Windows Semi Annual Channel Version (SAC) 1803 Server 1803 – Neuerungen, Update und Administration
Mit Windows Server 1803 stellt Microsoft nach Windows Server 1709 die neue Semi-Annual-Channel-Version (SAC) des Windows-Servers zur Verfügung. Der Nachfolger von Windows Server 2016 bietet einige Verbesserungen. Wir zeigen Upgrade-Pfade und geben Tipps zu Installation und Administration.
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Microsoft veröffentlich in Zukunft in halbjährigen Abständen neue Serverversionen. Die halbjährigen Versionen erhalten in Ihrer Bezeichnung das Jahr und den Monat der Erscheinung. Weiterhin wird es bei Microsoft vollständige Serverversionen wie Windows Server 2016 oder dessen Nachfolger Windows Server 2019 geben. Wir haben uns die Semi-Annual-Channel-Version 1803 angesehen.
SAC versus LTSC
Windows Server 1803 ist nach Windows Server 1709 die zweite Semi-Annual-Channel-Version (SAC) von Windows Server. Dabei handelt es sich bei den beiden Serverversionen um den Nachfolger von Windows Server 2016 – allerdings nicht komplett. Windows Server 2016 gehört zur Long-Term-Service-Channel-Linie (LTSC). Der direkte Nachfolger von Windows Server 2016 in dieser Linie wird Windows Server 2019 sein. LTSC-Versionen werden alle 2-3 Jahre veröffentlicht, so wie bisher auch.
Der größte Unterschied von LTSC und SAC besteht zunächst darin, dass SAC-Versionen nicht über eine grafische Oberfläche verfügen, sondern als Core-Server betrieben werden müssen. Ob das auch in Zukunft so bleibt, wird die Zeit zeigen. Die LTSC-Versionen werden weiterhin mit grafischer Oberfläche verfügbar sein. Natürlich ist aber auch hier die Core-Installation möglich.
Bezüglich der Mindestvoraussetzungen gelten die jeweiligen Voraussetzungen der aktuellen LTSC-Version. SAC-Versionen bieten einen Support von 18 Monaten, während LTSC-Versionen 5 Jahre Standard-Support und 5 Jahre erweiterten Support bieten.
Server aktualisieren
Um Server zu aktualisieren, müssen sich Administratoren in Zukunft ausführlich Gedanken machen. SAC-Versionen können zu LTSC-Versionen aktualisiert werden, um damit den Support-Zeitraum zu vergrößern. Allerdings können LTSC-Versionen nicht zu SAC-Versionen aktualisiert werden. Es kann jedoch durchaus sein, dass Microsoft es auf Dauer ermöglich, Core-Server mit Windows Server 2016 zu Windows Server 1803 und neuer zu aktualisieren. Allerdings müssen Unternehmen dann darauf achten, dass in diesem Fall der Support des Servers drastisch reduziert wird.
Eine Aktualisierung zwischen SAC-Versionen und LTSC-Versionen ist dagegen kein Problem. Das heißt, von Windows Server 1709 kann problemlos zu Windows Server 1803 aktualisiert werden, und von Windows Server 2016 zu Windows Server 2019.
SAC-Versionen testen
Wer SAC-Versionen, wie Windows Server 1803 testen will, kann nicht einfach eine Evaluierungsversion herunterladen, wie bei Windows Server 2016. SAC-Versionen stehen nur Kunden zur Verfügung, die einen Software Assurance-Vertrag mit Microsoft geschlossen haben. Aber auch Microsoft-Azure-Kunden in können, mit etwas Verzögerung, auf die SAC-Versionen setzen.
SAC Installieren
Die Installation einer SAC-Version entspricht im Grunde genommen der Installation einer LTSC-Version als Core-Server. Windows Server 1803 lässt sich generell wie Windows Server 2016 als Core-Server installieren. Im Rahmen der Editionsauswahl kann die Standard-Edition und die Datacenter-Edition installiert werden. Andere Editionen stehen für SAC-Versionen nicht zur Verfügung (siehe Abbildung 1).
Neue Funktionen in Windows Server 1803
Microsoft will mit den SAC-Versionen neue Funktionen schnellstmöglich zur Verfügung stellen. Windows Server 1803 bietet dazu vor allem Neuerungen im Bereich Storage Spaces Direct (siehe Abbildung 2). Diese können jetzt auch dann dedupliziert werden, wenn ReFS verwendet wird. Die beiden Linux-Befehle „curl“ und „tar“ sind nun Bestandteil der Befehlszeile (siehe Abbildung 3). Das gilt übrigens auch für Windows 10 Version 1803 (April Update, Redstone 4). Im Blogbeitrag „Windows Server Semi-Annual Channel update“ gibt Microsoft wichtige Hinweise zu den neuen Versionen.
Verwaltung mit dem Windows Admin Center (Project Honolulu)
Mit dem neuen, webbasierten Windows Admin Center (Projektname Honolulu) (siehe Abbildung 4) können Windows-Server aller Art effektiv in einer grafischen Oberfläche verwaltet werden. Das Windows Admin Center kann kostenlos bei Microsoft heruntergeladen werden.
Auf einem Server im Netzwerk wird das Gateway für das Windows Admin Center installiert. Dabei darf es sich aber nicht um einen Domänencontroller handeln. Die Installation kann auch auf Servern mit Windows Server 1709/1803 erfolgen. Das Gateway kann also problemlos auf einem Core-Server betrieben werden.
Danach verbinden sich die Administratoren über einen Webbrowser mit dem Gateway (siehe Abbildung 5). Von hier aus können alle aktuellen Windows-Server verbunden und verwaltet werden. Der Vorteil dabei besteht darin, dass Core-Server und Server mit grafischer Oberfläche gleichermaßen verwaltet werden können. Hinzu kommt die Möglichkeit, zentral alle Server mit allen neuen Funktionen zu verwalten.
Mit dem Windows Admin Center lassen sich Server auf Basis von Windows Server 2012/2012 R2 genauso verwalten wie Windows Server 2016/2019 und SAC-Versionen. Dadurch spielt es für Administratoren nahezu keine Rolle mehr, welche Windows-Version installiert ist, und ob ein Core-Server oder ein Server mit grafischer Oberfläche betrieben wird.
Mit dem Windows Admin Center können auch virtuelle Computer in Microsoft Azure verwaltet werden (siehe Abbildung 6). Über die Einstellungen des Admin Centers kann festgelegt werden, welche Benutzergruppen Zugriff auf das Gateway erhalten dürfen. Über die Einstellungen können auch Erweiterungen installiert werden (siehe Abbildung 7).
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