Nebulon Cloud-Defined Storage Storage-Appliance auf eine Karte gesetzt
Das kalifornische Startup Nebulon, gegründet durch vormalige 3Par-Führungskräfte, bietet mit der Nebulon SPU eine Art Storage-Appliance in Form einer PCI-Karte an, die in Applikationsserver eingebaut wird und deren Speichermedien nutzt. Das Management erfolgt via Cloud.
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Als Cloud-Defined Storage wird das Konzept beschrieben, mit dem der neue Storage-Hersteller Nebulon in den Markt geht. „Unternehmen wünschen sich zunehmend eine Cloud-ähnliche Erfahrung für ihre Mission-Critical-Anwendungen im eigenen Rechenzentrum“, erklärt dazu Siamak Nazari, CEO bei Nebulon und vormals 3Par Chief Architect. „Cloud-Defined Storage liefert globale Einblicke, KI-Unterstützung bei der Verwaltung sowie API-basierte Automatisierung fürs Rechenzentrum. Dadurch wird Enterprise-Storage ein einfacher Bestandteil der Rechenzentrumsstruktur, der es Anwendern ermöglicht, ihre IT-Infrastruktur selbst bereitzustellen und ihre Speicherlösung selbst zu verwalten.“
Nebulon SPU als Kernelement im Rechenzentrum
Mit Nebulon sollen Firmen die Möglichkeit haben, in ihrem Rechenzentrum auf zusätzliche Storage-Systeme zu verzichten. Stattdessen werden die Applikationsserver mit Nebulon-SPU-Karten ausgestattet, die dem Server sämtliche Storage-Aufgaben abnehmen. Die Nebulon SPU ist eine PCI-Express-x16-Karte mit doppelter Breite, die im Server montiert ist und dort einen RAID-oder FC-Controller ersetzt. Die Karte verfügt über zwei SAS-Ports, an denen über SAS-Expander oder die Server-Backplane die Speichermedien für Applikationen und Daten angeschlossen werden. Verwendet werden dabei herkömmliche SAS- oder SATA-SSDs.
Auf der Karte arbeitet ein eigener Octacore-Prozessor mit eigenem Speicher und eigenem Betriebssystem, der Aufgaben wie Komprimierung, Verschlüsselung, Deduplizierung, Erasure Coding, Snapshots und Datenspiegelung übernimmt. Dadurch können die Anwendungen auf dem Server die Leistung von dessen CPU, Netzwerk und Hauptspeicher komplett in Anspruch nehmen. Gegenüber dem Server-Betriebssystem identifiziert sich die Nebulon SPU als Broadcom SAS3408, benötigt also keine eignen Treiber. Bis zu 32 Server mit Nebulon-SPU-Karten können zu einem so genannten nPod verbunden werden. Dabei ist auch eine Spiegelung möglich, wenn eine hohe Verfügbarkeit gefragt ist. Dafür verfügen die Karten über zwei SFF+-Ports für 10- oder 25-Gigabit-Ethernet. Ein zusätzlicher GbE-Port ist für das Management der Karten eingebaut. Hier kommt die Cloud ins Spiel.
Nebulon On: Cloudmanagement mit KI-Unterstützung
Die Management-Ebene ist mit Nebulon ON komplett in die Cloud ausgelagert. Dabei wird die SPU nicht mittels „Zero-Touch“-Administration über ein webbasiertes Dashboards verwaltet. Die Karte überträgt pro Stunde zehntausende Datenpunkte über Datenspeicher, Server und Anwendungen an Nebulon ON, um sie mit KI-Hilfe zu analysieren. Das ermöglicht laut Hersteller eine vorausschauende Instandhaltung und schnellere Fehlerbehebung. Nebulon ON stellt zudem vorkonfigurierte Konfigurationstemplates bereit, um nPods für bestimmte Anwendungen wie etwa VMware oder Kubernetes schnell aufzusetzen. Mittels API kann die Verwaltung auch automatisiert werden.
Vertrieb über HPE und Supermicro
Nebulon baut für den Vertrieb der Cloud-Defined-Storage-Lösung keine eigenen Channelstrukturen auf, sondern arbeitet mit HPE und Supermicro zusammen. Die Nebulon SPU kann dort für bestimmte Servermodelle als Option ausgewählt werden. „Mit Nebulons Cloud-Defined Storage können unsere Kunden ihre hybriden IT-Lösungen erweitern und ihre Speicherressourcen weiter automatisieren“, erklärt dazu Neil MacDonald, SVP & GM der HPE Compute Business Unit. Dass fast die komplette Führungsriege von Nebulon zuvor bei HPE tätig war, die 3Par 1999 übernommen hatten, hat der Beziehung zwischen den beiden Unternehmen offensichtlich nicht geschadet.
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