Splunk-Umfrage Daten als Innovationstreiber

Autor Heidi Schuster

Eine Studie von Splunk zeigt, dass die Corona-Pandemie die Einstellung von Unternehmen und Verbrauchern zur Datennutzung verändert hat. Dabei machen sich die Einen die neuen Möglichkeiten zunutze, während die Anderen vorsichtiger geworden sind.

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Die Chancen des Datenzeitalters helfen Unternehmen aus der Coronakrise.
Die Chancen des Datenzeitalters helfen Unternehmen aus der Coronakrise.
(Bild: envfx - stock.adobe.com)

Die Corona-Pandemie hat für einen Wandel in vielen Bereichen gesorgt. Einer Umfrage von Splunk zufolge, hat Covid-19 auch die Einstellung gegenüber Daten verändert. Eine Mehrheit der Unternehmen sieht die verstärkte Datennutzung als Innovationstreiber. In Frankreich sind 82 Prozent, in Großbritannien 80 Prozent, in den Niederlanden 80 Prozent und immerhin 68 Prozent der Befragten in Deutschland sind dieser Ansicht. Der überwiegenden Mehrheit der befragten europäischen Unternehmen (90 %) hat die Visualisierung von Echtzeitdaten in den letzten Monaten geholfen, bessere Entscheidungen zu treffen.

„Die Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft haben den Unternehmen deutlich vor Augen geführt, dass sie die neuen Möglichkeiten des Datenzeitalters nutzen müssen, um zu überleben“, so Frederik Maris, Vice President EMEA bei Splunk. „Eine am Geschäftsziel ausgerichtete Datenstrategie kann die Qualität der Entscheidungsfindung im Unternehmen verbessern. So können Unternehmen ihre Performance kurzfristig steigern und sich durch die Förderung einer datenbasierten Innovationskultur von Mitbewerbern abheben. Im Alleingang funktioniert das allerdings nicht. Um im Datenzeitalter erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen Verbraucher und ihre Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer Daten stets berücksichtigen.“

Vor der Pandemie hat sich die IT-Abteilung um die Verwaltung und Nutzung von Daten gekümmert, sei es bei der Abwehr von Sicherheitsbedrohungen oder zur Vermeidung von Ausfallzeiten. Nun werden Daten und deren Auswertung als strategischer Wert für die Planung und Entscheidungsfindung gesehen. Drei Viertel der europäischen Unternehmen gaben an, dieses Asset nun für ein regelmäßiges Monitoring der unternehmensinternen Performance-Metriken (73 %) und für eine eingehendere Betrachtung von Kundendaten (69 %) zu nutzen. Ein ähnlich hoher Prozentsatz (72 %) erklärte, die Daten leisteten nun einen Beitrag zum Aufzeigen von Trends als Grundlage für neue geschäftliche Entwicklungen.

Kein Raum für Nachlässigkeiten

Die Studie zeigt allerdings auch, dass in der IT-Abteilung selbst kein Raum für Nachlässigkeiten mehr bleibt. Hier müssen verstärkt Daten herangezogen werden, damit die Technologieinfrastruktur für Services wie Homeoffice stets verfügbar ist. Das Vertrauen in die Belastbarkeit der IT-Infrastruktur ist jedoch stark gesunken: Ein Viertel der befragten britischen Unternehmen (24 %) gab während der Pandemie mangelndes Vertrauen in die eigene IT-Infrastruktur an, zuvor waren es lediglich 7 Prozent gewesen – ein Anstieg um das Dreifache. Eine ähnliche Vertrauenskrise war auf dem gesamten europäischen Kontinent zu beobachten: In Frankreich sank das Vertrauen um 21 Prozent, in den Niederlanden um 13 Prozent und in Deutschland nur um 9 Prozent. Da durch die Coronakrise bestehende Schwachstellen innerhalb der IT-Abteilung zutage getreten sind, gilt es nun, bei der Verwaltung immer komplexerer IT-Umgebungen in noch stärkerem Maße von den Möglichkeiten umfassender Datennutzung zu profitieren, so Splunk.

So tickt Deutschland

Im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn ist der Vertrauen in die Belastbarkeit der IT-Infrastruktur in Deutschland nicht so stark gesunken. Grundsätzlich scheinen sich deutsche Unternehmen also der Krise gewachsen zu fühlen. Dennoch sehen sie mehrheitlich Optimierungspotenzial (68 %), wenn es um ihre Datenverarbeitung geht. Immerhin 21 Prozent der deutschen Befragten sind überzeugt, dass ihre Datenstrategie für ihr Unternehmen gut funktioniert und Mehrwerte schafft. So dienen Daten nun vermehrt als Entscheidungshilfe, um Mitarbeiter wieder an die Arbeit zu bringen und die Geschäftsaktivitäten aufrechtzuhalten. Im Umgang mit Daten haben die Unternehmen hierzulande besonders zugelegt: 88 Prozent der deutschen Unternehmen sind im letzten Jahr besser im Interpretieren von internen und externen Daten geworden.

Deutsche Verbraucher stehen der Verarbeitung jedoch nach wie vor kritisch gegenüber. Deutsche sind eher bereit, ihre Telefonnummer einer Bank (59 %) als an einem IoT-Geräteunternehmen (12 %) zu geben. 68 Prozent der Deutschen lehnen personalisierte Gesundheitswarnungen ihrer Smart Watch ab. Dem Gegenüber hätten aber 42 Prozent der Befragten kein Problem mit einer automatisiert erstellten Einkaufsliste ihres smarten Kühlschranks. Fast die Hälfte der befragten Verbraucher wünscht sich kostenlose, allgemeine Nachrichteninhalte und Dienste mit personalisierter Werbung – Browser-Daten sollen dabei privat bleiben. Nur 14 Prozent wollen mehr Browser-Daten teilen, um ein personalisiertes Nutzererlebnis zu haben. Das sind vor allem die Jüngeren.

Die Studienergebnisse zeigen, dass sich Datenschutz eher durchsetzen kann, wenn das Thema besser erklärt wird: Drei Jahre nach Einführung der DSGVO liest sich fast die Hälfte der Deutschen (47 %) die Datenschutzerklärung auf Websites selten oder gar nicht durch. Die Gründe: Die Erklärungen sind unverständlich (16 %) oder schlicht zu lang (54 %).

Über die Studie

Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem unabhängigen Institut Censuswide durchgeführt. Insgesamt wurden 803 Führungskräfte von Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern, sowie 4.098 Verbraucher in Deutschland, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden befragt, darunter 202 deutsche Entscheidungsträger und 1.025 Verbraucher.

Untersucht wurde, wie sich ihre Einstellung zur Datennutzung und -verarbeitung in der Krise geändert hat. Mehr als drei Viertel der Unternehmen in Frankreich (79 %) und Großbritannien (77 %) geben an, dass Corona die Einbindung und Nutzung von Daten in Unternehmensprozesse beschleunigt hat. In Deutschland (64 %) und den Niederlanden (61 %) liegen diese Zahlen darunter. Darüber hinaus sind die Befragten überzeugt, dass die verstärkte Datennutzung zum zukünftigen Unternehmenserfolg beitragen wird.

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