Hilferufe erwartet
Systemhäuser als DSGVO-Retter
| Autor / Redakteur: Harald Knapstein / Sarah Böttcher

Längst ist bekannt, dass ab Mai die neue EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) gilt – dennoch sind zahlreiche deutsche Unternehmen noch nicht für die bald gültigen Regularien gerüstet. Systemhäuser sollten sich darauf vorbereiten, in letzter Minute zur Hilfe gerufen zu werden.
Der Bitkom meldete im Herbst 2017, dass nur ein kleiner Teil (13 Prozent) der deutschen Unternehmen in puncto EU-Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) bereits erste Maßnahmen ergriffen oder gar umgesetzt hat. Laut einer IDC-Studie hatten 44 Prozent der befragten Unternehmen letzten August noch keine entsprechenden Aktivitäten gestartet, und 27 Prozent glaubten nicht, bis zum Stichtag DSGVO-Konformität zu erreichen. Und das, obwohl längst bekannt ist, dass ab Mai die DSGVO gilt. Zahlreiche deutsche Unternehmen sind noch nicht für die bald gültigen Regularien gerüstet. Systemhäuser sollten sich deshalb darauf vorbereiten, in letzter Minute Hilfe leisten zu müssen.
„Böse formuliert: Wer jetzt noch kein weit fortgeschrittenes DSGVO-Projekt am Laufen hat, der bekommt das bis Mai nicht mehr hin“, so das Marktforschungs- und Beratungshauses IQITS. „Gut ein Viertel der Unternehmen hat laut IDC längst erkannt, dass diese Aufgabe nicht mehr termingerecht zu bewältigen ist.“ Hier sieht IQITS eine Chance für findige Systemhäuser und IT-Dienstleister, die agil genug sind, sich entsprechend zu positionieren.
Der von der EU geforderte Datenschutz sei nur am Rande ein IT-Thema. Vorrangig wäre die DSGVO ein juristisches Problem – und eine Frage ordentlich implementierter Geschäftsprozesse, so die Einschätzung des Marktforschungsunternehmens. Dennoch könnten IT-Dienstleister von der vertrackten Lage profitieren: „Systemhäuser – insbesondere solche mit KMU-Klientel – sollten sich eine Strategie zurechtlegen, um ihren Kunden in Sachen DSGVO kurzfristig ‚erste Hilfe‘ zu leisten.“
IQITS sieht vorrangig drei Bereiche, in denen Systemhäuser glänzen können: „ITIL-geschulte IT-Dienstleister können aufklären, wie man die wichtigsten Rollen und Prozesse abbildet, zum Beispiel die Benachrichtigung von Behörden im Fall eines Datenverlusts. Bei Storage ist Beratung zur konsequenten Umsetzung sicherer Datenhaltung gefragt. Und Security-Fachleute sollten mit ihren KMU-Kunden über Identitätsmanagement reden, aber auch über die Kontrolle von Mobilgeräten.“
Vor allem müsse ein Systemhaus DSGVO-relevante Kompetenzen klar ausformulieren und aktiv kommunizieren: „Man muss den Kunden jetzt klarmachen: ‚Wir können dir helfen, auf den letzten Drücker die größten Lücken zu schließen.‘ Dazu sollten Systemhäuser und IT-Dienstleister alle Wege nutzen, vom Direktkontakt bis zu Web und Social Media.“
Ausgezeichneter IT-Lösungspartner Region Mainz: Anyware AG
Auch die Mainzer Anyware AG registriert weiterhin große Nachfrage im Bereich Datenschutz-Consulting: Informationsveranstaltungen zur kommenden EU-DSGVO sind regelmäßig ausgebucht. Der IT-Dienstleister begleitet Unternehmen sowohl mit technischem Knowhow als auch mit organisatorischer Expertise und konnte sich damit auch bei der IT-RX-Analyse von regionalen Mitbewerbern absetzen.
Bereits seit 1994 ist Anyware als IT-Dienstleister für Unternehmen des kleinen bis gehobenen Mittelstands tätig. Aber noch nie erlebte Vorstand Rudolf Braun eine vergleichbare Marktdynamik wie heute: „Der Channel steht vor den größten Herausforderungen seit Bestehen der Branche. Er muss gleichzeitig die eigene Transformation sowie die seiner Kunden verstehen, begleiten, umsetzen und weiter vorantreiben.“ Das Rezept von Anyware, um in einem veränderten Marktumfeld weiter erfolgreich zu sein: Alle IT-Dienstleistungen sind darauf ausgerichtet, Kunden Zeit- und Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. Ob der Kunde dafür klassische Infrastrukturlösungen, Cloud-Dienste, Managed Services oder eine komplette IT-Betriebsführung inklusive IT-Manager auf Zeit benötigt, finden die Mainzer Spezialisten in persönlichen Beratungen heraus. „Wir übernehmen Verantwortung und haben auch den Mut, einmal Nein zu sagen“, so Braun. Hohe Servicequalität nach außen ist für Anyware untrennbar mit optimierten Prozessen im Inneren verbunden – gerade im Zeitalter der Digitalen Transformation. Daher kommen etablierte Abläufe immer wieder auf den Prüfstand und werden konsequent weiterentwickelt. Der Aufwand zahlt sich aus: Das neue Servicekonzept Anycare wurde 2017 beim Innovationspreis IT der Initiative Mittelstand ausgezeichnet. Das nächste Ziel ist die Zertifizierung nach ISO 27001, um Kunden auch bei Fragen des Datenschutzes und der Informationssicherheit kompetent unterstützen zu können.