IT-Sicherheit im Fokus Unternehmen erhöhen ihre IT-Investitionen trotz Inflation

Von Dr. Stefan Riedl

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Was macht eigentlich die Geldent­wertung mit den IT-Budgets? Steht der IT-Branche ein Sturm aufgrund sich ändernder makroökonomischer Vorzeichen bevor? Welche Segmente boomen? Ein Paper von Citrix und ­Onepoll liefert Antworten.

Geldentwertung ist ein Problem für die Wirtschaft – die IT-Branche kommt aber derzeit gut durch schwierige Fahrwasser.
Geldentwertung ist ein Problem für die Wirtschaft – die IT-Branche kommt aber derzeit gut durch schwierige Fahrwasser.
(Bild: SERSOLL - stock.adobe.com)

Unternehmen streichen in Zeiten hoher ­Inflation ihre IT-Budgets nicht zusammen. Tatsächlich ist eher das Gegenteil der Fall, geht man nach dem Paper „Inflation Innovation Study“, das von Citrix und Onepoll herausgegeben wurde. Demnach erwarten 75 Prozent der Befragten, dass die IT-Budgets steigen werden, insbesondere bei Cybersecurity. Hier rechnet die Mehrheit der Befragten mit mehr finanziellen Ressourcen, etwa bei Netzwerk- und Cloudsicherheit.

IT-Branche soll Kosten senken

Oliver Ebel, Area Vice President Central Europe, Citrix
Oliver Ebel, Area Vice President Central Europe, Citrix
(Bild: Citrix)

„Trotzdem ist die Inflation natürlich ein Problem“, stellt Oliver Ebel, Area Vice President Central Europe bei Citrix klar. So setzt die Hälfte der Unternehmen Maßnahmen zur Kostensenkungen um, „etwa durch eine Vereinfachung der Arbeitsplatztechnologie“, so Ebel. Ein Fünftel plant zudem den Abbau von Stellen. Damit liegt Deutschland etwa auf demselben Niveau wie Frankreich, aber unterhalb dem Niveau der Niederlande, wo ein Viertel der Unternehmen Stellen streichen will.

Überrascht hat den Citrix-Manager, dass nur ein Viertel der Befragten in Deutschland meine, der Umgang mit der Inflation sei die größte Herausforderung ihrer Karriere. In allen anderen Ländern lag dieser Wert höher, zum Teil deutlich, beispielsweise in den USA bei 48 Prozent.

Wir sehen, dass Unternehmen infolge der Inflation klare Prioritäten setzen – 60 Prozent haben zum Beispiel in Lösungen investiert, mit der sie ihre Sicherheit verbessern wollen.

Oliver Ebel, Area Vice President Central Europe, Citrix

Umstieg auf Remote-Work

Ebel vermutet, dass die Gesamtgemengelage rund um Covid für viele IT-Abteilungen hierzulande die weitaus größere Herausforderung war, da sie oft mehr oder weniger über Nacht den Umstieg auf ­Remote-Work umsetzen mussten.

Die IT-Branche profitierte in diesen Zeiten regelrecht, so dass bei der IT weniger Einschnitte gemacht werden. „Dass die Budgets für IT-Sicherheit eher steigen als ­sinken, sehe ich als positives Zeichen: ­Unternehmen wissen, dass Kürzungen hier ihr Risiko enorm erhöhen könnte“, so der Manager.

Umfrage

Eckdaten zur „Inflation Innovation Study“

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 2.500 IT-Entscheider aus zehn Ländern zu den Folgen der steigenden Inflation auf die Situation ihre Unternehmens und insbesondere ihre IT-Investitionen befragt. Aus Deutschland haben 250 Menschen an der Umfrage teil.

Sicherheit ist hoch im Kurs

Im Zuge der Geldentwertung setzen Unternehmen klare Prioritäten, geht man nach den Ergebnissen des Citrix-Papers. „60 Prozent haben zum Beispiel in Lösungen investiert, mit der sie ihre Sicherheit verbessern wollen. Etwa die Hälfte hat außerdem Ressourcen eingesetzt, um die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter zu verbessern und um Kunden neue Möglichkeiten zu bieten, mit ihnen in Kontakt zu treten“, fasst Ebel zusammen.

Grundsätzlich wenden IT-Entscheider laut der Studie außerdem gut ein Viertel ihrer Budgets für Innovationen auf und auch hier stehen Cybersicherheit und Lösungen für hybrides Arbeiten im Vordergrund.

Gute Jobaussichten für IT-Profis

Der Fachkräftemangel ist auch unter den sich ändernden makroökonomischen Vorzeichen für Unternehmen weiterhin ein großes Problem. „Hierzulande benennt ein Drittel der Befragten ihn als Hemmnis für Innovationen. In anderen Ländern scheint diese Problematik dagegen etwas weniger ausgeprägt zu sein“, fasst Ebel die Umfrageergebnisse dazu zusammen.

Konkret heißt das, dass auch wenn 37 ­Prozent der Unternehmen ihre Neueinstellungspläne überdenken wollen, dies wahrscheinlich nicht die Bereiche betreffen wird, die jetzt schon schwer zu besetzten sind. Anders formuliert: IT-ler, haben weiterhin gute Jobaussichten.

CIO-Rolle ändert sich

Der Citrix-Manager sieht weitere Entwicklungen auf die IT-Branche zukommen: „Ich glaube, dass sich die Rolle des CIOs in diesem Jahr verändern wird.“ CIOs werden laut Ebel stärker in die strategische, operative und finanzielle Ausrichtung der Unternehmen eingebunden werden, um Veränderungen zu forcieren.

CIOs sind dafür in der neuen Arbeitswelt gut positioniert und Herausforderungen wie eben der Fachkräftemangel sorgen dafür, dass Unternehmen Alternativen ausloten müssen, wie die Automatisierung von Aufgaben.

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