GfK-Konsumklimastudie für August 2021 Deutschland auf Sparkurs
Die Stimmung der Verbraucher ist im August insgesamt eher mäßig. Während die Einkommenserwartungen leicht steigen, müssen sowohl die Konjunkturerwartung als auch die Anschaffungsneigung Einbußen hinnehmen – anscheinend ist Sparen angesagt.
Anbieter zum Thema

In der GfK-Konsumklimastudie für August 2021 sorgt neben einer gesunkenen Anschaffungsneigung auch eine zunehmende Sparneigung dafür, dass das Konsumklima aktuell sinkt. Für September prognostizieren die Marktforscher für das Konsumklima -1,2 Punkte und damit 0,8 Punkte weniger als im August dieses Jahres (revidiert -0,4 Punkte).
„Deutlich steigende Inzidenzen, ein Nachlassen der Impfdynamik sowie die Diskussionen darüber, wie künftig mit ungeimpften Personen umgegangen werden soll, haben die Konsumenten spürbar verunsichert. Sie befürchten, dass Beschränkungen sogar wieder verschärft werden könnten. Dies drückt derzeit offenbar auf die Konsumstimmung“, sagt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte.
Hinzu kommt, dass die Inflation plötzlich wieder eine Rolle in der Diskussion um die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland spielt. So stiegen nach Angaben den Statistischen Bundesamtes die Lebenshaltungskosten im Juli dieses Jahres um 3,8 Prozent. Eine höhere Preissteigerungsrate gab es zuletzt im Dezember 1993 mit 4,3 Prozent.
Und Bürkl weiter: „Seit Mitte dieses Jahres steigen die Preise rasant. Erfahrungsgemäß wirkt sich dies dämpfend auf die Konsumlaune aus. Zwar sind dies in erster Linie Einmal-Effekte durch das Absenken der Mehrwertsteuer im zweiten Halbjahr 2020. Aber angesichts der anhaltenden Niedrigzinsphase empfinden die privaten Haushalte die Inflationsraten als noch bedrohlicher für ihre Kaufkraft.“
Konjunkturerwartung
Nach Erreichen eines 10-Jahres-Hochs im Juni 2021 schwindet die Euphorie der Verbraucher im Hinblick auf die weitere wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland. Im August muss die Konjunkturerwartung zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Nach Verlusten von 13,8 Zählern sinkt der Indikator auf 40,8 Punkte.
Trotz der Verluste weist die Konjunkturerwartung nach wie vor ein sehr hohes Niveau auf. Dies zeigt auch der entsprechende Vorjahresvergleich, der mit plus 29,1 Punkten sehr deutlich ist. Nach wie vor sehen die Konsumenten die deutsche Wirtschaft im Aufschwung, wenn auch nach ihrer Einschätzung die Dynamik etwas nachlassen dürfte.
Einkommenserwartung
Im Gegensatz zu den Konjunkturerwartungen bleiben die Einkommensaussichten auf einem guten Niveau. Der Indikator Einkommenserwartung gewinnt sogar leicht hinzu (+1,5 Punkte). Aktuell weist die Einkommensstimmung einen Wert von 30,5 Punkten auf. Damit liegt sie knapp 18 Punkte über ihrem entsprechenden Vorjahreswert.
Bislang sind die Einkommensaussichten offenbar nicht von den stärker steigenden Preisen betroffen. Eine stabile Beschäftigungslage und damit einhergehend eine geringe Furcht, den Job zu verlieren, stabilisieren den Indikator.
Anschaffungsneigung
Die Anschaffungsneigung kann im August nicht von den leicht steigenden Einkommensaussichten profitieren. Der Indikator verliert 4,5 Punkte und rutscht auf 10,3 Punkte. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres weist die Konsumneigung ein Minus von gut 33 Zählern auf.
Trotz gut gefüllter Portemonnaies ist die Konsumlaune noch verhalten. Ein ungetrübtes Einkaufserlebnis ist angesichts von Maskenpflicht und Abstandsregeln nach wie vor nicht möglich. Zudem dürften die stärker steigenden Preise ebenfalls die Konsumneigung drücken, vermuten die Marktforscher.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1858200/1858270/original.jpg)
GfK-Konsumklimastudie für Juli 2021
Stagnierendes Konsumklima
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1846200/1846264/original.jpg)
GfK-Konsumklimastudie für Juni 2021
Die Konsumstimmung steigt endlich wieder
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1835800/1835872/original.jpg)
GfK-Konsumklimastudie für Mai 2021
Erholung des Konsumklimas in Sicht
(ID:47607118)