3-D-Scan und -Druck Wie man sich das Smithsonian-Museum nach Hause holen kann

Redakteur: Peter Koller

Die Smithsonian Institution in Washington D.C. ist einer der renommiertesten Museums-Verbünde der Welt und verwaltet mehr als 137 Millionen Objekte. Mit einem umfassenden 3-D-Programm will das Smithsonian in Zukunft einen Teil seiner Exponate als dreidimensionae digitale Modell verfügbar machen.

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Scannen nach allen Regeln der Kunst: Hier erfassen Experten des Smithsonian gleichzeitig den gesamten Raum (r.) einer Ausgrabungsstätte wie auch Details eines Fundstücks (l.)
Scannen nach allen Regeln der Kunst: Hier erfassen Experten des Smithsonian gleichzeitig den gesamten Raum (r.) einer Ausgrabungsstätte wie auch Details eines Fundstücks (l.)
(Smithsonian)

Gestern fiel in Washington der Startschuss für das Projekt Smithsonian X 3D Collection. "Das Smithsonian ist führend darin, Ausstellungsstücke und wissenschaftliche Objekte mittels 3-D-Technologie einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen", so Günter Waibel,Chef des Digitation Program Office der Smithsonian Institution.

Bereits vor geraumer Zeit wurde damit begonnen, Teile der umfassenden Sammlung mittels verschiedener Scanner dreidimensional zu erfassen.Die Palette reicht vom handgeführten Laser-Scanner bis zum Computer-Tomographen. Auf Basis der erfassten Daten werden dann 3-D-Modelle der Objekte erstellt. Einen Überblick über die verwendeten Methoden gibt folgendes Video:

Damit diese 3-D-Scans nicht nur von Wissenschaftler mit speziellem Equipment, sondern von der breiten Öffentlichkeit genutzt werden können, hat das Smithsonian in Zusammenarbeit mit der Software-Firma Autodesk den Smithsonian X 3D explorer entwickelt. Mit Hilfe der Web App lassen sich Objekte dreidimensional betrachten und manipulieren. Die Modelle lassen sich rotieren, die virtuelle Beleuchtung ändern und Entfernungsmessungen daran vornehmen.

Die Auswahl der verfügbaren Objekte ist mit knapp zwei Dutzend noch recht überschaubar, aber schließlich ist das Programm noch in seinem Beta-Stadium. Und die Sammlung enthält immerhin Objekte wie den berühmten Wright Flyer, Gesichtsabdrücke des US-Präsidenten Abraham Lincoln oder das Modell einer Supar-Nova (siehe folgende Bildergalerie):

Bildergalerie
Bildergalerie mit 17 Bildern

Die 3-D-Modelle können darüber hinaus auch herunter geladen werden. Mittels eines 3-D-Druckers können so Replikationen der Objekte erstellt werden.

Wie lange es dauert, bis alle 137 Millionen Objekte digitalisiert sind und ob das überhaupt möglich und sinnvoll ist, lässt sich derzeit kaum sagen. Laut Günter Waibel würde es bei einem San-Tempo von einem Objekt pro Minute rund 260 Jahre dauern, alles zu erfassen. Eine Prioritäten-Liste für das 3-D-Scanning listet etwa 10% der Sammlung auf. Zu Vergleich: Ausgestellt für die Öffentlichkeit sind jeweils immer nur 1% der Objekte in der Sammlung.

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