So wird der Content für die Sprachsuche angepasst Sechs Tipps wie Googles SEO für Voice Search funktioniert

Autor Sarah Gandorfer

Search Engine Optimization (SEO) ist nicht nur für Texte wichtig, sondern künftig auch mehr und mehr für das gesprochene Wort. Schon in zwei Jahren sollen die Hälfte aller Suchanfragen mündlich sein. Händler müssen ihre Marketingstrategien entsprechend ausrichten, damit sie aus der Masse der Web-Angebote herausstechen.

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Voice Search wird künftig immer wichtiger, deshalb sollten Händler ihren Shop diesbezüglich jetzt schon fit machen.
Voice Search wird künftig immer wichtiger, deshalb sollten Händler ihren Shop diesbezüglich jetzt schon fit machen.
(Bild: Pixabay)

Sprachgesteuerte Assistenten sind immer mehr im Kommen. Jedoch haben derzeit erst wenige Händler ihre Marketingstrategie daran ausgerichtet. Laut Google macht Voice Search weltweit bereits 20 Prozent aller Suchen bei mobilen Apps und auf Android-Geräten aus – bis zum Jahr 2020 sollen sogar 50 Prozent aller Suchanfragen per Sprache stattfinden. Zudem hat Google 6,5 Millionen Home-Lautsprecher innerhalb der letzten zweieinhalb Monate des Jahres 2017 an Kunden ausgeliefert. Diese Zahlen verdeutlichen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis Voice Search die textuelle Suche übertrumpft. Für Händler, die sich auf den neuen Trend einstellen möchten, hat Löwenstark, eine Agentur für Online-Marketing und Internetlösungen, sechs Tipps parat, um das SEO-Marketing anzugehen.

1. SEO for Voice Search als Priorität

Wie die vorgebrachten Zahlen zeigen, werden immer mehr Entscheidungen durch den Sprachassistenten gelöst: Welches Restaurant besuche ich? Wo gehe ich einkaufen? Gehe ich heute spazieren oder bleibe ich wetterbedingt lieber zu Hause? Händler, die jetzt ihre Webseite für die Sprachsuche fit machen, bekommen bei Google einen Trust – einen Vertrauensvorsprung, der zukünftig im Kampf um die besten Plätze in der sprachgesteuerten Suche Gold wert sein wird. Momentan wird bei Google Voice Search zwar nur das relevanteste Ergebnis vorgelesen – und auf diesen ersten Platz im Ranking schaffen es nur wenige Händler. Wem dies aber gelingt, kann bereits heute zahlreiche Kunden über diesen Kanal gewinnen.

2. Mark-Ups bestimmen, was vorgelesen wird

Der Händler muss seine Zielgruppe und ihr Suchverhalten kennen. Weiß er, was gesucht wird kann er sogenannte Mark-Ups, eine Art Rich-Snippets von schema.org, benutzen und durch einen HTML-Tag bestimmte Passagen im Quelltext kennzeichnen, welche vorgelesen werden sollen. Sinnvoll aus der SEO-Perspektive ist zudem der Aufbau eines FAQ-Bereichs auf der eigenen Webseite, der passende Antworten zu den Fragen „Wer“, „Wie“, „Was“ liefert.

„Drei Punkte sind hier besonders wichtig. Erstens ist es die Balance: Wird zu viel deklariert, fühlt sich der Kunde von Informationen erschlagen, bei einem Zuwenig bleibt er unbefriedigt. Zweitens: Die Kunden erwarten immer detaillierte und personalisierte Ergebnisse. Drittens: Es ist die Aufgabe des SEO-Verantwortlichen, gekonnt zu bestimmten, welcher Inhalt in welchem Moment relevant ist – und dieser muss gleichzeitig kurz und informativ sein“, empfiehlt Marian Wurm, Geschäftsführer von Löwenstark.

