GfK-Konsumklimastudie für März 2021 Lockerungen tun dem Konsumklima gut

Autor Heidi Schuster

Die Anfang März begonnene Lockerung des harten Lockdowns sowie die zum Zeitpunkt der Befragung sinkenden Infektionszahlen haben die Konsumstimmung beflügelt. Konjunktur-, Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung verbesserten sich zum Teil spürbar.

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Je härter der Lockdown, desto schlechter ist die Konsumstimmung und andersherum.
Je härter der Lockdown, desto schlechter ist die Konsumstimmung und andersherum.
(Bild: © Eugen Thome - stock.adobe.com)

Anfang März gab es Lockdown-Lockerungen und das hatte positive Auswirkungen auf die Stimmung der Konsumenten in Deutschland, wie die GfK-Konsumklimastudie für März 2021 zeigt. Die Marktforscher prognostizieren für April einen Wert von -6,2 Punkten und damit 6,5 Punkte mehr als im März dieses Jahres (revidiert -12,7 Punkte). Dieser zunehmende Optimismus mag auf den ersten Blick überraschen. Da die Befragung im Zeitraum vom 4. bis 15. März stattfand, sind die Ereignisse um den Impfstoff AstraZeneca sowie die deutliche Zunahme der Infektionszahlen der letzten Tage nicht berücksichtigt.

Der Erhebungszeitraum war aber noch geprägt von ersten Lockerungen und von stabilen oder sogar noch leicht sinkenden Infektionszahlen. Eine sehr ähnliche Entwicklung war auch im Frühjahr 2020 zu beobachten, als ebenfalls der harte Lockdown gelockert wurde. Da die Infektionszahlen nun wieder ansteigen und der Lockdown bundesweit wieder verschärft wird, ist es fraglich, ob die Verbesserung des Konsumklimas anhalten wird.

„Der erneute harte Lockdown wird dem Konsumklima schwer schaden und die aktuelle Verbesserung ein Strohfeuer bleiben. Eine nachhaltige Erholung der Konsumstimmung wird demnach weiter auf sich warten lassen – für Händler und Hersteller bedeutet das weiterhin schwierige Zeiten“, so Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.

Einkommenserwartung

Zum sprunghaften Anstieg des Konsumklimas leistet im März die deutliche Verbesserung der Einkommenserwartung den Hauptbeitrag. Der Indikator gewinnt 15,8 Punkte hinzu und klettert damit auf 22,3 Zähler. Ein höherer Wert wurde vor genau einem Jahr, im März 2020, mit 27,8 Punkten gemessen.

Mit der Wiedereröffnung weiter Teile des Handels steigt offenbar auch bei vielen dort Beschäftigten die Erwartung, dass die Kurzarbeit zurückgefahren wird und sie wieder mit einer besseren Einkommensentwicklung rechnen können. Zudem dürfte die Angst vor Jobverlust dadurch etwas gemindert worden sein.

Anschaffungsneigung

Mit der steigenden Einkommenserwartung gewinnt auch die Anschaffungsneigung im März. Allerdings sind die Zuwächse mit einem Plus von 4,9 Punkten wesentlich bescheidener. Der Indikator weist 12,3 Punkte auf und liegt damit noch gut 19 Zähler unter Vorjahresniveau.

Eine grundlegende und nachhaltige Verbesserung der Konsumneigung ist nur mit weiteren umfangreichen Lockerungen im Handel und im Dienstleistungsbereich möglich. Aufgrund steigender Infektionszahlen ist derzeit nicht davon auszugehen, dass es zu diesen Lockerungen kommen wird. Ganz im Gegenteil, es droht wieder eine Verschärfung der Beschränkungen. Dies würde der Konsumneigung einen Rückschlag bescheren, erklärt die GfK. Der Konsumaufschwung würde sich weiter verzögern.

Konjunkturerwartung

Auch die Konjunkturaussichten haben sich im März verbessert. Nach einem Plus von 9,7 Punkten weist der Indikator aktuell 17,7 Zähler auf. Ein besserer Wert wurde zuletzt im September 2020 gemessen. Damals standen 24,1 Punkte zu Buche.

Mit den ersten Lockerungen aus dem harten Lockdown erwarten die Konsumenten eine weitere Erholung der deutschen Wirtschaft. Das Öffnen vieler Geschäfte beziehungsweise Dienstleistungen, wie Frisöre, stimulierte zum Zeitpunkt der Befragung den Konjunkturoptimismus. Hinzu kommt, dass sich auch die Aussichten für deutsche Exporte verbessert haben, da sowohl in den USA als auch in China die Wachstumsprognosen, auch durch umfangreiche Hilfsprogramme, nach oben korrigiert wurden, so die Marktforscher.

Zur Studie

Der Befragungszeitraum für die aktuelle Analyse war vom 4. bis 15. März 2021. Die Ergebnisse sind ein Auszug aus der Studie „GfK-Konsumklima MAXX“ und basieren auf monatlich rund 2.000 Verbraucherinterviews, die im Auftrag der EU-Kommission durchgeführt werden. In diesem Report werden die Indikatoren grafisch aufbereitet, prognostiziert und kommentiert. Darüber hinaus finden sich darin auch Informationen über die Ausgabevorhaben der Verbraucher für 20 Bereiche der Gebrauchsgüter-, Verbrauchsgüter- und Dienstleistungsmärkte.

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