Im Schnitt gehen fast 400.000 Euro flöten Hochverfügbarkeit im Mittelstand – alle wollen´s, keiner tut ´was

Redakteur: Ulrike Ostler

Fällt ein kritisches System aus, meldet sich beim Support typischerweise der Geschäftsführer der Mittelstandsfirma – „mal mehr, mal weniger emotional“. Doch jedes Mal decken sich die Erwartungen an die Verfügbarkeit des Systems und an die Hilfe nicht mit dem, was der Mittelständler dafür tut. Dabei kosten IT-Systemausfälle im deutschen Mittelstand drurchschnittlich fast 400.000 Euro pro Jahr!

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Die Ausfälle verursachen durchschnittliche Kosten in Höhe von 25.000 Euro pro Stunde. Mit der Größe des Unternehmens nehmen die Kosten zu, im gehobenen Mittelstand ab 1000 Mitarbeiter belaufen sich die Kosten auf durchschnittlich 40.000 Euro.
Die Ausfälle verursachen durchschnittliche Kosten in Höhe von 25.000 Euro pro Stunde. Mit der Größe des Unternehmens nehmen die Kosten zu, im gehobenen Mittelstand ab 1000 Mitarbeiter belaufen sich die Kosten auf durchschnittlich 40.000 Euro.
(Bild: HP/Techconsult)

Nun hat das Marktforschungsunternehmen Techconsult im Auftrag von HP Deutschland 300 Unternehmen mit 200 bis 4.999 Mitarbeitern zu ihren Ausfällen geschäftskritischer IT-Systeme befragt. Es zeigt sich, dass deutschen Mittelständlern durch Ausfälle Kosten von bis zu 380.000 Euro pro Unternehmen und Jahr entstehen. Das Volumen errechnet sich aus einem Überschlag von durchschnittlich 4 Ausfällen x 3,8 Stunden x 25.000 Euro Kosten pro Ausfallstunde.

Peter Steensma, TS Channel Business Manager, Enterprise Group Indirect Sales bei HP, findet klare Worte.
Peter Steensma, TS Channel Business Manager, Enterprise Group Indirect Sales bei HP, findet klare Worte.
(Bild: HP)
„Das ergäbe einen volkswirtschaftlichen Schaden von etwa 6 bis 7 Milliarden Euro pro Jahr“, errechnet Peter Steensma, Partner Manager bei HP und mitverantwortlich für die Studie. „Überrascht hat uns dann schon“, fügt er hinzu, „dass vielen IT-Verantwortlichen dieses Schadensausmaß unbekannt ist.“

Tatsächlich wissen gut 40 Prozent gar nicht, welche Schadenssummen ihnen durch diese Ausfälle entstanden sind, obwohl drei Viertel aller untersuchten Unternehmen im vergangenen Jahr von Ausfällen betroffen waren. „Das ist eine extrem hohe Zahl“, erläutert Steensma. „Denn wie wollen die Entscheider den Wert von Investitionen in die Sicherung der Verfügbarkeit bewerten, wenn sie nicht einmal ihr Risiko kennen?“

Bis zu 40.000 Euro Kosten je Ausfall-Stunde

Nur rund 32 Prozent aller Befragten wähnen sich sicher, bereits alle Maßnahmen für eine höchstmögliche IT-Verfügbarkeit umzusetzen. „Viele Mittelständler unterschätzen die Auswirkungen von IT-Ausfällen auf ihren Geschäftsbetrieb. Die meisten meinen, solange einzelne Störungen zügig behoben würden, sei alles in Ordnung. Das ist ein Irrtum", hält Steensma fest.

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Rund 77 Prozent der für die Studie untersuchten Mittelständler verzeichneten im vergangenen Jahr Ausfälle geschäftskritischer IT-Systeme, etwa für unternehmenskritische Prozesse, Warenwirtschaft, Fertigung oder Vertrieb. Im Durchschnitt waren es vier Ausfälle pro Unternehmen und Jahr.

Je Ausfall-Stunde entstanden den Unternehmen Kosten in Höhe von durchschnittlich 25.000 Euro. Dieser Schadenswert variiert mit der Größe des betroffenen Unternehmens: Während der Gruppe der Firmen mit weniger als 500 Mitarbeitern Schäden von nur rund 20.000 Euro pro Ausfall-Stunde entstanden, beliefen sich die entsprechenden Schäden bei Firmen mit mehr 1.000 Mitarbeitern auf rund 40.000 Euro stündlich.

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