Neuheiten von Becker, Blaupunkt, Coyote, Falk, Garmin und Tomtom IFA 2013: Navi-Hersteller auf der Suche nach der richtigen Route
Mit Echtzeit-Verkehrsinformationen und großen Displays wollen die Navi-Hersteller punkten. Denn immerhin jeder fünfte Fahrer nutzt laut Bitkom ein Smartphone zur Navigation. Dass es neben den klassischen Navi-Geräten auch noch anderes gibt, das zeigen Blaupunkt und Coyote auf der IFA.
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Beliebtestes Hilfsmittel aller rund 46 Millionen Autofahrer in Deutschland ist das Navigationsgerät: Insgesamt drei Viertel (74 Prozent) verlassen sich darauf, meldet der Bitkom. Das sind fast 34 Millionen Nutzer. Aktuell sind im Auto fest eingebaute Geräte genauso beliebt wie mobile Navis (jeweils 33 Prozent der Autofahrer). Immerhin jeder fünfte Fahrer (21 Prozent) nutzt ein Smartphone mit Navi-Funktion. Hier gab es eine Zunahme im Vergleich zur Umfrage 2011. Damals navigierte erst jeder sechste Autofahrer (16 Prozent) per Handy. Auf den meisten aktuellen Smartphones ist mittlerweile eine Navigations-App vorinstalliert. „Nutzer von Navigationsgeräten sollten auf Echtzeit-Technologie setzen. Dabei wird die aktuelle Verkehrslage über Mobilfunknetze dargestellt und Staus können umfahren werden“, sagt Bitkom-Experte Michael Schidlack. Ältere Navigationssysteme nutzen häufig veraltetes Kartenmaterial und melden Staumeldungen mit größerer Verzögerung.
Wahre Größe
Sieben-Zoll-Echtglasdisplays – mit diesen wollen die Navigationsexperten von Becker den Unterschied machen. Zwei neue Geräte mit diesen hochauflösenden Displays stellt Becker auf der IFA vor. Das Becker Ready 70 unterstützt den Fahrer analog zur Route und Fahrsituation mit Informationen und Tipps. Auch der Fahrspurasisstent ist mit an Bord. Dieser zeigt bei anstehenden Spurwechseln die richtigen Fahrspuren an. Das Gerät kommt mit Kartenmaterial für 45 Länder Europas. Diese können kostenlos immer auf dem neuesten Stand gehalten werden. Das Ready 70 ist ab Oktober für 239 Euro (UVP) erhältlich.
Für den professionellen Einsatz in Bussen, LKW und Campern ist das Transit 70 gedacht. Bei diesem lassen sich vorab Fahrzeugabmessungen, geladene Fracht sowie Gewicht und etwaige Gespanninformationen eingeben und in speziell auf den Fahrzeugtyp zugeschnittenen Profilen ablegen. Diese Informationen fließen direkt in das Routing ein. Mit der neuen Höhenprofil-Anzeige kann der Fahrer noch vor Fahrtantritt Steigungen und Gefällstrecken aller Alternativrouten vergleichen und in die Routenwahl einbeziehen. Ebenfalls vor dem Start der Routenführung sieht der Fahrer mit der Truck & Camper Routenübersicht auf einen Blick die für ihn passende Route im direkten Vergleich zur Standardroute für konventionelle PKW. Ein Novum ist die Integration einer WLAN-Schnittstelle. Das Transit 70 ist ab November verfügbar und kostet 419 Euro (UVP).
Navigation und Entertainment
Blaupunkt verbindet das Nützliche mit dem Angenehmen. Das Multimedia-Navisystem New York 830 ist ein Allround-Talent. Das Gerät wurde zum Nachrüsten für 2-DIN-Autoschächte entwickelt und bietet einen 6,2-Zoll-Touchscreen mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixel. An Bord sind die Tomtom-Karten für Europa, eine Bluetooth-Option sowie ein Empfänger für UKW-, MW- und LW-Radiowellen. Über ein CD- bzw. DVD-Laufwerk können Musik oder Filme abgespielt werden. Darüber hinaus gibt es einen SDHC-Kartenleser für Speicherkarten mit bis zu 32 GB und jeweils einen USB-Anschluss auf der Front- und Rückseite. Wer sein iPhone oder seinen iPod über einen Adapter an einen der USB-Eingänge anschließt, bekommt das gesamte Menü, inklusive Album-Cover auf dem „New York 830“ angezeigt. Endgültig zur Schaltzentrale des Autos wird das Multimedia-Navigationssystem per „Rear Seat Entertainment“. Damit kann die Unterhaltung auf der Rückbank unabhängig von Fahrer und Beifahrer gesteuert werden. Während im Cockpit das Radio läuft, können die Kinder auf der Rückbank ihre Lieblingsmusik von einem angeschlossenen Speichermedium hören. Gesteuert wird das Entertainment wahlweise über das Gerät selbst oder über die mitgelieferte Infrarot-Fernbedienung. Die Blaupunkt Multimedia-Navigationssysteme sind ab sofort erhältlich. Das New York 830 ist zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 899 Euro zu haben. Das New York 830 Truck, die LKW-Version, kostet 999 Euro.
