Enterprise Workspace Summit 2020 – Teil 3 Hindernisse beim Modern Workplace

Autor Ann-Marie Struck

Die Grundidee des modernen Arbeitsplatzes ist das orts- und zeitungebundene Arbeiten. Dabei spielen laut den Keynote- und Fokus-Keynote-Speakern des „Enterprise Workspace Summit 2020“ neue Technologien sowie die IT-Security eine entscheidende Rolle.

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Dank modernen Technologien kann der Arbeitsplatz heutzutage überall sein.
Dank modernen Technologien kann der Arbeitsplatz heutzutage überall sein.
(Bild: © olezzo - stock.adobe.com)

IT ist aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Insbesondere neue Technologien wie beispielsweise Künstliche Intelligenz (KI) können einen Beitrag dazu leisten, dass Menschen ihre Arbeit sicherer und leichter erledigen können. Jedoch herrscht in der Bevölkerung immer noch ein Misstrauen gegenüber KI. Im dritten Teil des Roundtables zum „Enterprise Workspace Summit 2020“ der Vogel IT-Akademie diskutieren die Keynote- und Fokus-Keynote-Speaker über die Implementierung sowie Akzeptanz von neuen Technologien.

Mit dabei waren dieses Mal Michael George, Leiter des Cyber-Allianz-Zentrum Bayern, Pascal Matzke, Research Director & CIO Practice Leader bei Forrester Research, Bruno Michel, Manager Smart System Integration bei IBM Research Zürich und Stephan Rohloff, Chief Marketing Officer bei DE-CIX Management.

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Wie sieht es speziell mit der Implementierung von Technologien wie 5G, KI, AR / VR & Co. am digitalen Arbeitsplatz aus?

Michel: Ich kann dazu etwas aus dem Healthcare-Bereich sagen, wo in den letzten Jahren vermehrt auf KI gesetzt wurde. Durch die Coronakrise hat eHealth an ­Bedeutung gewonnen. Durch die Krise gab es einen Schub in Sachen Innovationen und ­Akzeptanz der Technologien.

Die Menschen haben erkannt, dass eine KI einen Arzt bei der ­Diagnose unterstützen kann. Gleichzeitig herrscht in der DACH-Region weiterhin ein großes Misstrauen in Künstliche ­Intelligenz.

Matzke: In puncto neuer Technologien müssen die Menschen sie als „Enabler“ ­verstehen. Ich glaube nicht, dass die ­Pandemie die Grundskepsis, die es gegenüber KI oder Automatisierung gibt, ohne weiteres weggewischt hat. Die Menschen verstehen eher anhand von Used Cases, welchen Wertbeitrag solche Technologien für sie liefern können. Die Aufgabe der Technologie-Industrie ist es daher, diese Übersetzung besser hinzubekommen. Die KI-Diskussion war bisher zu technisch geprägt. Wenn die Pandemie etwas gezeigt hat, dann, dass der „Human ­Factor“ bei der Akzeptanz von Technologien entscheidend ist.

Rohloff: Zudem hat sich in den letzten Jahren Technologie von ihrem eigentlichen Zweck entkoppelt. Sie wurde entwickelt, um den Menschen zu helfen und sie nicht zu überfordern. Wenn man sich den heutigen Arbeitsalltag aber ansieht, dann besteht die Kommunikation aus einer Mischung aus Mail, Chat, Webex, Teams, SMS und anderen Messangern. Das ist fast nicht mehr zu schaffen. Multichannel-Informationen prasseln auf uns ein. Da kommt es langfristig zu einer Übersättigung. Insofern plädiere ich für eine Technik, die uns Menschen das Leben erleichtert.

Michel: In der Geschichte der Menschheit gab es mehrere Innovationsschübe, die zu mehr und besseren Informationen geführt haben. Die letzte Innovation hat uns mit Informationen überflutet. Jetzt brauchen wir einen Strategiewechsel. Eine vertrauensvolle Technik, die eine Überflutung verhindert.

Matzke: Das ist aber nicht nur eine Frage der Technologie, sondern auch des Managements. Es hat auch eine Überfrachtung mit Daten und Systemen stattgefunden. Hier spielen Themen wie eine offenere Unternehmenskultur eine Rolle, um durch die richtige Kanalisierung von Informationen auch wieder ein neues Miteinander sowie Zusammenarbeit zu fördern. Es ist nicht nur eine Frage der Technik, um die Technik einzudämmen oder zu kontrollieren. Es braucht dazu auch die passenden Organisationsstrukturen.

Im Digital Workplace wird von jedwedem Gerät gearbeitet, sei es das Smartphone, ­Tablet oder Notebook. Wie sollten Unternehmen mit den sich diversifizierenden Zugangspunkten und Arbeitsplätzen ­umgehen? Von Anfang an alles streng reglementieren und kontrollieren oder offen sein für alles individuell Neue?

George: Die Begriffe reglementieren und kontrollieren sind sehr negativ belegt, in der IT-Sicherheit aber wichtige Faktoren. Stellen Sie sich nur eine Firewall ohne ­Regeln und ohne Protokollierung vor, oder Protokolle, deren Sicherheitsmeldungen aufgrund fehlender Durchsicht unbeachtet bleiben. Ich denke, die Pandemie hat an vielen Stellen eine starke innovative Kraft freigesetzt, die notwendig war, um ein ­Arbeiten jenseits der bisherigen Rahmenbedingungen und außerhalb der Bürogebäude zu ­ermöglichen. Gleiches gilt neben den Büro­gebäuden natürlich auch für Krankenhäuser, Stromversorger, Infrastrukturbetreiber. Einen solch raschen und großen Innovationssprung hätte es ohne die Pandemie nicht gegeben. Fatal wäre allerdings, wenn der Preis dieses positiven Ergebnisses ­Sicherheitslücken wären, die unsere Infrastruktur von einer Versorgungssicherheit in ein Sicherheitsrisiko verwandeln würden. So gesehen, sollte mit ­etwas Abstand das bisher schon großartig Erreichte aus IT-Sicherheitssicht beurteilt werden, um den Innovationssprung unserer Arbeitswelt auch nachhaltig zu einer Erfolgsgeschichte zu machen.

Rohloff: Gleichzeitig haben aber viele ­Unternehmen Probleme, ihre Netzwerkstrukturen aufbauen. Mittelständler nutzen Internet, Großunternehmen setzen auf MPLS und jetzt will man neuerdings SD-WAN draufsetzen. Dabei es gibt es auch ­andere Möglichkeiten, das Internet sicher und latenzniedrig zur Vernetzung von ­Unternehmen zu verwenden.

Matzke: Doch Technik ist nicht genug. Langfristig ist ein neues Miteinander sowie Akzeptanz, vor allem zwischen Personalwesen, Business und IT-Abteilung, notwendig. Durch die Krise wurde die Abhängigkeit der Unternehmen von der Technologie nochmals deutlich. Das führt nun zu einer neuen Rolle der IT.

IT-BUSINESS ist Mitveranstalter und Medienpartner des Enterprise Workspace Summits 2020. Wenn Sie das Event live erleben wollen, sichern Sie sich ein VIP-Ticket zum Sonderpreis.

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