Definition Was ist eine Dichotomie?

Von Jelsag |

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Der Begriff der Dichotomie bedeutet Zweiteilung, Trennung oder Spaltung. Er bezeichnet die Aufteilung eines Systems, einer Struktur oder eines Sachverhalts in zwei Teile, zwischen denen keine Schnittmengen existieren.

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(Bild: © adiruch na chiangmai - Fotolia.com)

Dem Begriff der Dichotomie liegen die altgriechischen Wörter dícha („entzwei“) und témnein („schneiden“, „zerschneiden“) zugrunde. Bei einer Dichotomie werden Systeme, Strukturen oder Sachverhalte somit in zwei Teilbereiche aufgespalten, zwischen denen keine Gemeinsamkeiten gegeben sind. Das zugehörige Adjektiv lautet „dichotom“ oder „dichotomisch“.

Dichotomien spielten als Denkansatz bereits in der antiken Philosophie eine Rolle. Beispielsweise widmeten Aristoteles und Platon der Dichotomie von Seele und Körper tiefe Reflexionen, um die Relation von Geist und Materie philosophisch zu erfassen. In das neuzeitliche Denken wurde das Konzept der Dichotomie im 17. Jahrhundert durch den französischen Philosophen René Descartes eingeführt, der damit eine dualistische Tradition begründete, die in Philosophie und Wissenschaft bis heute eine Rolle spielt.

Dichotome Methoden

Dichotome Methoden ermöglichen, eine valide Definition von Gegensätzen vorzunehmen. Jedes Element eines Systems, einer Struktur oder eines Sachverhalts wird dabei einer bestimmten Untergruppe, A oder B, zugeordnet. Eine Zuordnung von Elementen zu beiden Untergruppen ist nicht möglich, sodass eine unangemessene Einteilung ausgeschlossen ist. Dichotomen Methoden liegt die Forderung zugrunde, dass sich aus der Aufteilung zwei komplementäre Begriffe, Strukturen etc. ergeben, die den Inhalt, den Umfang und die Bedeutung des ursprünglichen Begriffs vollständig erfassen. Wenn sie zusammengeführt werden, stellen sich die ursprüngliche Einheit sowie ihre Funktion und Bedeutung wieder her.

Anwendungsbereiche von Dichotomien

Dichotomien und dichotome Methoden werden in den unterschiedlichsten Bereichen angewendet. Hierzu gehören beispielsweise:

  • Mathematik
  • Statistik
  • Testtheorie
  • Astronomie
  • Psychologie
  • Wirtschaft.

Eine klassische Dichotomie im ökonomischen Bereich bezieht sich auf die Zweiteilung zwischen dem monetären und dem realen Sektor von Volkswirtschaften. Klassische Geldtheorien gehen unter dieser Voraussetzung davon aus, dass finanzpolitische Maßnahmen lediglich Veränderungen des Preisniveaus, jedoch nicht der realwirtschaftlichen Aktivitäten zur Folge haben.

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