Top oder Flop?
Es ist kein Navigations-Gerät, was der französische Hersteller Coyote jetzt auch auf den deutschen Markt bringen möchte. Nein, es ist ein Fahrerassistent. Optisch ähnelt er den Navi-Geräten, doch das Navigieren selbst beherrscht er nicht. Dafür hat er andere Qualitäten. Der Fahrerassistent informiert den Fahrer in Echtzeit über die von der Coyote Community gemeldeten Verkehrsstörungen – dazu gehören Staus, Unfälle oder Hindernisse. Auch Blitzermeldungen flimmern hier über den Bildschirm. Für Weitreisende praktisch: Der Coyote Fahrerassistent funktioniert europaweit, ohne zusätzliche Roaming-Gebühren, verspricht der Hersteller. Deutschland ist das sechste Land in Europa, in dem Coyote seine Fahrerasisstenten einführt: Rund 2,3 Millionen Autofahrer in Spanien, Italien, Belgien, Polen und den Niederlanden sind mit dem Gerät unterwegs. Dieses wird Ende 2013 zum Preis von 149 Euro zu haben sein. Dazu kommt allerdings noch ein monatliches Abo für die Nutzung des Services.
Neo – alles neu
Falk hat seine Neo-Naviserie komplett überarbeitet und stellt auf der IFA Geräte mit Fünf- und Sechs-Zoll-Bildschirmdiagonalen vor. An Bord ist ein 3D-Fahrspurassistent sowie ein Routenticker, der die aktuelle Verkehrssituation anzeigt. Für zusätzlichen Komfort sorgt die Sprachfunktion. Für die Sechs-Zoll-Geräte stehen die Inhalte der Marco-Polo-Reiseführer zur Verfügung sowie kostenlose Kartenupdates. Das Fünf-Zoll-Modell Neo 520 kostet 100 Euro, inklusive kostenlosen Kartenupdates kommt es auf 130 Euro. Das Modell Neo 620 kostet 150 Euro (alle Preise UVP).
Mit DAB+ auf der Erfolgsspur?
Garmin setzt bei den sechs neuen Geräten der x8er-Serie auf schnelle Verkehrsinformationen. Denn die neuen Nüvi-Navis arbeiten mit 3D-Traffic-Live via DAB+. Der Vorteil: Der Service benötigt keine Internetverbindung und verursacht so keine zusätzlichen Kosten. Die Geräte werden ab Januar erhältlich sein. Preise gab Garmin noch nicht bekannt.
Für Motorradfahrer gibt es den Zümo 390LM. Neben speziellen Navi-Features für Biker bietet das Gerät eine erweiterte Bluetooth-Funktion, dank der sich nun zwei Geräte gleichzeitig mit dem Navi verbinden lassen – zum Beispiel Smartphone und Headset. Das Zümo gibt es noch im September. Es wird 499 Euro (UVP) kosten.
Auch Wohnmobil-Fans bleiben bei Garmin nicht auf der Strecke. Für diese Zielgruppe gibt es das Camper 760LMT-D. Nutzer können die Daten ihres Fahrzeuges in das Sieben-Zoll-Navi eingeben – bei der Routenführung werden dann nur geeignete Straßen berücksichtigt – niedrige Brücken oder enge Gassen hingegen umfahren. Bei der Suche nach geeigneten Stellplätzen können Nutzer zudem auf rund 9.800 Sonderziele zugreifen. Das Garmin Camper 760LMT-D ist ab Ende Oktober für 399 Euro (UVP) erhältlich, eine Rückfahrkamera ist als Zubehör verfügbar (UVP: 129 Euro).
Ans Ziel gezoomt
Zur IFA zeigt Tomtom erstmals seine neuen Highend-Navis Go 5000 und Go 6000. Die Navigationsgeräte folgen einem neuen Bedienkonzept. Im Zentrum steht eine interaktive Karte, die via Touchdisplay herangezoomt werden kann.
Darüber hinaus verfügen beide Geräte über Lifetime Tomtom Traffic und Lifetime Maps. Das heißt, ein Käufer erhält während der Produktlebensdauer Echtzeit-Verkehrsinformationen und die neueste Kartenversion. Diese gibt es, solange die Geräte offiziell von Tomtom unterstützt werden. Die beiden Navis unterscheiden sich hinsichtlich Displaygröße und Preis. Das Go 5000 verfügt über ein Fünf-Zoll-Display und kostet 299 Euro (UVP), das Go 60000 bietet sechs Zoll bei einem Preis von 349 Euro (UVP).
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