Windows Tools, die man kennen sollte – Windows Remoteverwaltung, Teil 1 Remote-Administrations-Tools für Windows Server 2008 R2
Bevor der Ruf nach neuer Managementsoftware laut wird, sollte ein Blick auf die Microsoft Haus-eigenen Tools geworfen werden. Unter der Update-Nummer KB958830 hat Microsoft leistungsstarke Verwaltungstools für Administratoren herausgebracht, die ihr Netzwerk von einem Windows 7 SP1 Computer aus verwalten möchten. Interessanter Weise sind diese Programme aber nicht ganz vollständig und umfassend…
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In der Praxis kommt es sehr oft vor, dass sich Administratoren auch innerhalb ihrer Firma immer remote mit einem Rechner verbinden. Dies geschieht gerade bei kleineren Firmen oft aus Bequemlichkeit, weil zwei parallele Remotesitzungen ohne viel Aufwand zur Verfügung stehen. Eine Remotesitzung ist aber dennoch nicht immer erforderlich.
Microsoft liefert mit dem Update KB958830 für Windows 7 SP1 seit 7. April 2011 die aktualisierten Admin-Tools aus, um Windows Server 2008R2 SP1 zu verwalten. Die Betonung liegt hierbei auf „SP1“, da das vorherige Paket nach der Service Pack-Installation nicht mehr funktioniert hat. Hat der Windows-7-Computer noch kein Service Pack 1, kann aber trotzdem das aktualisierte KB958830 noch installiert werden.
Wie bisher liefert das Paket eine Reihe von Tools, wobei nun wünschenswerter Weise ein Server-Manager mitgeliefert wird. Folgende Themen werden mit dem Paket abgedeckt:
- Server Manager
- Windows PowerShell 2.0 mit Active Directory Modul
- Active Directory-Tools, wie beim Domänencontroller installiert, und Active Directory Verwaltungscenter
- Microsoft Remotedesktops
- ADSI Editor
- Failover-Clusterunterstützung Tools
- Netzwerk Load Balancing Tools
- Netzwerkdienste (DNS, DHCP, DFS, Drucker)
- Remote Desktop Services-Tools, als Alternative zur Windows Remote Console mstsc.exe
- Hyper-V-Manager (für Windows Server 2008R2 SP1)
WinRM als Basis für einige Tools
Für die Remoteverwaltung mit PowerShell 2.0 oder Server Manager wird client- und serverseitig ein gestarteter WinRM-Dienst benötigt. Serverseitig muss auf einem Windows Server 2008 R2, 2008 und 2003 R2 die voreigestellt deaktivierte Option für die Remoteverwaltung scharf geschaltet werden. Auf beiden, Client und Server, wird der WinRM-Dienst anschließend konfiguriert. Die entsprechenden Ports in der Firewall müssen ebenfalls teils manuell geöffnet werden. Die „älteren“ und voll abwärtskompatiblen (KB958830-Toos für Windows XP) Programme für Active Directory oder Netzwerk benötigen kein WinRM.
Installation und Einrichtung
Nach dem Download der Tools (KB958830) und der Installation des Update-Pakets liegt die Software als „Deaktivierte Windows-Funktion“ bereit. Sie muss daher in der Windows-7-Systemsteuerung unter „Programme und Funktionen“ erst noch aktiviert werden. Jedes Feature kann separat ausgewählt werden, wie zum Beispiel der Server-Manager. Nach der Installation ist die Programmgruppe „Verwaltung“ auf dem Client entsprechend der Auswahl erweitert.
Server-Manager für 2008 R2
Bei einem Server ist der Server-Manager das eigentliche Verwaltungstool. Da sollte man eigentlich meinen, es gibt ihn schon lange als Remote-Tool. Bei Windows Server 2003 R2 und Server 2008 ist das eine echte Fehlanzeige. Und das trotz Vorhandenseins des WinRM-Dienstes. Erfreulicher Weise hat Microsoft für Windows Server 2008R2 diesen Missstand beseitigt. Bei den älteren Betriebssystemen gibt es für einen Administrator wieder „nur“ die Remotekonsole.
Active Directory-Tools
Diese Tools gibt es schon eine ganze Weile für den Client – die ADS konnte man früher auch schon von einem Windows XP-Client aus administrieren. Hier gibt es nichts zu bemängeln. Der Vollständigkeit halber sind die Programme bzw. Snap-ins aufgelistet.
- Active Directory-Benutzer und -Computer (dsa.msc)
- Active Directory-Domänen und -Vertrauensstellungen
- Active Directory-Standorte und -Dienste
- Active Directory-Verwaltungscenter (gegenüber dem Domänen Controller eine ändere Arbeitsoberfläche)
- ADSI-Editor
- Gruppenrichtlinienverwaltung
- Zertifizierungsstelle, für eine Public KeyInfrastrukture (PKI)
Hyper-V-Manager (für Windows Server 2008 R2 SP1)
Mit dem Windows Server 2008 R2 SP1 hat Microsoft die Funktion von Hyper-V erweitert. Diese neuen Features können nun verwaltet werden.
Was Fehlt?
So einiges. Für die Verwaltung von IIS kann der Internetinformationsdienste-Manager (IIS) über das Paket inetmgr_amd64_de-DE.ms beziehungsweise inetmgr_x86_de-DE.msi installiert werden. Nur leider ist der Internetinformationsdienste (IIS)-Manager werde Teil der Admin-Tools, noch funktioniert die IIS 7.5-Verwaltung vom Server-Manger des Windows-7-Computers (Paket Windows6.1-KB958830-x64-RefreshPkg.msu, 7. Juli 2011). Auch fehlen derzeit der BitLocker Active Directory Recovery Password-Viewer und die Einbindung der WSUS-Konsole.
Für alle Windows Server-Produkte, die älter als Windows Server 2008 R2 sind, gibt es nach wie vor keinen Server Manager, d.h. man muss mit der PowerShell 2.0 oder mit Remote Desktop Services vorlieb nehmen.
Fazit
Microsoft ist eindeutig auf dem richtigen Weg. Leider funktioniert derzeit das Windows-7-Tool für den Server-Manager nur für Windows Server 2008 R2 und nicht für ältere Windows Server. Trotzdem sind die Tools unverzichtbar und empfehlenswert, denn in vielen Fällen vermeidet man so die Remotekonsolensitzung.
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