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GfK-Konsumklimastudie für Februar 2022 Stimmungsschwankungen bei den Konsumenten
Die Konsumenten in Deutschland sind hin- und hergerissen. Laut der GfK-Konsumklimastudie für Februar legen zwar die Konjunkturaussichten etwas zu, allerdings schrumpfen die Einkommenserwartung und die Anschaffungsneigung. Wie wird es weitergehen?
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Die Verbraucherstimmung in Deutschland lässt wieder zu wünschen übrig. Nach einer kurzen Verschnaufpause setzt im Februar das Konsumklima seinen Abwärtstrend fort. Eine im Februar rückläufige Sparneigung verhindert einen deutlicheren Rückgang der Konsumstimmung.
Noch im Januar sah es so aus, als könnte sich das Konsumklima erholen. Doch die zum Befragungszeitpunkt stark steigenden Corona-Infektionsraten in Verbindung mit hohen Inflationszahlen lassen den Konsumindikator erneut abrutschen. „Vor allem die Erwartungen auf eine deutliche Entspannung bei der Preisentwicklung zu Jahresbeginn haben sich vorerst zerschlagen, denn die Inflationsrate bewegt sich weiter auf hohem Niveau“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Dennoch sind die Aussichten für die nächsten Monate durchaus positiv: Erst kürzlich wurde beschlossen, tiefgreifende Pandemie-Beschränkungen aufzuheben. Das gibt Anlass zur Hoffnung, dass damit auch die Konsumlaune der Verbraucher wieder zurückkehrt. Würde dies von einem moderaten Preisauftrieb gestützt werden, könnte sich das Konsumklima endlich auch wieder langfristig erholen.“
Konjunkturerwartung
Die Konjunkturstimmung steigt im Februar zum zweiten Mal in Folge an. Mit einem Plus von 1,3 Punkten weist der Indikator 24,1 Punkte auf. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegt er mehr als 16 Zähler höher.
Die Verbraucher gehen offenbar davon aus, dass die deutsche Wirtschaft nach einem schwächeren ersten Quartal 2022 wieder kräftiger wachsen wird. Dabei soll auch der steigende private Konsum eine wichtige Rolle spielen. Es wird jedoch vor allem darauf ankommen, dass zum einen die Lieferkettenproblematik weiter entschärft wird und zum anderen wirksame Maßnahmen gegen die stark steigenden Preise, vor allem im Energiesektor, ergriffen werden.
Einkommensaussichten
Im Januar sind die Einkommensaussichten noch gestiegen, im Februar setzen sie ihren rückläufigen Trend seit Herbst 2021 fort. Der Indikator verliert 13 Punkte und sinkt damit auf 3,9 Punkte. Dies ist der niedrigste Wert seit über einem Jahr; im Januar 2021 wurden -2,9 Punkte gemessen.
Die derzeit größte Bedrohung für die Einkommenserwartung stellt die hohe Inflation dar. Hohe Preise bei Energie und Lebensmitteln schwächen die Kaufkraft, erklären die Marktforscher. Da der Indikator Einkommenserwartung ein wesentlicher Bestandteil des Konsumklimas ist, ist es der GfK zufolge für eine nachhaltige und kräftige Erholung des privaten Konsums überaus wichtig, dass sich der Preisauftrieb wieder signifikant abschwächt. Dann würden sich auch die positiven Effekte der überaus stabilen Beschäftigungslage durchsetzen und den Konsum stützen.
Anschaffungsneigung
Mit der gesunkenen Einkommenserwartung muss auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen. Mit einem Minus von 3,8 Punkten weist der Indikator nun 1,4 Punkte auf. Im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Minus sechs Zähler.
Trotz des aktuellen Rückgangs der Anschaffungsneigung sind die weiteren Aussichten für eine Erholung der Konsumstimmung durchaus günstig. Vor allem der Beschluss zur schrittweisen Aufhebung von Maßnahmen der Pandemiebekämpfung kann dafür sorgen, dass sich auch die Konsumneigung wieder erholen wird.
Aussichten für März
Für März prognostizieren die GfK-Marktforscher bisher einen Rückgang von -8,1 Punkten und damit 1,4 Punkte weniger als im Februar dieses Jahres (-6,7 Punkte). Zum Erhebungszeitpunkt der Februar-Konsumklimastudie beherrschte noch weitgehend alleine das Pandemie-Geschehen die Verbraucherstimmung. Mit dem nun stattfindenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine könnte sich das Stimmungsbild aber bald drastisch ändern.
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