Microsoft Hyper-V Server 2019 Kostenlose Virtualisierungs­lö­sung mit vielen Funktionen

Autor / Redakteur: Thomas Joos / Andreas Donner |

Auch für Windows Server 2019 stellt Microsoft wieder seine Virtualisierungslösung Hyper-V Server kostenlos zur Verfügung. Hyper-V Server 2019 verfügt über alle Virtualisierungsfunktionen von Hyper-V 2019 in der DataCenter Edition.

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Mit Hyper-V Server 2019 können alle Virtualisierungsfunktionen von Hyper-V aus Windows Server 2019 Datacenter kostenlos genutzt werden.
Mit Hyper-V Server 2019 können alle Virtualisierungsfunktionen von Hyper-V aus Windows Server 2019 Datacenter kostenlos genutzt werden.
(Bild: Joos / Microsoft)

Hyper-V Server 2019 kann kostenlos bei Microsoft heruntergeladen werden. Mit der ISO-Datei können physische Server zum Virtualisierungshost installiert werden. Vom Funktionsumfang verhält sich Hyper-V Server 2019 wie eine Installation von Windows Server 2019 als Core-Server und mit bereits aktivierter Hyper-V-Rolle.

Mit Hyper-V Server 2019 können Unternehmen alle Virtualisierungsfunktionen von Hyper-V aus Windows Server 2019 Datacenter nutzen, und das vollkommen kostenlos. Es lohnt sich also, einen Blick auf den Server zu werfen.

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Hyper-V Server 2019 verfügt im Vergleich zu Windows Server 2016 und vor allem im Vergleich zu Hyper-V Server 2016 über einige Neuerungen, die nicht direkt zu Hyper-V gehören. Dazu gehört zum Beispiel auch die bessere Unterstützung für ReFS. Hier kann auch die Deduplikation von Dateien genutzt werden. Davon profitieren vor allem Hyper-V Hosts, da hier besonders viele Dateien doppelt gespeichert werden, auch zwischen den VMs.

Neue Cluster-Funktionen aus Windows Server 2019 finden auch in Hyper-V Server 2019 Einzug. Das ist zum Beispiel die Cross-Domain Cluster Migration, mit der ganze Cluster in andere Active-Directory-Domänen migriert werden können. Clusterzeugen müssen außerdem kein Bestandteil mehr von Active Directory sein. Das gilt für Hyper-V Server 2019 und für Windows Server 2019.

Hyper-V Server 2019 sinnvoll einsetzen

Mit Hyper-V Server 2019 kann nicht nur ein alleinstehender Host wie bspw. bei VMware ESXi installiert werden. Hyper-V Server 2019 unterstützt auch erweiterte Funktionen, wie die kostenlose Erstellung eines Clusters, die Virtualisierung von geschützten VMs über die Shielded-VM-Funktion aus Windows Server 2019, und die Möglichkeit, Hyper-V Server 2019 auch zusammen mit anderen Servern zu nutzen. In Windows Server 2019 und Hyper-V Server 2019 lassen sich auch Linux-VMs als Shielded-VM betreiben.

Hyper-V Server 2019 nutzt die gleiche Konfigurationsversion, wie Windows Server 2019, und zwar 9.x. Diese Version unterstützt auch den Ruhezustand von VMs. Welche Server kompatibel zu den einzelnen Konfigurationsversionen sind, lässt sich in der PowerShell mit dem CMDlet „Get-VMHostSupportedVersion“ in Erfahrung bringen, natürlich auch in Hyper-V Server 2019.

Windows Server 1903 und Hyper-V Server 2019

Aktuell unterstützen Hyper-V Server 2019 und Windows Server 2019 die Version 9.0. Die Version 9.1 wurde mit Windows Server 1903 eingeführt. Das heißt, offiziell lassen sich VMs mit Version 9.1 nicht auf Server mit Windows Server 2019 oder Hyper-V Server 2019 replizieren. Allerdings ist auch bei Windows Server 1903 der Standard auf Version 9.0 eingestellt. Die Version 9.1 bietet derzeit noch keine (bekannten) neuen Funktionen, die eine Aktualisierung rechtfertigen.

