HGST-Pressekonferenz in San Francisco Think Big: HGST kündigt die 10-Terabyte-HDD an

Redakteur: Klaus Länger

HGST brannte in San Francisco ein wahres Feuerwerk an Produktankündigungen ab: Neben der ersten Festplatte mit 10 Terabyte Kapazität wurden auch SSDs mit NVMe-Interface und SAS-SSDs in Kooperation mit Intel vorgestellt.

Anbieter zum Thema

Auf die SMR-Platte mit 10 Terabyte Kapazität müssen wir noch ein paar Monate warten. HGST hat mit der Vorserie begonnen.
Auf die SMR-Platte mit 10 Terabyte Kapazität müssen wir noch ein paar Monate warten. HGST hat mit der Vorserie begonnen.
(Bild: HGST)

Der weltweite Bestand an Daten verdoppelt sich alle zwei Jahre. Davon geht nicht nur HGST aus. Und immer mehr davon werden von ihren Besitzern als wichtig erachtet und sie sollen immer und überall schnell verfügbar sein. Dazu kommen noch die Daten, die Smartwatches oder andere Wearables automatisch über ihre Sensoren erzeugen und die ebenfalls gespeichert werden. Daher haben vor allem Cloud-Anbieter und Betreiber sozialer Netzwerke einen immer größeren Bedarf an hochkapazitiven Festplatten, den Datenträgern, die diese Anforderungen immer noch am besten erfüllen.

Neue HDDs mit und ohne Helium

Zwei der drei neuen Laufwerke von HGST sind gleich verfügbar: die Ultrastar 7K6000 mit bis zu sechs Terabyte Kapazität und herkömmlicher Technologie sowie die Ultrastar He8 mit acht Terabyte und Helium-Füllung. Auf HGSTs Helio-Seal-Technik basiert auch die 10-Terabyte-Festplatte, die sich momentan in der Sampling-Phase befindet. Die hohe Kapazität wird aber vor allem durch Shingled Magnetic Recording (SMR) erreicht, eine neue Aufzeichnungstechnik, die hier erstmal in Serie geht. SMR-Platten sind beim Lesen genauso schnell wie herkömmliche Festplatten, benötigen aber beim Schreiben mehr Zeit. Muster sind bereits verfügbar.

Die noch namenlose SMR-Festplatte ist vor allem für einen neuen Anwendungsbereich gedacht, den Mike Cordano, President bei HGST, als „Cool Storage“ bezeichnet, üblicherweise aber unter dem Begriff Greenfield-Anwendungen läuft: archivierte Daten, auf die immer ein schneller Zugriff bestehen soll, wie etwa Filme bei Streaming-Media-Anbietern. Bei Cool Storage werden große Datenbestände günstiger und auf weniger Raum gespeichert, als mit herkömmliche Festplatten, sie sind aber gleichzeitig schneller verfügbar, als auf Band gespeicherte Daten.

Active Archive

Mit den neuen 10-Terabyte-HDDs sind auch die ebenfalls für Cool Storage gedachten Active-Archive-Storage-Systeme bestückt, die HGST-Vice-President Dave Tang ankündigte. HGST will die Geräte Anfang 2015 auf den Markt bringen. In einem einzelnen Datacenter-Rack sollen so bis zu zehn Petabyte an Daten Platz finden. HGST verspricht eine Steigerung von Datendichte und Energieeffizienz um den Faktor fünf im Vergleich zu herkömmlichen Scale-Out-Lösungen. Vollständige Details und technische Daten sollen Anfang 2015 vorliegen.

Neue SAS- und NVMe-SSDs

Mike Gustafson, Senior Vice President bei HGST, übernahm die Vorstellung der neuen SSDs und Software-Lösungen für SSD-Storage. In Kooperation mit Intel und auf Basis von Intel-NAND entstehen die neuen Enterprise-SSDs mit SAS-Interface. Für die ersten NVMe-SSDs aus dem Hause HGST kommt dagegen Flash-Speicher von Toshiba zum Einsatz.

Die PCI-Express-SSDs der SN100-Serie sind als Muster verfügbar. Sie kommen mit rekordverdächtigen Kapazitäten von bis zu 3,2 Terabyte im üblichen 2,5-Zoll-Formfaktor für den Einbau, sowie alternativ als Steckkarte auf den Markt. Mit der Software Virident für Space-Clustering- und Volume-Management lassen sich bis zu 16 PCIe-SSDs zu einem gespiegelten 38-Terabyte-Cluster für bis zu 128 Server zusammenfassen.

„Wir erwarten eine erheblich gesteigerte Nachfrage nach PCIe-basierten SSDs, insbesondere da Unternehmen serverseitige Flash-Speicher in Verbindung mit Flash-optimierten Anwendungen und Software implementieren“, so Gustafson. „Wir gehen davon aus, dass die neue Reihe Ultrastar SN100 als strategische Erweiterung unseres breiten Portfolios an SATA-, SAS- und PCIe-SSDs neue Maßstäbe setzen wird, da sie branchenführende Leistung, einschließlich durchweg geringer Zugriffslatenzen, sowie Langlebigkeit der Enterprise-Klasse bietet.“

(ID:42941522)