Studie von ClickMeeting Online-Vorstellungsgespräche und deren Tücken

Von Heidi Schuster |

Vorstellungsgespräche finden immer häufiger virtuell statt, wie eine Studie von ClickMeeting zu den aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt ergeben hat. Allerdings läuft nicht immer alles glatt und die Outfits lassen manchmal zu Wünschen übrig.

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Manche Jobsuchende sehen den Dresscode bei Remote-Sitzungen etwas lockerer.
Manche Jobsuchende sehen den Dresscode bei Remote-Sitzungen etwas lockerer.
(Bild: nikolay100-stock.adobe.com)

Durch die Corona-Pandemie hat sich das Prozedere bei Einstellungsverfahren geändert. Laut einer Studie von ClickMeeting, einer Plattform für Webinare und Online-Meetings, erlebt zwar mehr als die Hälfte der befragten Personen kleinere Probleme bei Online-Vorstellungsgesprächen, allerdings empfinden 40 Prozent diese Form des Job-Interviews weniger stressig als ein Treffen in Präsenz. Daher bevorzugen bereits 39 Prozent ein „hybrides“ Einstellungsmodell und jeder vierte Befragte zieht sogar ein reines Online-Verfahren vor.

Technische Probleme

Die Umfrage zeigt auf, dass 56 Prozent kleinere technische Probleme, wie Beeinträchtigungen bei der Bild- oder Tonqualität, bei Online-Vorstellungsgesprächen hatten. Bei 9 Prozent waren die Störungen so schwerwiegend, dass das Vorstellungsgespräch sogar abgebrochen und neu angesetzt werden musste. Um solche unangenehmen Störungen zu vermeiden, überprüft die überwiegende Mehrheit der Befragten Geräte und Online-Verbindung vor dem Vorstellungsgespräch auf ihre Funktionstüchtigkeit: 54 Prozent handhaben dies immer so, 27 Prozent oft und 10 Prozent zumindest manchmal.

Braucht es einen Anzug oder reicht ein Jackett?

Auch das Outfit spielt bei Vorstellungsgesprächen eine wichtige Rolle. Während sich bei einem persönlichen Gespräch in Präsenz in den meisten Branchen ein Dresscode etabliert hat, sehen manche Jobsuchende dies bei Remote-Sitzungen etwas lockerer. So achten lediglich 36 Prozent nur auf den von der Kamera erfassten Bereich. 4 Prozent machen sich generell weniger Gedanken um ihre optische Wirkung. Auf der anderen Seite unterscheiden 59 Prozent in diesem Punkt nicht zwischen einem Online-Vorstellungsgespräch und einem Präsenz-Termin: Sie achten bei der Vorbereitung genauso auf Ihr Aussehen wie bei einem persönlichen Treffen.

Der Stressfaktor

Was das Stresslevel betrifft, unterscheiden sich Online-Vorstellungsgespräche nur wenig von Gesprächen vor Ort. So empfinden beispielsweise 34 Prozent der Umfrageteilnehmer beide Gesprächsvarianten als gleich stressig. Weitere 10 Prozent geben an, dass ein Vorstellungsgespräch bei ihnen generell keinen Stress verursacht. Immerhin 40 Prozent erleben ein Online-Vorstellungsgespräch als weniger stressig. 15 Prozent hingegen empfinden die Online-Variante in dieser Hinsicht belastender.

Hybride Bewerbungsprozesse werden bevorzugt

Danach gefragt, welchen Ablauf des Bewerbungsprozesses sie bevorzugen, zeigen sich viele der Befragten vor allem für ein hybrides Modell offen: 39 Prozent wünschen sich im ersten Schritt ein Gespräch per Videokonferenz, um die Unternehmensvertreter zu einem späteren Zeitpunkt dann persönlich zu treffen. Jeder Vierte bevorzugt ein reines Online-Modell, während 22 Prozent sich von vornherein für ein Präsenz-Treffen entscheiden würden, wenn sie die Wahl hätten.

Den größten Vorteil von Online-Vorstellungsgesprächen sehen die Befragten bei der Zeitersparnis durch die wegfallende Anreise (57 %). 24 Prozent schätzen auch die Möglichkeit, von überall aus an dem Einstellungsverfahren teilnehmen zu können.

Über die Studie

Im Rahmen der Umfrage hat ClickMeeting 550 Menschen in Europa befragt, die bereits mindestens einmal an einer Online-Rekrutierung teilgenommen hatten. Bei 87 Prozent der Befragten handelte es sich um Personen mit Hochschulausbildung oder weiterführender Schulbildung. Mehr als 40 Prozent der Befragten wohnten in Städten mit 50.000 bis 500.000 Einwohnern, 33 Prozent in einer Stadt mit mehr als 500.000 Einwohnern.

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