Preiserhöhung bei Microsoft und geänderte Lizenzierungspolitik Microsoft-Lizenzen optimieren und bares Geld sparen

Von Thomas Joos

Zum März 2022 hatte Microsoft Preise für Lizenzen erhöht und Lizenzoptionen geändert. Unternehmen und Organisationen sollten die einzelnen Lizenzen und ihre Verträge prüfen, um unnötige Kosten zu sparen und Produkte richtig zu lizenzieren.

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Die Cloud-Services Microsoft 365 und Office 365 bieten mehr Funktionen, begründet Microsoft die Preiserhöhung.
Die Cloud-Services Microsoft 365 und Office 365 bieten mehr Funktionen, begründet Microsoft die Preiserhöhung.
(Bild: gemeinfrei / Pixabay )

Microsoft will die Preise seiner Produkte zum Teil deutlich erhöhen. Der Hersteller begründet die Preiserhöhung mit dem gestiegenen Umfang der Funktionen in Microsoft 365 und Office 365. Ursprünglich war die Erhöhung zum März 2022 geplant.

Bald müssen Abonnenten für Microsoft mehr zahlen

Allerdings hat Microsoft aktuell noch Aufschub gewährt, und die Preise noch nicht erhöht. Allerdings ist zu erwarten, dass Microsoft die geplanten Preiserhöhungen von 10 bis 20 Prozent noch in diesem Jahr vollzieht. Bis 15. März 2022 erhielten Kunden noch den alten Abonnement-Preis. Aber auch wer noch ein günstiges Abonnement abgeschlossen hat, muss ab 2023 den höheren Preis bezahlen, denn die Preiserhöhung greift dann einfach ein Jahr später.

Geräte- und Benutzerlizenzen unterscheiden.
Geräte- und Benutzerlizenzen unterscheiden.
(Bild: Joos)

Dazu kommen weitere Neuerungen in der Lizenzierung, mit denen sich Microsoft-Kunden auseinandersetzen sollten, die Lizenzverträge abgeschlossen haben. Besonders betroffen sind Abonnements in Microsoft 365. Es ändern sich Lizenzbedingungen für verschiedene Verträge, zum Beispiel bei monatlichen oder jährlichen Zahlungsintervallen. Hier sollte der Lizenzbeauftragte im Unternehmen nachprüfen, welche Änderungen es gibt und die Optimierungen nutzen.

Seit Ende 2021 gibt es auch keine Open-License-Programme mehr bei Microsoft. Wer auf diese Lizenztypen gesetzt hat, sollte sich spätestens jetzt mit dem Thema auseinandersetzen, ob das aktuelle Modell richtig umgestellt wurde oder Alternativen vielleicht besser sind.

Geräte- und Benutzer-Lizenzen beachten

Microsoft Zugriffs-Lizenzen (CALs) gibt es als Geräte- und als Benutzerlizenzen. Wenn Unternehmen mit Geräte-CALs lizenzieren, müssen sie für jeden PC, der auf diesen Server zugreift, eine Lizenz kaufen. Wenn ein Benutzer mit mehreren PCs, Notebooks oder Smartphones auf Server zugreift, sind für diesen User mehrere Geräte-CALs notwendig, da dieser mit mehreren PCs auf den Server zugreift. Das gilt auch für den Homeoffice-Einsatz. Auch diese Geräte der Anwender benötigen eine Geräte-Lizenz, wenn nicht mit Benutzer-Lizenzen gearbeitet wird.

CALs sind bei Microsoft an die Version gebunden. CALs für Windows Server 2019 dürfen nicht für Windows Server 2022 genutzt werden. Allerdings ist es erlaubt, mit CALs für Windows Server 2022 auf Server mit Windows Server 2019 zuzugreifen. Daher sollten möglichst immer die aktuellsten CALs zum Einsatz kommen. Jeder Benutzer mit einer Benutzer-CAL kann an beliebig vielen PCs eine Verbindung mit einem Server aufbauen. Die CALs müssen eindeutig zugewiesen sein. Es ist nicht erlaubt auf einem Server Lizenzen von Standard und Datacenter zu mischen. Sie dürfen eine Lizenz auch nicht auf mehrere Server aufsplitten.

Microsoft präferiert Abonnements anstatt Softwarekäufe

Mit seinem neuen Lizenzprogramm „from SA“ will es Microsoft seinen Kunden mit Software Assurance einfach machen, zu einem Abonnement zu wechseln. Software soll nicht mehr gekauft, sondern besser im Abo gebucht werden. Kunden, die ein Enterprise Agreement abgeschlossen haben, dürfen in der Laufzeit alle aktuellen Versionen der enthaltenen Produkte nutzen. Wer seinen Vertrag aufgibt und zu einem Abo wechselt, erhält bei den Abonnements verschiedene Rabatte. Hier gibt es die Möglichkeit, bis zu 20 Prozent Rabatt zu erhalten.

Allerdings hat Microsoft in den Verträgen zunächst eine Klausel eingebunden, dass die vorhandenen, gekauften Lizenzen nicht verkauft werden dürfen. Microsoft hat die Klauseln aber wieder entfernt, so dass es mittlerweile wieder möglich ist, die Lizenzen doch zu verkaufen, Auch hier macht es Sinn, beim Wechsel eines Vertrages von SA zu einem Abo darauf zu achten, dass die alten Lizenzen verkauft werden dürfen. Durch den Wechsel auf das Abonnement sind die Lizenzen durch das Abonnement abgedeckt.

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Monats- und Jahres-Abonnements bieten flexible Möglichkeiten

Bei den verschiedenen Abonnements ändern sich auch die Optionen der Laufzeiten und Zahlintervalle. Hier ermöglicht Microsoft bei den einzelnen Produkten monatliche und jährliche Bezahlweisen, die sich preislich aber voneinander unterscheiden. Das gilt aber auch für andere Abomodelle. Bei monatlichen Abonnements haben Unternehmen flexiblere Möglichkeiten, dafür ist der Preis natürlich höher. Bei Abschluss eines Jahresabonnements müssen Kunden im Laufe des Abo-Jahres nicht mit Preiserhöhungen rechnen. Bei Monats-Abos kann das natürlich jederzeit passieren.

Upgrades können jederzeit in der Laufzeit eines Abonnements vorgenommen werden. Ein Downgrade ist aber nur zum Ende der Laufzeit möglich. Auch das muss beim Abschluss eines Jahresabonnements beachtet werden. Natürlich ermöglicht ein Monatsabonnement jederzeit den Wechsel zu einem jährlichen Abonnement.

Mit dem Umzug in die Cloud Lizenzkosten sparen

Mit dem Hybridvorteil in Microsoft Azure können Unternehmen Lizenzen von lokalen Anwendungen in der Cloud nutzen und erhalten hier Rabatt. Sinnvoll ist das zum Beispiel, wenn ältere Server mit Windows Server 2012/2012 R2 in die Cloud umgezogen werden. Am 10. Oktober 2023 läuft der Support von Windows Server 2012/2012 R2 aus. Wer danach noch Updates erhalten will, muss mit hohen Lizenzkosten rechnen.

Die Extended Security Updates (ESU) sind bei einem Wechsel der Server in die Cloud aber kostenlos. Zusätzlich kann der Azure Hybrid-Vorteil genutzt werden. Dadurch lassen sich die Kosten für Lizenzen deutlich reduzieren. Parallel dazu unterstützt Microsoft Unternehmen mit dem kostenlosen Azure Advisor. Dieser gibt Tipps, wie die eingesetzten Ressourcen günstiger betrieben werden können.

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