Einladung: Service Provider Summit 2021 Nachhaltigkeit: Die Service Provider müssen eine Schlüsselrolle einnehmen

Autor Ulrike Ostler

Beim „Service Provider Summit“ in der „Villa Kennedy“ in Frankfurt am Main, lädt am zweiten Veranstaltungstag Gunnar Schomaker vom Software Innovation Campus Paderborn, zur Keynote „Nachhaltigkeit in der IT-Consumption – Strohfeuer oder ernstzunehmender Mindshift in Unternehmen?“ ein.

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Am 1. und 2. September veranstaltet die Vogel IT-Akademie in der Villa Kennedy in Frankfurt/Main den „Service Provider Summit 2021“.
Am 1. und 2. September veranstaltet die Vogel IT-Akademie in der Villa Kennedy in Frankfurt/Main den „Service Provider Summit 2021“.
(Bild: Vogel IT-Akademie)

Schomaker ist als als „Querdenker“ bekannt, im besten Sinne, als jemand, der Querverbindungen ziehen kann – zwischen Paternoster und einem Rechenzentrum in einem Windrad, zwischen Supermarktkassiererin und Einhausungen im Rechenzentrum, und nicht als jemand, der mit abstrusen, selbstgeklitterten Weltbildern Corona leugnet und allenthalben Verschwörungen wittert.

Um das aufzuklären: In einem Fahrstuhl mit ständigem Umlaufbetrieb entstand seine Idee zu Windcores, Rechenzentren, die in großen Windkkraftanlagen Platz finden, um von der grünen Energie zu profitieren. Der Spuckschutz, der die Kassierer:innen vor Ansteckung mit COVID 19 bewahren soll, hat den Aerosolen nichts entgegenzusetzen; besser wären vielleicht Absaugvorrichtungen, wie es sie früher über den Raucherpilzen in Bahnhöfen und Flughäfen gegeben hat oder auch zum Absaugen warmer Luft in Datacenter.

In diesem Fall zeigt sich aber auch gleich das erste Hindernis bei vielen, gut gemeinten Initiativen: Effiziente Maßnahmen kommen unter Umständen teuer. Das gilt insbesondere auch für die Nachhaltigkeit der IT. Das, was sinnvoll und richtig erscheint, scheitert am Geld.

Absurditäten

Doch zugleich stehen menschliche Verhaltensweisen im Weg: Wer in jüngerer Zeit geflogen ist, kennt das Sicherheitskonzert aus Abstand, Testen, Nachweisen .... Im Flugzeug geht auch noch alles gesittet zu, hier wird Luft abgesaugt und gereinigt, und dann landet der Flieger: Die Menschen springen auf, drängeln sich, um rechtzeitig das Gepäck aus der Aufbewahrung über dem Kopf zu fischen, stehen bereits dicht an dicht in Richtung Ausgang.

Laut Schomaker ist das ein „zwanghaftes Festhalten an bekannten Verhaltensweisen“, im Prinzip einfach lösbar, indem nach bekanntem Muster beim Onbaording auch ausgestiegen wird, am besten, indem die zwei vorhandenen Türen genutzt werden. Doch eigentlich müsse weitergedacht werden - über den gesamten Verlauf, beziehungsweise Prozess. Denn geht es nun zu schnell, sammeln sich alle wiederum vor der Zoll - oder Passkontrolle. Das Problem ist nur verschoben, nicht gelöst.

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Bezogen etwa auf die Kühlung im Rechenzentrum ist klar, dass die Kühlung eines ganzen Raums aufwändiger ist als die eingehauster Racks, dass Wasser ein besseres Kühlmedium ist, als Luft. So wird versucht, die Übertragungsketten zu verkürzen. Unter diesem Gesichtspunkt aber wäre es ideal, wenn möglichst viel IT an einem Punkt konzentriert wäre, im Sinne von IT also scale-up, statt scale-out. Das aber birgt das Risiko, dass die Rechenboliden oder auch die großen Rechenzentren nur unzureichend oder auch stark schwankend ausgelastet sind, was wiederum im Sinne der Ressourceneffizienz ganz und gar unsinnig erscheint.

Was tun?

Offenbar bringt die Lösung eines Dilemmas ein anderes Problem hervor (siehe: „Janusköpfige Informationstechnik; Die IT als Fortschrittsmotor und Ressourcenvernichter“. Was also tun? Und wie passen die Service Provider in einen Lösungsansatz?

