Studie von Gartner Arbeitnehmer sind mit neuer Software oft unzufrieden
Eine aktuelle Umfrage von Gartner zeigt, dass 60 Prozent der Arbeitnehmer in den vergangenen zwei Jahren von neuer Software und deren Funktionen regelmäßig enttäuscht wurde. Über die Hälfte (56 %) der Befragten wünschte sich ihr altes System zurück.
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Für die Studie wurden insgesamt 4.953 Nutzer von Enterprise-Produkten und -Services befragt. „Die Demokratisierung und Verbraucherfreundlichkeit der IT hat dazu geführt, dass Mitarbeiter mehr Entscheidungsfreiheit bei Auswahl und Einsatz von Software haben“, erklärt Craig Roth, Research Vice President von Gartner. Software-Produktentscheider würden sich aber oft auf die Einführung neuer Funktionen konzentrieren, um mit der Konkurrenz mithalten zu können. Dies führe häufig zu übermäßig komplexen Produkten mit schlechter User Experience (UX).
Nutzer reagieren auf Frusterlebnisse
Die Gartner-Umfrage zeigt auch, dass Nutzer auf ihre Erfahrungen mit der Software reagieren. So vermeiden 40 Prozent den Umgang mit einer Anwendung nach schlechten Erfahrungen, indem sie nur minimale Funktionen nutzen sowie den Einsatz verzögern oder vermeiden. Machen die Anwender dagegen positive Erfahrungen, verbringen 41 Prozent der Befragten mehr Zeit damit, weitere Funktionen der Software zu entdecken.
Zudem geben die Anwender ihre Meinung auch weiter – an Kollegen, die IT-Abteilung oder die Geschäftsführung. Diese Mundpropaganda kann dazu führen, dass auch andere Mitarbeiter die Anwendungen meiden oder bevorzugen. So beschwerten sich 42 Prozent der Befragten nach einer negativen Erfahrung bei Kollegen, während 38 Prozent positive Erlebnisse weitergaben. Auch soziale Medien können ein Ventil darstellen: 10 Prozent gaben nach einer negativen Erfahrung dort entsprechende Berichte oder Bewertungen ab. Empfehlungen geben 51 Prozent der Anwender vor allem dann ab, wenn die Software-Lösungen einfach zu bedienen sind.
In manchen Fällen können Unternehmensanwender ihre Software auch selbst einkaufen. 34 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, dass ihnen ihre IT-Abteilung eine Wahlmöglichkeit für den Großteil der verwendeten Software bietet. In seltenen Fällen können sie die Software auch über private oder geschäftliche Kreditkarten erwerben oder verbrauchsabhängige Modelle nutzen. Derartige Vorgänge sind aber noch eher unüblich.
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