Markt für mobile Rechner wächst weiter Notebooks retten den PC-Markt
Mobile Geräte kommen gut an. Das gilt für MP3-Player, Navigationsgeräte und für Notebooks. Den mobilen Rechnern verdankt der PC-Markt seine positive Entwicklung – im Consumer- und im Business-Segment.
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Extrem anspruchsvolle 3D-Spiele sind oftmals ein perfekter Gradmesser, um die Leistungsfähigkeit eines Rechners zu testen. Selbst in diesem Bereich, der lange Zeit nur High-End-PCs vorbehalten war, finden sich immer öfters Notebooks, die den stationären Kollegen die Show stehlen. Die Leistung ist jedoch nur ein Grund für den Siegeszug, den die tragbaren Rechner in den vergangenen Jahren angetreten haben.
Kaufanreize gesucht
Windows Vista, das seit Januar allgemein erhältlich ist, sollte dem PC-Markt auf die Sprünge helfen. Den erhofften positiven Einfluss hatte das jüngste Microsoft-Betriebssystem allerdings nicht – Hersteller wie Acer sehen Vista sogar eher als Hemmschuh für den Hardware-Verkauf. Laut Gartner werden Rechner mit Vista vor allem von privaten Kunden und kleinen Unternehmen gekauft. Im Business-Bereich bieten viele Hersteller die mobilen Rechner daher noch mit Windows XP an.
Die wachsende Nachfrage nach Notebooks spiegelt den Trend zu mehr Mobilität im Business-Segment und bei den privaten Anwendern wider. Für große Unternehmen werden außerdem Technologien wie Intels Centrino Pro immer interessanter, mit denen sich PCs und Notebooks komfortabel verwalten lassen. Dies bietet auch dem Handel die Möglichkeit, zusätzlichen Umsatz durch Services zu generieren.
Solides Wachstum
Das zweite Quartal 2007 brachte dem PC-Markt in der Region EMEA zufriedenstellende Zuwächse. Nach Erhebungen von IDC konnte der Markt um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zulegen, womit in der Region insgesamt 17,6 Millionen stationäre und mobile Rechner verkauft wurden. Dabei war die Nachfrage nach Notebooks besonders hoch, so dass dieses Segment um 31 Prozent gewachsen ist.
Laut Gartner wurden alleine in Deutschland rund 1,1 Millionen Business-Notebooks in der ersten Jahreshälfte verkauft. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (GfU) für die beiden ersten Quartale 2007. Untersucht wurde das Kaufverhalten der privaten Haushalte, das bei Notebooks einen Zuwachs von 28,6 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum verzeichnet. Damit haben sich etwas mehr als 1,5 Millionen Privatkunden ein neues Notebook gekauft.
Bezeichnend ist dabei der Trend zu Widescreendisplays, die inzwischen 80 Prozent der verkauften Consumer-Geräte ausmachen. Im dritten Quartal 2006 hatten die Notebooks im 4:3-Format immerhin noch einen Anteil von 40 Prozent.
Expertenmeinung von Philip Eichhorn, Product Manager Professional Notebooks bei Acer
Die Marktanteile verschieben sich vom Desktop-PC hin zum Notebook. Im SOHO-Bereich werden zunehmend stationäre Geräte nachgefragt, bei denen das Gewicht eine untergeordnete Rolle spielt – vielmehr entscheiden Displaygröße und Leistung. Im Professional-Bereich entscheidet dagegen der Formfaktor. Hier geht der Trend zu mobilen Geräten mit langer Akkulaufzeit, integrierten Verwaltungstools und Sicherheitsfeatures. Die höhere Beratungsintensität bietet gute Verdienstmöglichkeiten. Durch Zubehör und Garantieleistungen ergeben sich weitere Umsatzchancen.
Expertenmeinung von Michael Melzig, Manager Marketing Business Clients bei Fujitsu Siemens Computers
Der Haupttrend im Notebook-Markt ist Embedded UMTS. Fujitsu Siemens Computers hat in diesem Bereich mit den beiden führenden Mobilfunk-Providern T-Mobile und Vodafone aktive Kooperationen. Der mobile Internetzugang wird immer wichtiger. Eine aktuelle Studie von Fujitsu Siemens Computers belegt, dass die Menschen positive Assoziationen mit dem Internet verbinden. 72 Prozent der befragten Personen haben das Gefühl, dass das Internet es ihnen ermöglicht, mit Freunden und der Familie in Kontakt zu bleiben, insbesondere wenn diese nicht in der Nähe leben.
Expertenmeinung von Ingo Gassmann, Director Category Management Personal Systems Group Hewlett-Packard
Notebooks sind im Moment der Motor des PC-Markts. Das Geschäft mit Unternehmenskunden wächst enorm. Konnektivität ist dabei ein treibender Faktor. Aber auch die Privathaushalte haben Nachholbedarf, wie der Boom im Consumer-Segment beweist. Die Nachfrage nach leistungsstarken Multimedia-Produkten bestimmt dabei den Markt. Hersteller und Reseller, die erfolgreich sein wollen, dürfen sich also nicht nur auf Geschäftskunden konzentrieren. Deshalb hat HP beispielsweise eine Initiative gestartet, die den Channelpartnern das Consumer-Portfolio von HP erschließt.
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