Ein isoliertes Problem zu lösen, wie Ingenieure es machen und können, reiche nicht, so Schomaker. Vielmehr gehe es darum sich einen Prozess als Ganzes anzuschauen - zusammen mit den Kunden, ja von den Kundenanforderungen gedacht. Ein Paradebeispiel aus dem Rechenzentrum von Windcores hat Kunde Zattoo geliefert (siehe: „Live aus der Windmühle; Gemeinsam mit Windcores arbeitet Zattoo am klimaneutralen Fernsehen“). „Wir wollten auftrumpfen, mit all der Leitungs- und Stromkapazität, die wir für edelste Server liefern können“, berichtet er. „Doch die Reaktion war: Bitte nicht!“ - „Welche Zertifikate braucht ihr?“ - „Brauchen wir nicht, sehen wir doch.“

Umgekehrt aber ergeben sich neue Möglichkeiten, wenn man darüber redet. So nutzen wir Dark Fibre um zwei Standorte miteinander zu verbinden; ein Geschäft war das nicht, bis ich einmal mit jemandem von der Telekom darüber gesprochen habe. Jetzt denken wir darüber nach, diesen Bereich auszubauen.

„Meines Erachtens stecke darin die Zukunft, mit Kunden ein tailored design zu entwickeln, und gleichzeitig zu überlegen, wie daraus eins werden kann, das in Varianten für andere nutzbar ist“, so Schomaker. „Divide and conquer" sollte die Devise sein. Nicht, dass das heute noch nicht vorkomme, so Schomaker, aber der Prozess sei zu langsam.

„Ohne es wissenschaftlich belegen zu können, dieses Jahrzehnt ist das, in dem Spezialisten entstehen." Gemeint ist hier vor allem das Spezialistentum in Bezug auf Rechenzentren, Cloud und Hosting-Anbieter. Zum Beispiel rückt die IT-Verarbeitung nach an die Produktion. Das erfordert unter Umständen nicht nur IT-Know-how, sondern auch Branchenwissen.

Service Provider hätten in den Schomaker-Szenarien eine ganz wichtige Rolle, nämlich die Schlüsselrolle. Ihre Position ist der Übergang von der virtuellen zur physischen Welt. „Diese Rolle sollten sie annehmen.“

Dr Gunnar Schomaker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter des Software Innovation Campus Paderborn (SICP).
Dr Gunnar Schomaker ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und stellvertretender Leiter des Software Innovation Campus Paderborn (SICP).
(Bild: Universität Paderborn)

Gunnar Schomaker auf dem Service Provider Summit 2021

Wer bei der Keynote „Nachhaltigkeit in der IT-Consumption – Strohfeuer oder ernstzunehmender Mindshift in Unternehmen?" von Gunnar Schomaker am 2. September dabei sein möchte, muss sich um 9:25 Uhr eingefunden haben. Er behandelt etwa die Fragen:

  • Wer sind die Entscheidungstreiber?
  • Gibt es eine allgemein gültige Definition für Nachhaltigkeit in Unternehmen?
  • Sind aktuelle Vertriebsmodelle Hürden auf dem Weg zu Sustainability?

Und um 10:45 Uhr leitet er den „Sustainability“-Thinktank. Folgende Diskussionspunkte sind angedacht:

  • Was bedeutet für Ihre Domäne/Wirtschaftszweig/Bereich Nachhaltigkeit? Gibt es eine konkrete Definition?
  • Wie quantifizieren Sie die Nachhaltigkeit? Können Sie besser oder schlechter objektiv oder nachvollziehbar darlegen?
  • Was gefährdet bei Ihnen die Nachhaltigkeit am stärksten? Was können Sie dort beeinflussen und was nicht?
  • Was motiviert Sie, nachhaltig zu sein? Außer der Wunsch des Kunden?

Service Provider Summit

Wie sich Service Provider und IT-Dienstleister auf diese strategische Neuausrichtung am besten vorbereiten, welche Chancen die europäische Cloud-Initiative Gaia-X bietet und was hinter den zahlreichen Investitionen einiger Private-Equity-Unternehmen in den MSP-Markt stecken, erfahren Sie auf dem Service Provider Summit der Vogel IT-Akademie live am 1. und 2. September in der Villa Kennedy in Frankfurt am Main.

Die Veranstaltung dient dem Austausch von Erfahrungen, Strategien und Ideen rund um das Thema Cloud und Managed Services. Sie richtet sich an Verantwortliche von Service Providern, Channel-Partner sowie IT-Dienstleistern, die für die Themen rund um Cloud oder Managed Services verantwortlich zeichnen.

Im Rahmen der Veranstaltung werden Vertreter namhafter Unternehmen und Organisationen ihre Projekte und Best Practices rund um Cloud und Managed Services teilen. Neben den bereits genannten Speakern, gehören dazu unter anderem auch Paula Januszkiewicz, CEO des Cybersecurity-Unternehmens Cqure, Vice Managing Director bei dem Software Innovation Campus Paderborn (SICP), Claudia Frese, CEO bei Strato, und Andreas Gauger, CEO bei Open-Xchange. Weitere spannende Keynotes rund um die Themen Cybersecurity, Nachhaltigkeit und Blockchain-based Life Cycle Assessment sowie einen Ausflug mit AWS in die VW-Cloud erwarten die Teilnehmer des Summits.

Interessierte finden auf sp-summit.de die Agenda, die Anmeldung zum Event sowie die Sicherheitsvorkehrungen und Hygiene-Maßnahmen der Veranstaltung.

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