Definition Was ist ein Digital Native?

Autor / Redakteur: Laimingas / Sarah Böttcher |

Als Digital Native werden Menschen bezeichnet, die mit dem Gebrauch digitaler Medien aufgewachsen sind, die entsprechenden Technologien und Konzepte bestens kennen und ganz selbstverständlich nutzen.

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(Bild: © adiruch na chiangmai - Fotolia.com)

Entscheidend für die Einstufung als Digital Native (deutsch: digitaler Ureinwohner/Einheimischer) ist weniger das Alter oder die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Generation, als vielmehr die Art und Weise eines selbstverständlichen Umgangs mit Technik und Medien. Soziologen und Experten der Digitalisierung sprechen deshalb auch eher von Gewohnheiten in der Mediennutzung und den damit verbundenen Entwicklungen und Veränderungen der Gesellschaft, wenn sie einen Digital Native definieren oder charakterisieren sollen. Trotzdem liegt es nahe, dass jüngere Menschen, die mit Computern, Tablets und Smartphones aufwachsen, eher zu Digital Natives werden als ältere Jahrgänge.

Das Gegenstück zum Digital Native ist der Digital Immigrant (deutsch: digitaler Einwanderer). Er steht für Menschen, die erst im Erwachsenen- oder Seniorenalter mit neuen Technologien und Medien in Kontakt kamen und sich einen Zugang relativ mühsam erarbeiten mussten.

Entwicklung des Begriffs und Hintergründe

Geprägt wurden die Bezeichnungen in dem Essay „Digital Natives, Digital Immigrants“ von Marc Prensky im Jahre 2001. Der Text kritisiert das US-amerikanische Bildungssystem und die Tatsache, dass es nur mangelhaft oder gar nicht auf die Natives eingehe. Der Grund liegt für den Autor darin, dass der Großteil der Pädagogen Digital Immigrants seien, also weder das Wissen mitbrächten noch die entsprechende Terminologie der Digital Natives beherrschten. Dieses Problem beschränkt sich allerdings nicht nur auf die USA, sondern kann als weltweites Phänomen betrachtet werden.

Als mehr oder weniger logische Folge daraus entsteht ein kaum auflösbarer Zwiespalt. Einerseits sind die Lehrer nicht in der Lage, ihren Schülern etwas Neues in puncto Digitalisierung und Medien beizubringen, andererseits verstehen sie auch die Sprache und die Art von Mediennutzung und -konsum ihrer Schüler nicht.

Digital Natives denken anders

Prensky und andere Experten sind überzeugt, dass sich bei Digital Natives durch den vertrauten Umgang mit digitalen Medien und Techniken die Hirnstrukturen gegenüber Digital Immigrants und somit auch die Denkmuster verändern. Die Strukturen von Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe digitaler Informationen sind einem Digital Native geläufig, so dass neue Funktionen schnell und wie selbstverständlich adaptiert werden.

Ein Digital Immigrant hingegen ist sozusagen noch in einer „prädigitalen“ Zeit aufgewachsen, hat andere Erfahrungen gemacht und muss sich länger in neue Technologien einarbeiten. Der Umgang mit neuen Medien lässt sich mit dem Erlernen einer neuen Sprache vergleichen. Ein Kind, das zweisprachig aufwächst, tut sich sehr viel leichter als ein älterer Mensch, der eine zweite Sprache erst lange nach seiner Muttersprache lernt.

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