3. Laut vorlesbaren Content generieren

Im Unterschied zu herkömmlichen SEO-Texten, muss die sprachbasierte Suchmaschinenoptimierung laute Lesbarkeit gewährleisten. Daher sollte der Text einen natürlichen Sprachfluss haben und nicht – wie bisher bei der SEO üblich – durch Keyword Stuffing erstellt werden. Keyword-Dichte, Überschriften und Zwischentitel waren bei der herkömmlichen SEO relevant. Nutzer zeigen bei der Sprache jedoch ein komplett anderes Suchverhalten als bei der textbasierten Eingabe. Fassen sich User beim Schreiben kurz, formulieren sie bei der Voice Search in der Regel ganze Sätze. Hat der Kunde früher also nach „Rote Schuhe kaufen“ gesucht, fragt er seinen Sprachassistenten heute: „Wo kann ich für mich in der Nähe rote Schuhe kaufen?“

„Händler müssen semantisch natürliche und durchgängige Textpassagen schaffen – und damit von kurzen Schlüsselwörtern zu Long-Tail-Keywords übergehen. Dabei ist die stilistische Komponente noch wichtiger als die SEO,“ so Experte. Generell gilt: Featured Snippets und herausragender Content sind ausschlaggebend für eine gute Positionierung in den organischen Suchergebnissen und das daraus resultierende „Infragekommen“ für das Vorlesen des Ergebnisses durch Google.

4. Mit AMP-Seiten die Ladegeschwindigkeit erhöhen

Im Grunde nichts Neues, aber dennoch wichtig: Möglichst kurze Ladezeiten. Wer die Sprachsuche nutzt, ist zumeist in Eile und benötigt schnelle Ergebnisse. Deswegen sind langsame Webseiten nicht nur ein No-Go, sondern eine Umsatzbremse. „Wenn ich eine Information benötige, will ich sie nicht erst in drei Sekunden“, betont Wurm. Wegen des Siegeszugs der sprachbasierten Suche werden zukünftig AMP-Seiten von Google immer wichtiger. Dabei handelt es sich um ganz schnell ladende Seiten, die aktuell nur Texte und Bilder enthalten. Diese sind rudimentär aufgebaut – aber von der Ladegeschwindigkeit sehr schnell. „Unserer Erfahrung nach sollte die Ladegeschwindigkeit einer Seite bei Voice Search keinesfalls über 1,5 Sekunden liegen“, sagt der Marketing-Profi. „Hat der Kunde in dieser Zeit keine Antwort, dann hat der Händler ein Problem. Dafür sind die Menschen in diesem Bereich einfach zu schnelllebig.“

5. Produktbilder richtig beschreiben

Eine Herausforderung wird es, die Produkte sprachlich zu beschreiben, da zurzeit in der sprachbasierten Suche noch keine Bilder geschaffen werden, die einen Kauf begünstigen. „Händler müssen es schaffen, den Kunden auch ohne Fotos oder sonstige Abbildungen zum Kauf zu bewegen“, erläutert Wurm. Hierzu ist eine genaue Beschreibung dessen erforderlich, was auf Fotos oder Infografiken abgebildet ist – und dies zielgruppenorientiert. Gerade das emotionale Bedürfnis der Kunden muss – abhängig vom Produkt – befriedigt werden, indem eine bildliche Beschreibung erfolgt. Weil Kunden im Low-Budget-Bereich nicht auf Abbildungen angewiesen sind, läuft vor allem dieses Segment über Voice Search bereits heute gut. Wenn der Kunde hingegen noch keine genaue Vorstellung vom Produkt hat und sich vom Foto inspirieren lassen will, bietet die Google Sprachsuche derzeit noch keine große Hilfe.

6. Eintrag in Google MyBusiness

Auch die Präsenz auf bestimmten Google Diensten kann den SEO-Erfolg bei Voice Search erhöhen. So bietet Voice Search stationären Händlern, die wegen Amazon ins Hintertreffen geraten sind, die Möglichkeit, sich in ihrer Region neu zu platzieren – was wichtig für ihre Omnichannel-Strategie ist. Denn Kunden haben einen Mehrwert, wenn die online gesuchten Waren auch lokal vor Ort gekauft werden können. Händler sollten daher einen Brancheneintrag bei „Google MyBusiness“ vornehmen und dort auf die Bewertungen achten. Kunden, die nach einem Produkt suchen, erhalten dann zugleich von Google eine Wegbeschreibung zum Händler samt Kontaktinformationen. „Wir sind uns sicher: Es wird bald möglich sein, die Verfügbarkeit von Produkten in den Läden über Voice Search abzurufen“, so der Löwenstark-Geschäftsführer. „Damit werden Omnichannel-Händlern neue Vertriebschancen geboten, die ihrem Geschäft umsatzstarke Impulse geben werden.“

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