Berufsbild ändert sich Projektmanager verlieren Großteil ihrer Aufgaben an KI

Autor Sarah Gandorfer

Gartner prognostiziert, dass 80 Prozent der heutigen Aufgaben für Projektmanager bis 2030 entfallen, da Künstliche Intelligenz (KI) sie übernehmen wird. Das Berufsprofil ist somit, wie vieles andere auch, dem digitalen Wandel unterworfen.

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Was macht ein Projektmanager, wenn KI ihm die Arbeit abnimmt?
Was macht ein Projektmanager, wenn KI ihm die Arbeit abnimmt?
(Bild: deagreez - stock.adobe.com)

Zu den Aufgaben eines Projektmanagers gehört es Informationen zu sammeln, diese auszuwerten und aufgrund der Daten ein Projekt voranzutreiben. Das wird sich laut den Analysten von Gartner jedoch schon bald ändern. Entsprechende Software, welche Daten sammeln, analysieren und Reports erstellen, gibt es bereits. Schon 2023 werden, den Analysten zufolge, Technologie-Anbieter, die ihren Fokus auf KI, Virtual Reality und digitale Plattformen legen, den herkömmlichen Markt für Projektmanagement heftig durchschütteln.

Denn KI analysiert die vorhanden Informationen schneller als ein Mensch. „KI wird revolutionieren, wie führende Unternehmen Technologien im Programm- und Portfoliomanagement (PPM) einsetzen, um ihre Geschäftsziele zu erreichen“, erklärt Daniel Stang, Research Vice President bei Gartner. „Im Moment entsprechen die ihnen verfügbaren Werkzeuge nicht den Anforderungen digitaler Geschäftsmodelle.“

Bis 2030 werden laut dem Research- und Beratungsunternehmen jedoch 80 Prozent der heutigen Aufgaben im Projektmanagement entfallen. Dennoch werden Projektmanager keineswegs arbeitslos. Ihre Arbeitsweise ändert sich allerdings, da die Software zeitraubende Aufgaben übernimmt. Die Software wird agilen Projektteams künftig Anhaltspunkte geben, welche Aufgaben sie am sinnvollsten im nächsten Schritt angehen sollten. Eine solche Vorauswahl ist insbesondere in Verbindung mit Big Data und der allgemeinen Datenflut nützlich.

Neues Rollenbild

Hinweise, wie sich das Rollenbild für den menschlichen Projektmanager ändern wird, finden sich im Web. So schreibt Carola Moresche in einem Blog, der sich auf „Projektmanagement, Produktivität, Leadership“ spezialisiert hat, dass KI emotionslose Entscheidungen trifft. Teil der neuen Rolle eines Projektmanagers wird es ihr zufolge sein, dass er „Konflikte lösen, kreativ sein, Innovationspotenzial erkennen und Innovationen realisieren“ kann. Natürlich obliegt das auch jetzt schon Projektleitern, nur eben nicht primär.

Ein weiterer beruhigender Punkt: Auch KI braucht Projektmanager. Darauf verweist Christian Kaupa, Vice President der Abteilung „Insights & Data“ bei Capgemini, in einem Interview zum Thema Berufsbilder im Bereich Künstliche Intelligenz. Wie er ausführt, koordinieren Projektmanager die Zusammenarbeit mit KI-Spezialisten. Das sei besonders wichtig bei komplexeren Vorhaben, zumal KI-Projekte meist agil ablaufen und nicht selten über Ländergrenzen hinweg.

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