LED-Lichttechnik Die Allianz-Arena erstrahlt in 16 Millionen Farben

Autor / Redakteur: Hendrik Härter / Ira Zahorsky

Künftiges Feuerwerk der Farben an der Allianz-Arena in München: Die Spielstätte des FC Bayern wurde in 100 Tagen auf moderne LED-Beleuchtung umgerüstet.

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Neues Licht für die Allianz-Arena: Ab der Spielsaison 2015/16 erstrahlt die Arena im modernen und effizienten LED-Licht von Philips.
Neues Licht für die Allianz-Arena: Ab der Spielsaison 2015/16 erstrahlt die Arena im modernen und effizienten LED-Licht von Philips.
(Bild: Philips)

Die Allianz-Arena in München feiert in diesem Jahr ihren 10. Geburtstag. Und zum ersten Spieltag der Saison 2015/16 am 14. August gibt es eine Neuerung: Die Außenfassade der Arena erstrahlt in 16 Millionen Farben, die von 6.500 ColorGraze-Leuchten von Philips erzeugt werden.

Seit Mitte 2014 ist Philips offizieller Lichtpartner des FC Bayern München. Im Oktober 2014 startete die Installation der Leuchten. Von dem Umbau war nicht viel zu sehen. Denn die Industriekletterer waren hinter den insgesamt 2760 Luftkissen nicht zu sehen. In bis zu 25 m über Grund installierten die österreichischen Bergsteiger die 6.500 Leuchten in 1056 der Luftkissen. Das entspricht einer Fläche von 26.000 m².

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300.000 einzelne LEDs wurden verbaut

Mit den insgesamt 300.000 einzelnen LEDs, was pro Luftkissen 285 LEDs entspricht, die auf sieben bis acht Leuchten aufgeteilt sind, erstrahlt die Fassade in einem homogenen Licht. Pro Luftkissen stehen 24 einzeln ansteuerbare LED-Einheiten zur Verfügung. Getauscht wurden die alten Leuchtstoffröhren, die nur die drei Farben Rot, Blau und Weiß beherrschten. Mit der Umrüstung auf LED-Technik sind jetzt 16 Millionen Farben möglich.

Während der 100 Tage Umbau wurden 45 Tonnen Material verbaut. Darunter die 6.500 LED-Leuchten, mehrere Hundert Steuerkomponenten, wie Data Enabler, sowie mehr als 5.000 m Netzwerkkabel. Würde man die einzelnen LED-Leuchten hintereinander anordnen, so ergäbe das eine Länge von 7,5 km.

Eine Besonderheit ist die Rautenstruktur der Außenhülle der Arena. Durch die unterschiedlich geformten Kissen mussten die LED-Leisten exakt ausgerichtet werden, was durch speziell angefertigte, Säbelzahn-förmige Montagevorrichtungen möglich war. Zudem sind die LEDs mit speziellen Optiken ausgestattet, um das Licht auf die Oberfläche der Rauten zu streuen.

Die Nähe zur Autobahn

Da sich die Allianz-Arena direkt an einem Autobahn-Kreuz befindet, musste vor dem Umbau ein Gutachten von einem Verkehrsgutachter eingeholt werden. Die der Autobahn zugewandten Seite ist von sanften Lichtwechseln bestimmt. Was nicht auf die Fläche darf, sind Blitzeffekte oder sehr langsame Farbwechsel. Diese würden die Fahrer ablenken. Im Kern des Sicherheitskonzeptes sind zwei ineinandergreifend Dynamik- und Farbfilter, welche die Geschwindigkeit der Farbwechsel und die Verwendung von Farbfamilien kontrollieren. Somit lassen sich komplexe und dynamische Beleuchtungsszenarien Dritter auf ein sicherheitstechnisch verträgliches Maß entschleunigen.

Auch war nicht vorgesehen, die Arena als Videoleinwand zu benutzen. Technisch könnte man die Fassade mit 40 Bildern je Sekunde bespielen. Und das mit den Farben aus dem kompletten Farbspektrum. Allerdings wurde früh entschieden, auf Farbwechsel innerhalb eines Kissens zu verzichten, damit die Fassadengeometrie mit ihrem Rautenmuster ablesbar bleibt.

Die künftigen LED-Lichtszenarien

Die Standardbeleuchtung der Arena leuchtet abwechselnd Rot, Blau und Weiß. Dafür wurden zwölf Übergangsszenarien für die spielfreie Zeit entworfen, die auf unterschiedliche Weise und in zufälliger Reihenfolge den Farbwechsel von einer zur anderen Farbe vollziehen.

Zu den entstandenen Kosten machten weder der FC Bayern noch Philips eine Aussage. Positiv anzumerken ist, dass durch die Umrüstung auf LED rund 60 Prozent der Energie eingespart werden kann. Das entspricht 362 Tonnen an CO2 pro Jahr.

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