Viele deutsche Haushalte sind überschuldet. Das hat unter Umständen nicht nur Konsequenzen für diejenigen die verschuldet sind, sondern auch für deren Gläubiger. Ein detailliertes Bild über die Schuldenlage deutscher Privathaushalte gibt das Statistische Bundesamt.
2018 galt statistisch jeder zehnte Erwachsene als überschuldet, weil er nicht in der Lage war, seine Schulden zurückzuzahlen.
(Bild: yingzaast - stock.adobe.com)
Zahlt der Kunde oder noch schlimmer, zahlen mehrere Kunden nicht, kann ein Unternehmen schnell in finanzielle Schwierigkeiten kommen. Es ist davon auszugehen, dass durch die Corona-Pandemie sowie die immer weiter auseinanderklaffende Schere zwischen Arm und Reich künftig mehr Privatpersonen in Zahlungsverzug kommen werden.
Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) haben im Jahr 2020 insgesamt 588.000 Personen wegen finanzieller Probleme die Hilfe von Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen in Anspruch genommen. 2019 lag dieser Wert bei etwas über 582.000 Personen. Inwieweit diese Erhöhung durch die Corona-Pandemie bedingt ist, kann anhand der Daten nicht ermittelt werden.
Überschuldung bedeutet, dass mit den regelmäßig zur Verfügung stehenden Mitteln, die monatlich anfallenden Lebenshaltungskosten sowie bestehende Verbindlichkeiten über einen gewissen Zeitraum oder auf Dauer nicht mehr beglichen werden können. Die Verbindlichkeiten von überschuldeten Personen betrug durchschnittlich 29.230 Euro. Erwerbstätige hatten dabei mit 37.038 Euro deutlich höhere Verbindlichkeiten als Arbeitslose mit 21.069 Euro. Überschuldete mit einer Arbeitsstelle weisen mit durchschnittlich 1.440 Euro im Vergleich zu Arbeitslosen 934 Euro allerdings auch ein höheres Netto-Einkommen auf, das den Schulden gegenübersteht. Insgesamt waren die Rückstände für überschuldete Personen mit beruflicher Anstellung 26-mal so hoch wie ihr monatliches Einkommen, bei Arbeitslosen lag dieser Faktor der Überschuldungsintensität bei 23.
Wer ist wo verschuldet?
Im Jahr 2020 stellte Arbeitslosigkeit für fast jede fünfte überschuldete Person den Hauptauslöser der Überschuldung dar.
(Bild: Statistisches Bundesamt)
Bei der Mehrheit der beratenen Personen lag Arbeitslosigkeit vor (43,4 %) – unabhängig davon, ob diese als Hauptauslöser genannt wurde oder nicht. Der übrige Anteil war entweder abhängig erwerbstätig (35,3 %), selbstständig tätig (1,1 %) oder anderweitig nicht erwerbstätig (20,3 %; z. B. Rentner/-innen). Bei Personen, die von Überschuldung betroffen sind, kommt Arbeitslosigkeit überdurchschnittlich häufig vor. Die Arbeitslosenquote lag im vergangenen Jahr laut Bundesagentur für Arbeit bei 5,9 Prozent.
Die durchschnittliche Verschuldung liegt laut Statistischem Bundesamt bei 29.230 Euro.
(Bild: Statistisches Bundesamt)
Die höchsten Schulden machen Privatpersonen bei Kreditinstituten mit durchschnittlich 29.230 Euro, danach folgen nicht weiter definierte Gläubiger mit 11.891 Euro. In einigen Fällen haben bereits Inkassobüros das Eintreiben des fehlenden Geldes für den Schuldner übernommen. Telekommunikationsunternehmen haben durchschnittliche offene Forderungen von 1.213 Euro.
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2020 wurden 40.502 Verfahren zwecks Verbraucherinsolvenzen eröffnet (2019: 60.832). Insgesamt beliefen sich die Forderungen daraus auf fast 1,8 Milliarden Euro (2019: 2,66 Milliarden Euro)
Stand vom 30.10.2020
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