeschooling derzeit vermehrt gefragt. Auf dem ersten Platz der befragten Distributoren / Hersteller stehen hingegen Netzwerk-Lösungen mit 59 Prozent. Platz zwei der ITK-Fachhändler / Systemintegratoren (63 %). Den dritten Platz der aktuellen Bestseller der ITK-Fachhändler / Systemintegratoren belegen mit 45 Prozent Digital Whiteboards. Dieser Ansicht schließen sich nur 30 Prozent der Distributoren / Hersteller an. Bei letzteren liegen Beamer auf Platz drei (50 %).

Zukunft: digitale Schule

Die Ausstattung des Bildungssektors ist nicht nur eine Daueraufgabe, sondern steht in Deutschland in manchen Regionen noch am Anfang. Für die Zukunft erwarten 66 Prozent der befragten ITK-Fachhändler / Systemintegratoren weiterhin ein Wachstum bei Clientgeräten. Schließlich müssen diese auch regelmäßig ersetzt werden. Diese Ansicht teilen jedoch nur 47 Prozent der befragten Hersteller / Distributoren. Sie erwarten künftig das größte Wachstum mit 65 Prozent bei Cloud-Lösungen. Dem schließen sich 63 Prozent der befragten ITK-Fachhändler / Systemintegratoren an. Für letztere belegen mit 52 Prozent Digital Whiteboards den dritten Platz der künftigen Bestseller. Das sehen jedoch nur 35 Prozent der Hersteller und Distributoren auch so. Interessanterweise vermuten beide nur einen geringen Bedarf an UCC-Tools.

Was wollen Schulen?

Der Bildungssektor, insbesondere Schulen, gilt als ein sensibler Ort als mit speziellen Anforderungen. Auf Platz eins der Produktanforderungen stehen bei 81 Prozent der Kunden der befragten ITK-Fachhändler und Systemintegratoren eine einfach Bedienbarkeit, gefolgt von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis (77 %). Den dritten Platz der Kundenansprüche belegt mit 59 Prozent die DSGVO-Konformität. Die Langlebigkeit der Produkte (44 %) sowie Security (40 %) stehen bei Schulen auf den hinteren Plätzen.

IT-BUSINESS-Panel: Digital Learning & Homeschooling
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