DSAG-Technologietage 2014: Aufbruch in neue Technologiewelten SAP-Anwender fordern Ausrichtung der Innovationen am Business
Die diesjährigen Technologietage der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe stießen bei den 1950 Besuchern auf der Messe Stuttgart auf großes Interesse. Die Veranstaltung war laut DSAG ausverkauft. Unter dem Motto "Level completed?" stellten die Anwender entsprechend selbstbewusst klare Forderungen an ihren bevorzugten Technologielieferanten: "Customer first!"
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So mancher SAP-Kunde fühlt sich vom hohen Innovationstempo der Walldorfer überfordert. Zwar werden immerhin zahlreiche neue SAP-Technologien wie In-Memory, Cloud und Mobile-Lösungen erprobt, doch die Anwender lassen dabei ihr eigenes Tempo walten, nicht das von SAP: Sie suchen jeweils ihren entsprechenden Business Case. Deshalb forderte Andreas Giraud, DSAG-Vorstand für Technologie, in seiner Keynote: "SAP muss Unternehmen dabei helfen, Innovationen hinsichtlich ihrer Relevanz und der möglichen Implikationen einzuordnen und nicht die Innovation um der Innovation willen pushen."
Dass dies nicht im Sinne der SAP-Kunden sein kann, sorgt für Diskussionen bei den Anwendern. Sie wollen nicht für etwas zur Kasse gebeten werden, das ihnen laut Wartungsvertrag sowieso zustünde. Andreas Oczko, DSAG-Vorstandsmitglied für Support und Service, wurde deutlich: "Wenn man alte Preis- und Konditionenlisten anschaut, die ja Teil der Kundenverträge sind, steht ganz klar drin: 'Bestandteil der Standardwartung ist die Anpassung an aktuelle Technologien.'" Die DSAG fordert daher im Namen ihrer Mitglieder: "Diese Aktualisierungen müssen durch die Wartung abgedeckt sein."
Dringend notwendig: Harmonisierung und Konsolidierung
Eine wesentlich fundamentalere Forderung richtete Giraud an SAP, als er dazu riet, IT-Architekturen "informationszentriert" auszurichten. Der Grund sei einer, mit dem immer mehr SAP-Kunden zu kämpfen haben und der einen der Investitionstreiber darstellt: "Sie müssen die Qualität ihrer Stammdaten erhöhen, die Daten höherwertiger und zentraler verfügbar machen." Die Konsequenz daraus besteht in der Notwendigkeit für Harmonisierung und Konsolidierung vor allem der zentralen ERP-Anwendungen aus dem Hause SAP. Die DSAG hat seit Jahren genau diese Vereinfachung gefordert und u.a. dafür die Gruppe "Enterprise Architecture" ins Leben gerufen.
"ERP stellt das Brot-und-Buttergeschäft der SAP-Anwenderunternehmen dar", erläutert Giraud. "Gründe für die notwendige Harmonisierung und Flexibilisierung von SAP ERP sind einerseits Unternehmenszu- und verkäufe, aber auch von Ein- oder Ausgliederung von Unternehmensteilen." Die Unternehmen sähen entsprechende Kosteneinsparungen, wenn sie ihre Systemlandschaften vereinfachen, wenn sie Stammdaten harmonisiert bekommen und sie Geschäftsprozessunterstützung in den Standard zurückführen können. Entscheidend sei aber, dass man an der Qualität der Stammdaten arbeitet: "Wenn ich als Kunde mit mobilen Lösungen nach außen gehe oder auf HANA migriere, dann wird die Datenqualität ganz unmittelbar sichtbar." Denn die mobilen Lösungen sollen ja schließlich schnell und fehlerfrei bedient werden können.
DSAG-Investitionsumfrage 2014
Dies stimmt mit den Ergebnissen der aktuellen Investitionsumfrage der DSAG überein, die sie kürzlich veröffentlichte. Die allgemeinen IT-Investitionen fließen demnach zum Großteil in Harmonisierung und Konsolidierung von IT-Landschaften sowie in die Unterstützung mobiler Geschäftsprozesse. Beide Bereiche stehen mit je 75 Prozent Zustimmung seitens der IT-Leiter ganz oben auf der Agenda.
Zu den weiteren Schwerpunkten der SAP-Budgets zählen neben ERP auch Lösungen im Analytics-Umfeld wie Business Intelligence und Business Warehouse. "Die mobilen Anwendungen der SAP liegen erstmals auf Rang drei mit 34 Prozent", erklärt Giraud. "Auf den weiteren Plätzen folgen BusinessObjects mit 27 Prozent, CRM und SRM mit 25 Prozent, das SAP NetWeaver Portal mit 23 Prozent und SAP HANA mit 18 Prozent." Mehrfachnennungen waren möglich.
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