Unternehmen, die eine private oder hybride Cloud einsetzen, können Hyper-V Server 2019 auch in Microsoft Azure einbinden und Azure-Funktionen zusammen mit Hyper-V Server 2019 nutzen. Auch hier gibt es keinerlei Einschränkungen.

Die Verwaltung von Hyper-V Server 2019 erfolgt entweder mit Bordmitteln auf Basis der PowerShell, der textbasierten Oberfläche „Sconfig“, oder der Befehlszeile.

Über das Netzwerk kann Hyper-V Server 2019 problemlos an System Center Virtual Machine Manager angebunden werden. Auch die Verwaltung mit dem Hyper-V-Manager über das Netzwerk ist problemlos möglich. Hyper-V Server 2019 kann zudem auch mit dem Windows Admin Center verwaltet werden. Wird Hyper-V Server 2019 als Cluster betrieben, kann auch der Cluster mit Windows Admin Center verwaltet werden – aber natürlich auch mit allen anderen Werkzeugen, mit denen sich Windows-Cluster verwalten und überwachen lassen. Das Windows Admin Center ermöglicht auch die Verwaltung von Hyper-V Server 2016. Das heißt, in Umgebungen mit mehreren Versionen können auf diesem Weg alle Server zentral verwaltet werden.

Mit dem Windows Admin Center lassen sich VMs, die virtuellen Switches des Hosts sowie der Betriebszustand von VMs verwalten. Ab dem Windows Admin Center 1906 lassen sich auch erweiterte Funktionen, wie das Importieren und Exportieren einsetzen. Davon profitieren Windows Server 2019 und Hyper-V Server 2019.

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Hyper-V Server 2019 profitiert auch von Neuerungen in Windows Server 2019

Wenn Microsoft neue Funktionen für Windows Server 2019 zur Verfügung stellt, lassen sich diese in den meisten Fällen auch in Hyper-V Server 2019 nutzen. Ein bekanntes Beispiel ist Server Core App Compatibility Feature on Demand (FOD). Für Windows Server 2019 und Hyper-V Server 2019 bietet Microsoft mit „Server Core App Compatibility Feature on Demand (FOD)” die Möglichkeit zusätzliche Tools mit grafischer Oberfläche zu Core-Servern und Hyper-V Server 2019 hinzuzufügen. Hierbei handelt es sich vor allem um Tools, mit denen Windows-Server einfacher verwaltet und Fehler schneller gefunden werden können. Das Package schaltet Verwaltungswerkzeuge frei, die standardmäßig auf Core-Servern nicht verfügbar sind. Dazu gehören folgende Tools:

  • Microsoft Management Console (mmc.exe)
  • Ereignisanzeige (Eventvwr.msc)
  • Leistungsmonitor (PerfMon.exe)
  • Ressourcenüberwachung (Resmon.exe)
  • Geräte-Manager (Devmgmt.msc)
  • Datei-Explorer (Explorer.exe)
  • Windows PowerShell (Powershell_ISE.exe)
  • Festplattenverwaltung (Diskmgmt.msc)
  • Failover Cluster Manager (CluAdmin.msc)

Der Hyper-V Manager wird mit FOD zwar auch unterstützt, aber erst mit Windows Server 1903. Hier ist also zu erwarten, dass im Nachfolger des Hyper-V Server 2019 auch dieses Tool verfügbar sein wird, mit etwas Glück bereits in Hyper-V Server 2019, wenn Microsoft die Konsole freigibt. Neue Funktionen im Windows Admin Center, auch zur Verwaltung von Hyper-V, sind allerdings problemlos mit Hyper-V Server 2019 nutzbar.

Lizenzierung und Aktualisierung beachten

Hyper-V Server 2019 steht kostenlos zur Verfügung. Wenn Unternehmen allerdings Windows-Server mit Hyper-V Server 2019 virtualisieren, müssen die VMs entsprechend lizenziert werden. Wer von der Vorgängerversion Hyper-V Server 2016 zu Hyper-V Server 2019 migrieren will, sollte den Server neu installieren. Die direkte Aktualisierung (In-Place-Upgrade) ist bei Hyper-V-Server nicht gut gelöst und bringt meistens Fehler.

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