Definition Was ist OLED?

Autor / Redakteur: Diderot / Sarah Nollau

Die organische Leuchtdiode gilt als das Licht der Zukunft. Mit der OLED ist die Darstellung kontrastreicher natürlicher Farben auf extrem dünnen Displays möglich. Der Produktionspreis wird sich in den kommenden Jahren deutlich verringern.

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(Bild: © adiruch na chiangmai - Fotolia.com)

Die OLED (Organic Emitting Diode) wird als Alternative zur LCD-Technik gehandelt. Sie kommt ohne Hintergrundbeleuchtung aus, arbeitet daher energieeffizienter und erzeugt weniger Wärme. Organisch wird die Leuchtdiode genannt, weil sie auf Kohlenstoffverbindungen basiert. Zwischen Anode und Kathode befinden sich mehrere Funktionsschichten. Die Anode transportiert Elektronen in Richtung Kathode. Die Kathode sendet sogenannte Löcher (positive Ladungsträger) Richtung Anode. In der Mitte treffen sich Loch und Elektron und regen die Kohlenstoffmoleküle zum Leuchten an.

OLED: Natürliches Licht für kontrastreiche Bilder

Das Licht einer OLED wird als warm und natürlich empfunden. Es basiert auf einige Mikrometer winzigen Pixeln, die sich aus rot, blau und grün leuchtenden Farbstoffmolekülen zusammensetzen. Die organische Leuchtdiode ist selbstleuchtend und bildet die Farben äußerst satt und kontrastreich ab. Es entsteht ein scharfes Bild mit hoher Auflösung, das auch beim seitlichen Betrachten kaum Verluste aufweist. Auf Bildwechsel reagieren OLED-Displays bis zu 1000-mal schneller als herkömmliche LCD-Displays. Außerdem ist ein OLED extrem dünn: Ohne die Trägerschicht kommt es auf einen Wert von 300 Nanometern. In Verbindung mit einer Glas- oder Polymerfolie lassen sich mit der organischen Leuchtdiode sehr schmale Displays bauen. Dementsprechend gering fällt das Gewicht dieser Displays aus.

Das Display im Jackenfutter

Die organische Leuchtdiode wird in Verbindung mit leichten Glas- oder Polymerfolien die Beleuchtungstechnik revolutionieren. Die weniger als einen Millimeter schmalen Folien lassen sich rollen, biegen, falten. Sie können beispielsweise als Mini-Bildschirme in die Kleidung integriert oder als ideales Trägermaterial für elektronisches Papier genutzt werden. Auch als Beleuchtung ist die OLED zukunftsfähig. Ihre Flexibilität erlaubt ein kreatives Leuchtendesign. In Folienform könnte die organische Leuchtdiode als leuchtendes Fenster Wohn- und Büroräume erhellen. Denn solange keine Spannung anliegt, sind Anode und Kathode der OLED transparent. Erst wenn der Strom eingeschaltet wird, erscheint das Fenster als leuchtend-undurchsichtige Fläche.

Die organische Leuchtdiode bringt beste Farbbrillanz in TV-Geräte der Spitzenklasse – zu einem Spitzenpreis. Das dürfte sich in den nächsten Jahren ändern, denn die Produktionskosten sinken. Auch die anfangs bemängelte kurze Lebensdauer der OLED-Displays hat sich deutlich verlängert – von 30.000 auf 100.000 Stunden. Die flexiblen Einsatz- und Vermarktungsmöglichkeiten der OLED haben viel Geld in ihre Weiterentwicklung fließen lassen.

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