„Schwieriges PC-Marktumfeld“ Auch Ingram Micro muss Mitarbeiter entlassen
Die Distribution in Deutschland bekommt die Marktveränderungen zu spüren. Während kleinere Distributoren fusionieren und dabei schrumpfen oder gar Insolvenz anmelden mussten, versucht man sich bei Ingram Micro mit Umstrukturierungen, aber eben auch mit einem Abbau von Arbeitsplätzen.
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Marcus Adä, noch keine zwei Monate als Chef der Region DACHH bei Ingram Micro im Amt, muss eine schwierige Entscheidung verkünden. 30 Stellen sollen abgebaut werden. Von Entlassungen ist allerdings in der Unternehmensmitteilung nicht die Rede – den betroffenen Mitarbeitern wurden Aufhebungsverträge angeboten.
Eingespart werden soll sowohl bei den Sachkosten als auch beim Personal. „Wir haben bei Ingram Micro unsere Kostenposition seit jeher fest im Blick. Sich von Mitarbeitern zu trennen, ist schmerzlich. Aber der Rückgang im PC-Markt ist massiv und geht auch an uns als Großhändler nicht spurlos vorüber“, erklärt Marcus Adä, Vorsitzender der Geschäftsführung von Ingram Micro.
Er verweist darauf, dass sich Ingram Micro bereits im August eine neue interne Struktur gegeben hatte, um sich strategisch gemäß der beiden Geschäftsbereiche Volume und Value/Verticals aufzustellen.
Dabei waren schon drei leitende Mitarbeiter aus dem Unternehmen ausgeschieden, zunächst Christoph Dassau, der bisherige Director Professional Audio Video Group (Pro AV), und Christian Schneider, seit April 2011 SMB-Chef bei Ingram Micro. Später hatte auch B2B-Managerin Gabriele Sobota-Fischer den Distributor verlassen.
Das aktuelle Management von Ingram Micro
Mit den aktuellen Maßnahmen zolle nun das Unternehmen operativ „dem schwierigen Marktumfeld“ Tribut. Gemeint ist damit der kontinuierliche Rückgang im PC-Markt in Deutschland und Europa, der nun bereits seit drei Quartalen anhält. Gegenüber den Vorjahreswerten waren die PC-Absätze nach Stückzahlen jeweils im zweistelligen Prozentbereich geschrumpft.
Die Marktforscher sprechen inzwischen von einem Paradigmenwechsel: Weg vom klassischen PC und Notebook, hin zu Tablets und Smartphones. In der Folge nehmen auch Umsätze mit PC-nahen Produkten, wie Komponenten und Peripherie, weiter ab.
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Nicht nur sparen
Doch Ingram Micro will nicht nur den Rückgang hinnehmen und allein Kosten sparen, sondern in erfolgversprechenden Bereichen auch Geschäft weiter aufbauen. Die VVV-Strategie (Volume, Value, Verticals) werde weiter beständig vorangetrieben, bekräftig Adä. „Wir bleiben hier konsequent am Ball. Unser Lösungsgeschäft zeigt durchweg zweistellige Wachstumsraten, die Entwicklung ist sehr erfreulich“.
In diesem Kontext muss auch der Einstieg in das Thema Energieeffizienz gesehen werden. Die zugehörige Business Unit New Energy ergänzt das Value-Geschäft, das Anfang des vorigen Jahres mit der BU Unified Communications & Colloboration (UCC) seinen Anfang nahm. Im Laufe des Jahres 2012 kamen das UCC-Fachhandels-Portal und der UCC-Showroom hinzu. Zum Jahreswechsel nahm dann die Abteilung Physical Security die Arbeit auf, im März folgte die Cloud-Business-Unit.
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