Camcorder-Offensive 2007 Filmen in Studioqualität

Redakteur: Sylvia Lösel

Digital ist bei den Camcordern inzwischen Standard. Entscheidend ist aber weiterhin, für welches Aufzeichnungsmedium man sich entscheidet. Hier liefern sich Festplatten, DVDs, SD-Karten und auch noch die MiniDVs eine heiße Schlacht.

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Dank interessanter Technologien entwickelt sich der mengenmäßige Absatz von Camcordern positiv. Für das Jahr 2005 meldete die GfK ein Plus um elf Prozent auf 840 000 Stück in Deutschland. Diesem positiven Zuwachs steht allerdings ein Preisverfall gegenüber, sodass bei der Wertschöpfung nur ein Plus von 1,1 Prozent erzielt werden konnte. Der Camcorder Markt ist inzwischen völlig digitalisiert, doch innerhalb dieser Klassifizierung gibt es die unterschiedlichsten Systeme, die um Marktanteile kämpfen.

Vorgeprescht

Bereits ein halbes Jahr nachdem das neue Aufzeichnungsformat AVCHD (Advanced Video Codec High Definition) von Panasonic und Sony vorgestellt wurde, befindet es sich bereits auf dem Siegeszug. AVC bezeichnet den verwendeten Datencodec, HD bezeichnet den Auflösungsstandard High Definition. AVCHD-fähige Camcorder zeichnen die Filme im Kompressionsstandard MPEG4 auf und spielen diese mit einer Übertragungsrate von bis zu 25 Megabit pro Sekunde ab. Derartige Camcorder zeichnen auf SD-Karten, auf Festplatten oder auf DVDs auf.

Vielfalt

Panasonic bringt im März mit den beiden Modellen HDC-SD1 und HDC-DX1 zwei derartige Camcorder in den Markt. Der SD1-Camcorder zeichnet auf SD oder SDHC-Karten auf und fängt auch holprige Aufnahmen leichter auf, da sich in der Aufnahme-Einheit keine beweglichen Bauteile befinden. Anders der DX! Der direkt auf eine acht-Zentimeter-DVD schreibt. Der Vorteil dabei: einmal aufgezeichnet, kann der Film auch gleich in beliebigen Playern wiedergegeben und archiviert werden, ohne weitere Kopien anfertigen zu müssen. Der SD1 kann 90 Minuten HD-Material aufnehmen, wenn man ihm eine vier Gigabyte SDHC-Speicherkarte einverleibt. Beim DX1 sorgt der Einsatz einer Dual-Layer DVD-R für ein etwa 60-minütiges Filmvergnügen. In beiden Camcordern arbeitet ein 3CCD-System (einfallendes Licht wird in die drei Primärfarben Rot, Grün und Blau zerlegt und separat durch drei Bildsensoren verarbeitet) und ein optischer Bildstabilisator, der bereits vor der Bildwandlerstufe zum Einsatz kommt. Beide Camcorder sind außerdem erstmals mit fünf Mikrofonen ausgestattet, die in optimaler Klangumgebung für einen 5.1 Surround-Sound sorgen. Da es sich fast kein Unternehmen mehr leisten kann, auf nur eine Technologie zu setzen, gibt es auch von Panasonic noch HDD/SD-, DVD- und MiniDV-Camcorder. Die beiden HDD-SD-Camcorder zeichnen auf eine 30 Gigabyte integrierte Festplatte auf, können aber auch SD/SDHC-Speicherkarten verdauen. Zwei der drei neuen DVD-Camcorder beherrschen Dual Layer DVD-Rs mit einer Speicherkapazität von 2,6 Gigabyte. Auch bei den Mini-DV-Camcordern kommt das 3CCD-Kamerasystem zum Einsatz, zusätzlich kann auch hier auf SD-Karte gespeichert werden.

Fokussiert

Als so ziemlich einziges Unternehmen setzt Sanyo allein auf das Aufnahmemedium SD-Karte. Als neuestes Modell kommt jetzt die Digital Movie CG6 auf den Markt. Minimalistisch waren die Kameras von Sanyo schon immer, die CG6 ist zudem auch noch ein Leichtgewicht von 168 Gramm. Die Xacti arbeitet mit einer Lichtempfindlichkeit von ISO 7200, sodass auch bei schlechter Beleuchtung auf den Filmen noch etwas zu sehen ist. Das schwenkbare LC-Display hat die Standardmaße von 2,5 Zoll. Praktisch: die CG6 liefert gleich ein kleines Schnittstudio mit, Sequenzen können direkt auf der Kamera beliebig eingefügt und gelöscht werden. Auch Diashows können direkt in der Xacti erstellt und mit Musik unterlegt werden.

Fassungsvermögen

Ganz anders die Sony-Strategie. Hier kommen bis April 18 neue Camcorder-Modelle für die unterschiedlichsten Aufnahmemedien. Alle fünf neuen DVD-Camcorder beherrschen das Double-Layer-Format und können um einen Memory Stick Duo erweitert werden, auf dem die Fotos abgelegt werden können. Die Kapazitäten der Festplattenrekorder wurden erweitert. So gibt es jetzt Camcorder mit 30, 40 und 60 Gigabyte Fassungsvermögen. Dazu kommen jetzt die HD-Modelle, die auf DVD und MinDV aufzeichnen können.

Canon setzt vorrangig auf die DVD und die Mini-DV-Kassetten. Das neue Flaggschiff soll der DC50 werden, der mit einem Digic-DV-II-Prozessor arbeitet und mit einem Bildstabilisator ausgerüstet ist. Der Prozessor arbeitet mit mehr als fünf Millionen Pixeln und verfügt über ein zehnfach-Zoom. Der CD50 arbeitet im 16:9 Format, die Filme können auf dem 2,7 Zoll LCD kontrolliert werden. Fotos können während einer laufenden Videoaufnahme gemacht und über die PictBridge Schnittstelle auch gleich ausgedruckt werden. Die weiteren drei neuen DVD-Rekorder glänzen mit einem 35-fachen optischen Zoom.

Übersicht der neuen Camcorder Modelle 2007:

HDR-UX3 und HDR-UX7

Vier Mini-DV-Camcorder mit bis zu 40-fachem optischen Zoom

Fünf DVD (Double Layer)-Camcorder, neue Menüführung

Fünf HDD-Camcorder mit bis zu 60 Gigabyte Kapazität

HDC- SD1

Drei MiniDV-Camcorder mit OIS und Fotosicherung auf SD-Karte

Drei DVD Camcorder 10 fach Zoom, OIS

Zwei HDD/SD Camcorder, 30 GB Festplatte und SD/SDHC-Karten, OIS, 32 optischer Zoom ab April für 799 und 599 Euro, 512 MB SD-Karte mit dabei

DC 50, CD230, DC220, DC210 alles DVD-Camcorder mit 35fachem optischem Zoom, UVP: zwischen 429 und 519 Euro

MD-110, MD130, MD150: MiniDV-Camcorder ebenfalls mit 35-fachem optischem Zoom, UVP: zwischen 319 und 399 Euro

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