Neue Medien müssen die Lehrkräfte unterstützen, nicht einengen
Interaktive Medien machen keinen Unterricht, sie ergänzen ihn
| Redakteur: Jürgen Paukner
Im Gespräch mit IT-BUSINESS rückt Oliver Flade von Stiefel Interaktiv die Verhältnisse wieder zurecht: Im Hype um neue Medien und digitale Klassenzimmer wird gerne vergessen, dass der Unterricht immer noch von den Lehrerinnen und Lehrern gestaltet wird. Wie Stiefel Interaktiv und die Initiative „edukick 2.0“ dieses Grundprinzip in einem ganzheitlichen Lehr- und Lernmittelkonzept umsetzen, erläutert Oliver Flade im Folgenden.
ITB: Stiefel Interaktiv und Braingame haben Anfang dieses Jahres zusammen mit Lenovo, BenQ, Ingram Micro, Grenke Leasing und Microsoft die Initiative „edukick 2.0“ ins Leben gerufen. Welche Zielsetzung hat diese Initiative?
Flade: Wir haben edukick2.0 Anfang 2011 als eine Initiative zur flächendeckenden Förderung des Medieneinsatzes in allen Schulformen mit initiiert – um damit allen Schülern und Lehrern die vielfältigen Möglichkeiten und Vorteile neuer Lehr- und Lernmedien zu erschließen.
Das Ziel der Initiative ist es, Bildungseinrichtungen durchdachte didaktische Konzepte, die Wahl der richtigen Hard- und Software in Verbindung mit fachspezifischen Lehrerfortbildungen, Kompatibilität mit vorhandener Technologie, umfassende Serviceleistungen durch führende Systemhauspartner, zentrale Distribution sowie eine umfangreiche Subventionierung des Gesamtpakets zur Verfügung zu stellen. Dieses Ziel kann flächendeckend in ganz Deutschland nur mit Hilfe von Partnern erreicht werden. Deshalb ist edukick2.0 so angelegt, dass Systemhäuser einen leichten Einstieg in den Bildungsmarkt finden oder – wo bereits Erfahrung vorhanden ist – ergänzend zu ihrem Leistungsspektrum auf ein durchdachtes Konzept zugreifen können.
ITB: Der Lehrmittelverlag Stiefel Eurocart verfolgt mit seinem Geschäftsbereich Stiefel Interaktiv ein ganzheitliches Lehr- und Lernmittelkonzept. Was ist darunter zu verstehen?
Flade: Als „ganzheitlich“ bezeichnen wir ein Lehr-/Lernmittelkonzept, das verschiedene Medientypen (analog & digital) verbindet und dabei die didaktischen Methoden des frontalen, individuellen und kollektiven Lehrens/Lernens anspricht. Entscheidend ist dabei, dass es sich stets auf seine unterstützende Funktion konzentriert und so die individuelle Gestaltung des Unterrichts durch Lehrkräfte nicht einengt, sondern unterstützt und erweitert. Wir erleben ja angeblich gerade das Ende der Kreidezeit und die x-te Revolution im Klassenzimmer. Was bei all diesen an sich gut gemeinten und enthusiastisch kolportierten Marketingslogans aber gerne aus dem Blick gerät, ist die Tatsache, dass auch im Zeitalter von Web 2.0 der Unterricht immer noch durch die Lehrerinnen und Lehrer gestaltet wird und nicht durch Lehrmittel oder Medientechnologien. Diesen Aspekt fokussieren wir sowohl als Stiefel-Verlag mit unserem Lehrmittelkonzept als auch in der Bildungsinitiative edukick2.0.
Lesen Sie auf der nächsten Seite, dass auch digitale Medien nur zur Unterstützung der Lehrkräfte da sind.

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