Nachfrage nach Glasfaser steigt Corona macht Druck zur Digitalisierung

Autor Sarah Gandorfer

Unternehmen wollen durch clevere Investitionen Kosten einsparen. Die Corona-Pandemie verstärkt den Druck. Im Fokus liegt die Digitalisierung und schnelles Internet. Andere Bereiche, wie Produktion und Logistik, werden hingegen vernachlässigt.

Anbieter zum Thema

Der Kostendruck zwingt viele Unternehmen umzudenken.
Der Kostendruck zwingt viele Unternehmen umzudenken.
(Bild: Bits and Splits-stock.adobe.com)

Der Kostendruck auf die Unternehmen ist enorm. Die Covid-19-Pandemie hat diesen noch weiter verstärkt, denn knapp die Hälfte (45 %) der 524 von YouGov befragten deutschen Unternehmensentscheider gaben an, einen Umsatzrückgang zu verzeichnen. Entsprechend wollen sich 54 Prozent auf das Kostenmanagement fokussieren. 49 Prozent haben Investitionen reduziert oder planen dies. Bei 59 Prozent der Firmen sind Einsparungen bei Personaleinstellungen und -weiterentwicklung jedoch keine Option. Die Mehrheit gab zudem an, dass die Digitalisierung mit der Krise stärker in den Fokus gerückt ist.

Weit oben auf der Agenda stehen trotz der Kosten bei mehr als der Hälfte der Befragten (52 %) eine schnelle Umsetzung der Digitalisierung. Hiervon profitieren vor allem die Bereiche Kommunikation und Informationsaustausch (58 %), mobiles Arbeiten (56 %), elektronische Verwaltungsprozesse (42 %) sowie die Kundenbetreuung und -bindung (41 %). In anderen Unternehmensbereichen wie den Produktionsprozessen, der Logistik (beide je 15 %) und der Produktentwicklung (16 %) sind die Befragten anscheinend weniger überzeugt vom Kosten-Nutzen-Prinzip.

Ausbau der digitalen Infrastruktur

Den zukünftigen Bedarf an schnellem und sicherem Datenaustausch scheint die Mehrheit erkannt zu haben: 23 Prozent der Firmen haben bereits einen Glasfaseranschluss – 43 Prozent glauben, dass sie innerhalb der nächsten fünf Jahre einen brauchen werden. Zwar scheint den Unternehmen laut Umfrage der Schutz ihrer digitalen Daten und Infrastrukturen besonders wichtig, allerdings gaben dies nur die Hälfte an. 49 Prozent treiben neue Vernetzungslösungen wie VPN-Zugänge und Cloud-Services voran. 45 Prozent investieren in neue oder erweiterte Telefonie-Lösungen, um den Mitarbeitern die Arbeit aus dem Homeoffice zu erleichtern. Cloudbasierte IT-Systeme sind mit 42 Prozent ebenfalls hoch priorisiert. Neue Technologien wie Künstliche Intelligenz, Blockchain oder Virtual oder Augmented Reality stehen dagegen noch hinten an: 26 Prozent der befragten Unternehmen planen hier eine Investition oder haben diese schon getätigt.

Die Coronavirus-Pandemie fördert die Digitalisierung in deutschen Unternehmen.
Die Coronavirus-Pandemie fördert die Digitalisierung in deutschen Unternehmen.
(Bild: 1&1 Versatel)

Bereits investiert haben fast ein Viertel der Unternehmensentscheider (23 %) in den Ausbau der digitalen Infrastruktur sowie die Erhöhung der Internetbandbreiten. Weitere 23 Prozent planen aktuell eine Erweiterung. Aus Sicht der Unternehmen ist leistungsstarkes Internet vor allem für flexibleres, transparenteres und schnelleres Arbeiten (52 %) wichtig. Doch auch Kundenzufriedenheit und -bindung (36 %), Wettbewerbsfähigkeit sowie Prozessoptimierungen und Durchlaufzeitreduzierungen (jeweils 30 %) profitieren davon.

„Wir sehen deutlich, dass Unternehmen – egal ob groß oder klein – als Reaktion auf die Krise vor allem in Sicherheit und Business Continuity investieren. Das ist grundsätzlich nachvollziehbar; die Digitalisierung muss aber ganzheitlich – also in allen Unternehmensbereichen – forciert werden, damit die Investitionen nachhaltigen Erfolg haben können“, erklärt Dr. Sören Trebst, Vorsitzender der Geschäftsführung von 1&1 Versatel. Der TK-Anbieter war Auftraggeber der Studie. „Ein wichtiges Thema ist natürlich die Infrastruktur: Die bestehenden Potenziale können nur mit einer sicheren, stabilen und vor allem schnellen Datenübertragung voll ausgeschöpft werden.“

Das TK-Netz, vor allem das schnelle Internet, ist das Rückgrat der Gesellschaft. In diese Kerbe schlägt auch die aktuelle TK-Marktstudie vom Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM).

(ID:46917498)